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Der Mangel an jungen Arbeitskräften wird Chinas Wachstumsaussichten negativ beeinflussen.
Die Volkszählung in China für 2020 ist nun endlich verfügbar. Sie hat Peking einige gute Nachrichten gebracht, aber nur bedingt. Die Statistiken sind immer noch eine Warnung für die Zukunft.
Die Volkszählung gibt bekannt, dass die Bevölkerung des Landes im Jahr 2020 insgesamt 1,41 Milliarden beträgt, 5,4 Prozent mehr als 2010. Da die Befürchtung groß war, dass die Bevölkerung schrumpfen würde, war dies eine gute Nachricht für die Behörden. Doch die Freude darüber dürfte sich in Grenzen halten.
Seit China in den 1950er-Jahren mit der Volkszählung begonnen hatte, ist das Wachstum diesmal geringer als je zuvor. Und auch wenn das langsame Bevölkerungswachstum Pekings schlimmste Befürchtungen zerstreut, deutet das Gesamtbild immer noch auf eine kleinere Bevölkerung in den kommenden Jahren hin. Aus wirtschaftlicher Sicht ist vor allem der überproportional große Rückgang von Erwerbsfähigen von Bedeutung, der das Entwicklungstempo insgesamt stark zu bremsen droht.
Die Wurzel dieser Probleme liegt in der Ein-Kind-Politik. Diese galt in China seit den 1970er-Jahren bis vor Kurzem. Als der frühere chinesische Staatschef Deng Xiaoping die Regel einführte, dass Familien nur ein Kind haben durften, hatte er ausschließlich das Wirtschaftswachstum im Auge. Er vertrat die Ansicht, dass weniger Kinder die wirtschaftliche Entwicklung fördern würden, da mehr junge Erwachsene für die Arbeit frei wären. Weniger Schulkinder könnten auch ehemalige Lehrer für die Wachstumsbemühungen freisetzen.
Doch mit fallender Geburtenrate schrumpfte die junge Bevölkerung des Landes, sodass China heute mit einem Mangel an Erwerbsfähigen konfrontiert ist. Gleichzeitig scheiden sehr viele alte Menschen aus dem Erwerbsleben aus.
Dieses Missverhältnis zwischen den Pensionären und den neuen jungen Arbeitnehmern hat zu einem immensen Problem geführt. Durch den Arbeitskräftemangel sind die chinesischen Löhne nach Angaben des Nationalen Statistikamtes um mehr als 9 Prozent übermäßig gestiegen.
Diese Entwicklung ist zwar ein Segen für die Arbeitnehmer, hat aber auch dazu geführt, dass sich das Lohngefälle zwischen China und dem Westen und Japan auf der anderen Seite langsam schließt. So hat China etwas von seiner Anziehungskraft als Ort für preiswerte Produktion verloren.
Zudem hat der langsame Zustrom junger Arbeitskräfte dazu geführt, dass es China an Ressourcen für wirtschaftliches Wachstum mangelt: nämlich arbeitende Hände und Köpfe.
Und da die meisten Innovationen von jungen Erwachsenen ausgehen, wird der Mangel an jungen Arbeitskräften – die für Peking so wichtige – technologische Innovation stark beeinträchtigen.
Vor einigen Jahren, als dieses demografische Problem offensichtlich wurde, lockerte Peking nach fast 50 Jahren die Ein-Kind-Politik. Aber die chinesische Bevölkerung scheint nicht darauf zu reagieren. Bei der letzten Messung lag Chinas Geburtenrate bei durchschnittlich 1,3 Kindern pro Frau und damit weit entfernt davon, das Bevölkerungsniveau erhalten zu können.
Es scheint, dass junge Paare wegen der hohen Lebenshaltungskosten und Kosten für die Kindererziehung zögern, eine Familie zu gründen, insbesondere nach Jahrzehnten, in denen die Ein-Kind-Politik die Prioritäten der Chinesen im Leben verändert hat. Selbst wenn die Geburtenrate steigen sollte, würde es 15 bis 20 Jahre dauern, bevor sich diese Veränderung auf den Anteil an Erwerbsfähigen in der Bevölkerung auswirken würde. Und dass sie steigt, ist sehr unwahrscheinlich.
Die demografische Entwicklung, wie gravierend sie auch sein mag, wird Chinas Wachstum und Entwicklung nicht aufhalten können, aber zu einer deutlichen Verlangsamung führen – vornehmlich im Vergleich zu dem vorigen rasanten Wirtschaftswachstum, an das sich Peking und die Welt gewöhnt haben. Mit anderen Worten: Das Erbe der Ein-Kind-Politik trübt nun Pekings große Ambitionen. Es sollte als Lehre dienen.
China hätte dieses Problem nicht, hätte es nicht machtpolitisch zentral von oben nach unten in die Wirtschaft eingegriffen. Würden sich die Behörden in Peking dies zu Herzen nehmen, könnten sie andere Fallstricke des zentralisierten Regierungsansatzes vermeiden. Es gibt jedoch kaum Anzeichen dafür, dass der chinesische Staatschef Xi Jinping oder seine Kollegen diese Warnung interessiert. Dieser Umstand sollte Chinas Rivalen und Feinde sehr ermutigen.
Das Original erschien zuerst in der amerikanischen Ausgabe der Epoch Times mit dem Titel: China’s Shrinking Population Is a Big Economic Issue. Die deutsche Bearbeitung erfolgte durch mf und nh.
Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.
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