Jean-Baptiste Berthon, Senior Strategist bei Lyxor. Die Anhäufung (geo-)politischer Risiken bewegte die Anleger zur Flucht in sichere Häfen, erklärt Jean-Baptiste Berthon, Senior Strategist bei Lyxor. Zehn Tage vor dem ersten Wahlgang in Frankreich ist der Ausgang nach wie vor äusserst ungewiss. Der Vorsprung der beiden führenden Präsidentschaftsbewerber in den Meinungsumfragen schmilzt dahin. Indessen deuten die Widerstandsfähigkeit des Kandidaten aus dem Mitte-Rechts-Lager und der Durchbruch des Kandidaten der extremen Linken auf eine spekulative Auseinandersetzung zwischen vier Kontrahenten hin. In Asien stiegen die Spannungen vor einem möglichen neuen Raketentest in Nordkorea ebenfalls. Der Luftangriff der USA in Syrien und die Entsendung von Kriegsschiffen vor die koreanische Küste setzen China unter Druck, das Problem zu lösen. Die stärkere militärische Präsenz der USA in dieser Region hat wahrscheinlich das Ziel, das Kräftegleichgewicht für China so sehr ins Wanken zu bringen, dass es den Status quo in Nordkorea nicht weiter beibehalten kann. Parallel veranlasste eine Reihe von Kehrtwenden in Bezug auf die Kernpunkte von Donald Trumps Programm die Anleger dazu, den Umfang der hieraus tatsächlich entstehenden Reflation in Frage zustellen.
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Die Anhäufung (geo-)politischer Risiken bewegte die Anleger zur Flucht in sichere Häfen, erklärt Jean-Baptiste Berthon, Senior Strategist bei Lyxor.
Zehn Tage vor dem ersten Wahlgang in Frankreich ist der Ausgang nach wie vor äusserst ungewiss. Der Vorsprung der beiden führenden Präsidentschaftsbewerber in den Meinungsumfragen schmilzt dahin. Indessen deuten die Widerstandsfähigkeit des Kandidaten aus dem Mitte-Rechts-Lager und der Durchbruch des Kandidaten der extremen Linken auf eine spekulative Auseinandersetzung zwischen vier Kontrahenten hin. In Asien stiegen die Spannungen vor einem möglichen neuen Raketentest in Nordkorea ebenfalls. Der Luftangriff der USA in Syrien und die Entsendung von Kriegsschiffen vor die koreanische Küste setzen China unter Druck, das Problem zu lösen. Die stärkere militärische Präsenz der USA in dieser Region hat wahrscheinlich das Ziel, das Kräftegleichgewicht für China so sehr ins Wanken zu bringen, dass es den Status quo in Nordkorea nicht weiter beibehalten kann. Parallel veranlasste eine Reihe von Kehrtwenden in Bezug auf die Kernpunkte von Donald Trumps Programm die Anleger dazu, den Umfang der hieraus tatsächlich entstehenden Reflation in Frage zustellen.
Als Reaktion auf diese Unsicherheiten kehrte der Spread von französischen OAT auf seine Höchststände von Januar zurück, die implizite KOSPI-Volatilität stieg um 5 Punkte, sichere Häfen schnitten besser ab als zyklische Anlagen und die Renditen von US-Treasuries gaben zusammen mit anderen typischen Reflation-Trades nach.
Hedgefonds erwiesen sich als robust, wobei sich die meisten Strategien positiv entwickelten. CTA-Fonds bildeten die Negativausnahme, da ihnen ihre Long-Positionen in Aktien sowie ihre Short-Positionen im Energiesektor zu schaffen machten. Merger-Fonds verzeichneten Zuwächse. Sie erhielten durch das Ende des Rechtsstreits über die Übernahme von Abbott durch Alere sowie den Bieterkrieg beim Hersteller von Generika-Arzneimittel Stada Auftrieb.
Bei den Fonds von Lyxor wurden in dieser Woche keine nennenswerten Veränderungen ihrer Positionen vorgenommen. CTAs blieben bei ihrer Long-Positionierung in Aktien, Macro-Fonds hielten an ihren begrenzten und relativen Engagements fest und US-amerikanische L/S-Equity-Fonds waren stärker engagiert als vergleichbare europäische Fonds, die weitere Sicherungsmassnahmen ergriffen.
Jean-Baptiste Berthon, Senior Strategist bei Lyxor, ist mit der Positionierung zufrieden. Für Macro-Fonds schätzt er die Aussichten schlechter ein, doch bis zum Sommer dürften sich einige Unsicherheiten legen. Für L/S-Equity- und Special-Situations-Fonds sieht er grössere Mikro-Chancen, da sie durch die Erholung bei den Gewinnen (die wegen der beginnenden Berichtssaison erneut auf die Probe gestellt wird) und die sich intensivierende Unternehmensaktivität gestützt werden.