Segmente wie Reisebüros und Fluglinien wenden sich nun für Refinanzierungen vermehrt Wandelanleihen zu. (Bild: Shutterstock.com)Mittlerweile notiert der S&P 500 wieder bei rund 3000 Punkten. Der bedeutendste amerikanische Aktienindex fiel im laufenden Jahr zweitweise auf beinahe 2200 Punkte und damit auf den Stand von Dezember 2016. Der S&P 500 verbuchte im März die grössten Kursverluste seit dem "schwarzen Montag" von 1987. Dasselbe Bild zeigt sich an den Aktienmärkten weltweit. In der Spitze fiel der MSCI World mehr als 30%. Wesentlich besser schnitten Wandelanleihen ab. Der Wandelanleihen-Referenzindex Refinitiv Global Focus gab zwar ebenfalls nach, mit 12% jedoch deutlich weniger stark als die Aktienmärkte. DWS-Fondsmanager Joachim Weber bringt es auf den Punkt: "Wandelanleihen
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Segmente wie Reisebüros und Fluglinien wenden sich nun für Refinanzierungen vermehrt Wandelanleihen zu. (Bild: Shutterstock.com)
Mittlerweile notiert der S&P 500 wieder bei rund 3000 Punkten. Der bedeutendste amerikanische Aktienindex fiel im laufenden Jahr zweitweise auf beinahe 2200 Punkte und damit auf den Stand von Dezember 2016. Der S&P 500 verbuchte im März die grössten Kursverluste seit dem "schwarzen Montag" von 1987. Dasselbe Bild zeigt sich an den Aktienmärkten weltweit. In der Spitze fiel der MSCI World mehr als 30%. Wesentlich besser schnitten Wandelanleihen ab. Der Wandelanleihen-Referenzindex Refinitiv Global Focus gab zwar ebenfalls nach, mit 12% jedoch deutlich weniger stark als die Aktienmärkte.
DWS-Fondsmanager Joachim Weber bringt es auf den Punkt: "Wandelanleihen konnten in der Korrektur ihre Stärke ausspielen." Martin Kühle von Schroders präzisiert: "In der Korrekturphase im März und April verbilligten sich Wandelanleihen deutlich und notierten unter dem fairen Wert. Oftmals handelten Wandelanleihen gegenüber Unternehmensanleihen des gleichen Emittenten mit deutlichen Abschlägen – und das bei gleicher Seniorität und Laufzeit. Dieser Discount von teils mehreren Punkten, der auf der Anlageklasse gelegen hat, hat sich schon ein stückweit abgebaut. Dennoch gibt es auf der Bewertungsseite immer noch Aufholpotential und sollte somit der Anlageklasse zuspielen."
Zuspielen sollte der Anlageklasse ebenfalls die rege Emissionstätigkeit, die sich auf einem Rekordniveau befindet, das letztmals nach der Finanzkrise 2008 erreicht wurde. Joachim Weber von DWS zählt auf: "Im laufenden Jahr wurden weltweit Wandelanleihen im Umfang von mehr als 54 Mrd. Dollar emittiert. Das Volumen ist damit doppelt so hoch wie im Vergleichszeitraum von vergangenem Jahr." Er ergänzt: "Die führenden Sektoren blieben dabei typischerweise Wachstumstitel aus den Bereichen IT und Healthcare. Aber auch Emittenten, die unter dem Öl-Preisschock und der Pandemie besonders leiden, finanzierten sich über Wandelanleihen wie etwa die Sektoren Energie, Transport und Tourismus. Unternehmen aus den USA, die mehr als 60% des weltweiten Marktes auf sich vereinen, refinanzierten sich mit einem Volumen von 39 Mrd. Dollar besonders häufig über Wandelanleihen."
Erste Alarmzeichen
Martin Kühle von Schroders äussert sich ähnlich: "Der Wandelanleihenmarkt offeriert attraktive Konditionen für Unternehmen und war der bevorzugte Markt für Refinanzierungen in der Krise. Reisebüros, Fluglinien und Entwickler von Wasserstoff-Batterien für die Autoindustrie wenden sich nun Wandelanleihen zu – alles Segmente, für die eine Refinanzierung an traditionellen Märkten nur zu sehr erschwerten Bedingungen möglich ist." Kühle mahnt jedoch zur Vorsicht: "Das Rekordvolumen ist verdächtig, wir sehen das als ein erstes Alarmsignal für den Markt."
Doch noch spielt die Musik in der Anlageklasse. Die Verbesserung der Duration erscheint Joachim Weber von DWS in der aktuellen Situation besonders attraktiv. Zudem könnten die Unsicherheiten an den Aktienmärkten gut abgefedert werden und die vielen Emissionen vergrösserten das Anlageuniversum. Diese Meinung teilen Frank Campana und James Doolin. Sie sind Portfoliomanager des BNY Mellon Absolute Return Global Convertible Fonds. Die aktuelle Situation werde eine Vielzahl neuer Anlagethemen und ein grosses Umfeld für aktive Titelauswahl bieten. Martin Kühle von Schroders begrüsst das erhöhte Diversifikationspotenzial trotz erster Warnsignalen ebenfalls. Er erwähnt zudem, dass alle Strategien die ESG-Faktoren berücksichtigt hätten, besser als jene Strategien abgeschnitten hätten, die dies nicht taten. Die einzelne Titelauswahl bleibt nach Meinung der Experten allerdings weiterhin entscheidend für den Anlageerfolg.
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