Die Neunmonatszahlen bestärken die Hoffnungen auf eine unverändert (hohe) Dividende der Zurich Insurance Group. (Bild: zvg)Mit dem Anstieg der Bruttoprämien im grösseren Geschäftsteil Schaden und Unfallversicherung (P&C) nach drei Quartalen um 3% hat die Zurich Insurance Group die Analystenerwartungen übertroffen. Um Währungseffekte und Übernahmen bereinigt nahm das Volumen im gleichen Umfang zu. Das Wachstum ist etwas geringer als im ersten Halbjahr, als 4% mehr Prämien eingenommen wurden. Geholfen hätten im Sachgeschäft die im dritten Quartal weiter gestiegenen Prämiensätze und das damit verbundene Wachstum mit Unternehmenskunden. In Nordamerika beispielsweise konnten in diesem Sektor um 18% höhere Prämiensätze durchgesetzt werden, in Europa bewegte sich der Zuwachs ebenso im
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Die Neunmonatszahlen bestärken die Hoffnungen auf eine unverändert (hohe) Dividende der Zurich Insurance Group. (Bild: zvg)
Mit dem Anstieg der Bruttoprämien im grösseren Geschäftsteil Schaden und Unfallversicherung (P&C) nach drei Quartalen um 3% hat die Zurich Insurance Group die Analystenerwartungen übertroffen. Um Währungseffekte und Übernahmen bereinigt nahm das Volumen im gleichen Umfang zu. Das Wachstum ist etwas geringer als im ersten Halbjahr, als 4% mehr Prämien eingenommen wurden.
Geholfen hätten im Sachgeschäft die im dritten Quartal weiter gestiegenen Prämiensätze und das damit verbundene Wachstum mit Unternehmenskunden. In Nordamerika beispielsweise konnten in diesem Sektor um 18% höhere Prämiensätze durchgesetzt werden, in Europa bewegte sich der Zuwachs ebenso im zweistelligen Prozentbereich, teilt Zurich mit.
"Wachstum mit Unternehmenskunden" hat sich die Zurich in der laufenden Strategieperiode 2020 bis 2022 auf die Fahne geschrieben. Das sei in Europa besonders in Deutschland, der Schweiz und in Grossbritannien geglückt, heisst es. Das Geschäft mit Privatkunden wuchs dagegen nur leicht. Während das Volumen in der Marktregion EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) bereinigt um 7% und Nordamerika um 4% zunahm, sank es in Asien-Pazifik um 11%. Das sei in erster Linie der geringeren Nachfrage nach Reiseversicherungen geschuldet, wird der Rückgang begründet.
Corona-Schäden von 450 Mio. US-Dollar
Im Schaden- und Unfallgeschäft beziffert die Zurich die Belastung aus Coronaschäden nach wie vor mit rund 450 Mio. US-Dollar. Das meiste davon wird für Betriebsunterbrüche an Kunden bezahlt. Die direkten Pandemiekosten seien unter Kontrolle, und das operative Geschäft habe wieder an Dynamik gewonnen, verlautet das Unternehmen.
Für die ersten neun Monate werden nur wenige ausgewählte Kennzahlen veröffentlicht. Angaben zur Ergebnisentwicklung werden keine gemacht. Für die Lebensversicherung werden Daten zur Entwicklung im Neugeschäft vorgelegt. Da brach das Jahresprämienäquivalent (APE) um fast einen Fünftel auf 2,57 Mrd. US-Dollar ein. Die Kennzahl setzt sich aus den neu dazu gewonnenen laufenden Prämien und 10% der Einmalprämien aus dem Neugeschäft zusammen. Bereinigt um Währungseffekt und Akquisitionen ging sie um 8% zurück.
Auf das Neugeschäft hätten vor allem die von der Politik verordneten Einschränkungen im Zuge der Coronakrise in mehreren Märkten eingewirkt, erklärt die Gruppe. Zudem sei das Geschäft im Jahr davor aussergewöhnlich gut gelaufen. In der Schweiz hatte beispielsweise der Rückzug des Konkurrenten Axa aus der BVG-Vollversicherung Volumen gebracht.
Ebenfalls 3% Prämienrückgang bei Farmers
US-Partner Farmers Exchanges, für den die Zurich Dienstleistungen erbringt, weist nach neun Monaten einen Prämienrückgang um 3% auf 15,3 Mrd. US-Dollar aus. Kunden wurden coronabedingte Prämienrückerstattungen von 311 Mio. US-Dollar gewährt. Die von der Zurich bei Farmers eingenommenen Gebühren gingen ebenfalls um 3 Prozent auf 2,74 Mrd. zurück.
Die Bilanz der Zurich Insurance hat unter den von Corona ausgelösten Turbulenzen an den Finanzmärkten gelitten. Die im Kapitalquote, nach dem eigenen Modell (Z-ECM-Quote) berechnet, betrug Ende September 110% nach 129% Ende 2019. Im März, im Corona-Crash an den Märkten, lag sie bei 101%, hat sich also seither wieder verbessert. Die zum Schweizer Solvenztest (SST) geschätzte Quote rückte um 7 Prozentpunkte auf 193% vor. Von nun an werde die Zurich ihre Kapitalposition ausschliesslich nach den SST-Bestimmungen ausweisen, gab der Konzern bekannt. Damit gleicht sich Zurich Insurance der Berichterstattung der Konkurrenz an.
Für Anleger bleibt nach Vorlage der Neunmonats-Zahlen die Hoffnung intakt, die Zurich Insurance Group werde im nächsten Frühling eine unveränderte Dividende zahlen, kommentiert "Finanz und Wirtschaft" das Resultat. Zurich ist bekanntermassen eine gute Dividendenzahlerin. Zum gegenwärtigen Aktienkurs von 345 Fr. beträgt die Dividendenrendite 5,8%.
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