Privatanleger brauchen zwingend Vertrauen, sowohl in ihren Berater wie auch in Marken, in die sie investieren. (Bild: Shutterstock.com)Das CFA Institute, die globale Vereinigung von Anlageexperten, hat in seiner vierten Umfrage zum Thema "Vertrauen in der Investment-Management-Branche" zwei wesentliche Komponenten des Vertrauens identifiziert: Glaubwürdigkeit und Professionalität. Margaret Franklin, CEO des CFA Institute sagt: "In diesen Zeiten erhöhter Marktvolatilität gewinnen leicht Furcht und Panik die Oberhand und vernebeln seriöse Investitionsentscheidungen. In einem solchen Klima wird besonders deutlich, wie wichtig Vertrauen ist; Vertrauen in das Finanzsystem, in seine Institutionen und in die Berater, die im Namen der Anleger handeln." In Bezug auf das Vertrauen von
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Privatanleger brauchen zwingend Vertrauen, sowohl in ihren Berater wie auch in Marken, in die sie investieren. (Bild: Shutterstock.com)
Das CFA Institute, die globale Vereinigung von Anlageexperten, hat in seiner vierten Umfrage zum Thema "Vertrauen in der Investment-Management-Branche" zwei wesentliche Komponenten des Vertrauens identifiziert: Glaubwürdigkeit und Professionalität. Margaret Franklin, CEO des CFA Institute sagt: "In diesen Zeiten erhöhter Marktvolatilität gewinnen leicht Furcht und Panik die Oberhand und vernebeln seriöse Investitionsentscheidungen. In einem solchen Klima wird besonders deutlich, wie wichtig Vertrauen ist; Vertrauen in das Finanzsystem, in seine Institutionen und in die Berater, die im Namen der Anleger handeln." In Bezug auf das Vertrauen von Privatanlegern rangiert die Finanzdienstleistungsbranche unter allen vom CFA Institute untersuchten Branchen im Mittelfeld. Das höchste Vertrauen geniesst der Gesundheitsbereich.
Vertrauen in Berater als Top-Kriterium
Hinsichtlich der Anlageverwaltung schätzt knapp die Hälfte der Kleinanleger den Zugang zu Technologie wichtiger ein als den Zugang zu Menschen. Bei der Beratung vertrauen jedoch 73% eher den Empfehlungen eines menschlichen Beraters als denen eines Robo-Advisors. Rund drei Viertel der befragten Privatanleger sind der Ansicht, dass ihr Finanzberater gesetzlich verpflichtet ist, im Interesse der Kunden zu handeln. Aber nur 35% bestätigen, dass ihr Berater immer ihre Interessen an die erste Stelle setzt. Bei den institutionellen Anlegern sind sogar nur 25% der Ansicht, dass ihre Investment-Manager die Kundeninteressen immer an die erste Stelle setzen. Gerade deshalb ist wohl für Privatanleger Vertrauen der wichtigste Faktor bei der Einstellung eines Beraters. Für institutionelle Anleger sind Vertrauen und Leistung bei der Einstellung eines Vermögensverwalters am wichtigsten.
Die Umfrage hat ausserdem ergeben, dass Markennamen zunehmend als Vertrauenssignal verwendet werden. Unter den jüngeren Anlegern würden die meisten eher mit Unternehmen mit "einer Marke, der ich vertrauen kann" zusammenarbeiten, als mit einer Firma mit "Leuten, auf die ich mich verlassen kann".
Information, Innovation und Einflussnahme massgebend
Das Vertrauen in die Investment-Management-Branche hängt von drei Faktoren ab:
- Informationen als Entscheidungsgrundlage: 83% der Privatanleger und 75% der institutionellen Anleger sind sich einig, dass einer der wichtigsten Faktoren beim Aufbau einer Vertrauensbeziehung die vollständige Offenlegung der Gebühren und sonstigen Kosten ist. Trotz mehr Instrumenten zur Unterstützung von Kommunikation und Transparenz, hat in der Wahrnehmung der Anleger die Transparenz seit 2018 allerdings abgenommen.
- Innovation als Fähigkeit des Investment Mangers: Zwei Drittel der Investoren geben an, dass sie ihrer Investmentfirma wegen des verstärkten Einsatzes von Technologie mehr Vertrauen entgegenbringen. Zudem sind 71% der institutionellen Anleger sehr daran interessiert, in Fonds zu investieren, die künstliche Intelligenz einsetzen. Fast die Hälfte würde jedoch eher in ein neues Produkt einer grossen Technologiefirma wie Amazon, Google oder Alibaba investieren, als in das eines Finanzinstituts.
- Einflussnahme als Möglichkeit für Investoren, Kontrolle auszuüben: Die Möglichkeit, wertegerecht zu investieren, ist für die Anleger von grossem Interesse. 76% der institutionellen und 69% der Privatanleger haben ein Interesse an ESG-Investitionen. Zwei Drittel der institutionellen Anleger sind der Meinung, dass das Wachstum von ESG- Investitionen das Vertrauen in die Finanzdienstleistungsbranche gestärkt hat.
Vertrauen nicht in allen Regionen gleich hoch
Interessant sind die regionalen Unterschiede, wenn es um das Vertrauen geht. Von den 15 untersuchten Märkten haben die befragten Privatkunden in Indien mit 87% das höchste Mass an Vertrauen in die Finanzdienstleistungsbranche, während Australien mit nur 24% der Befragten diesbezüglich an letzter Stelle der 15 Märkte stand. Im Vergleich zu letzten Umfrage stieg das Vertrauen in Hongkong, Indien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Brasilien am stärksten, während das Vertrauen in Singapur und Australien am stärksten abnahm.
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