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Unternehmer nimmt an Corona-Demo teil: „Das war für mich die rote Linie“

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Die Wissenschaftlerin und Geschäftsführerin Birgit Fiedler erkennt viele Unstimmigkeiten in der Corona-Politik. Gegenüber der „Berliner Zeitung“ berichtet sie über ihren Entschluss, in ihrer Heimatstadt Köpenick an den Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen teilzunehmen. Auch ihr Sohn ist dabei.

Die 65-jährige Birgit Fiedler und ihr 36-jähriger Sohn Felix leiten gemeinsam im Berliner Stadtteil Treptow-Köpenick ein mikrobiologisches Prüflabor. Weil die sich ständig ändernden Corona-Auflagen sie nun an ihre Grenzen brachten, laufen sie seit Januar bei den Montagsspaziergängen mit. Damit fordern auch sie ein Ende der Maßnahmen.

Die Fiedlers mussten als Geschäftsführer in den vergangenen zwei Corona-Jahren immer wieder auf sich ändernde Maßnahmen und Auflagen im Rahmen des Infektionsschutzgesetzes reagieren. Das habe viel Zeit und Energie in Anspruch genommen.

Etablierte Familie

Die Fiedlers genießen mit ihrem kleinen Betrieb ein gutes gesellschaftliches Ansehen. Im Jahr 2019 erhielt das Unternehmen den Deutschen Stifterpreis. Birgit und Felix Fiedler informieren sich bei ARD und ZDF, „Spiegel“ und der „Berliner Zeitung“.

Für Felix war gerade eine Aussage des Bundeskanzlers Olaf Scholz ausschlaggebend, warum er sich für die Teilnahme an den Montagsspaziergängen in Köpenick entschied. Scholz sagte im Dezember, dass man im Kampf gegen Corona flexibel bei den Maßnahmen sein müsse. Es dürfe keine roten Linien geben. „Das war für mich die rote Linie“, bekräftigte Felix Fiedler gegenüber der „Berliner Zeitung“.

Bei der Teilnahme an den Protesten stellten die Fiedlers außerdem fest, dass dort der Querschnitt der Gesellschaft unterwegs sei. Entgegen den Berichten vieler Medien gebe es dort optisch betrachtet keinen Nazi oder Antisemit. „Bürgerliches Spektrum“, wie auch die Polizei gegenüber der Zeitung angab.

„Jetzt reicht’s“

Birgit Fiedler machte deutlich, dass sie am Anfang nie mit Impfgegnern mitgelaufen wäre. „Aber wie viele meiner Bekannten, die mit dabei sind und die weder Schwurbler sind noch an die große Weltverschwörung glauben, habe auch ich gesagt: Jetzt reicht’s.“

Vieles, was von der Politik beschlossen wurde, erscheint ihr nicht mehr sinnvoll. Die politisch abgeleiteten Maßnahmen seien für sie nicht mehr adäquat. Auch die ihrer Meinung nach teils überzogenen Polizeieinsätze bei den Spaziergängen kritisierte sie.

Es seien keine Reichsbürger, Querdenker, Schwurbler, Aluhutträger, Esoteriker, Böllerwerfer oder andere krawallstiftende Personen vor Ort gewesen, bekräftigte die Unternehmerin. Diese Kritik teilte sie auch dem Rathaus mit. Daraufhin erhielt sie die Antwort, dass der Bürgermeister noch Zeit brauche, um die nötigen Informationen einzuholen. (mf)



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