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Nicht jedes Kitakind muss getestet werden. Wobei 50 Prozent Teilnahmequote ein Mindestwert sei, meinen die Forscher der Kita-Cov-Studie.
Um Corona-Ausbrüche in Kitas rechtzeitig zu erkennen, muss nur mindestens die Hälfte der Kinder getestet werden. So lautet ein Ergebnis der sogenannten Würzburger Kita-Cov-Studie, deren Ergebnisse in der Fachzeitschrift Jama veröffentlicht sind.
Es müsse nicht unbedingt auch noch das letzte Kind getestet werden, erklärten die Studienleiter Professor Oliver Kurzai und Professor Johannes Liese der Deutschen Presse-Agentur.
Das interdisziplinäre Studienteam hatte zwischen Oktober 2020 und März 2021 in Würzburger Kindertagesstätten untersucht, welche Testmethode Kinder, Eltern und Kita-Personal am besten akzeptieren. Anhand der Ergebnisse haben die Forscher nun parallel zur wissenschaftlichen Veröffentlichung ein zwölfseitiges Handbuch für Kindergärten und Eltern erstellt. Die Empfehlungen halten die Forscher trotz des länger zurückliegenden Studienzeitpunktes auch angesichts der Omikron-Variante für zutreffend.
„Wichtig ist, dass wir kein Konzept suchen, das für jede Kita gleich ist“, sagte der Mikrobiologe Kurzai von der Universität Würzburg. Die Geschwindigkeit der Testergebnisse sei essenziell. Ein PCR-Test sei zwar zuverlässiger, aber wenn die Auswertung lange dauere, sei ein Antigen-Test besser.
Die Forscher hatten sogenannte Spucktests für PCR-Untersuchungen mit Nasenabstrichen für Antigen-Schnelltests verglichen. Sogenannte Lollitests kamen in der Studie nicht vor. „Sie sind aber sicher auch eine sehr gute Methode“, so Liese.
Die ab dem 10. Januar in Bayern geltende Testnachweispflicht für alle Kita-Kinder begrüßen die Forscher. Die 50 Prozent Teilnahmequote sei ein Mindestwert; mehr sei selbstverständlich besser. Ab dem 10. Januar müssen Eltern ihre Kita-Kinder dreimal pro Woche zu Hause testen und dies durch eine Unterschrift versichern. Eine Elterninitiative fordert hingegen flächendeckende PCR-Tests.
Die Würzburger Forscher sprechen sich auch für Booster-Impfungen beim Kita-Personal aus. Zudem empfehlen sie, die Kinder aktiv einzubeziehen und ihnen zum Beispiel für jeden Test einen Stempel auf einer Stempelraupe zu geben. „Kitaschließungen halten wir für die allerletzte Maßnahme, die man treffen sollte“, sagte der Pädiater Liese vom Universitätsklinikum Würzburg. (dpa/oz)