Das Coronavirus hat jetzt auch Norditalien erreicht (Bild shutterstock) Gebannt schauen Europa und die Schweiz auf Italien, wo sich das Coronavirus überraschend rasch verbreitet. Wir werden zwar das Virus früher oder später in den Griff bekommen. Die Frage ist nur: Wann?Je näher das Coronavirus zu uns rückt, umso mehr kommen hierzulande ungute Gefühle auf. Die erstaunlich zahlreichen Infiszierten im nahen Norditalien, die ersten Todesfälle, die hermetische Abriegelung einiger Dörfer und das frühzeitige Ende des Karnevals in Venedig zeigen, was auf uns zukommen könnte. Die Vorfälle haben nicht nur die italienische Aktienbörse, sondern auch die Börsen Europas nach unten geschickt. Besonders beunruhigend ist, dass der Weg des Virus nach Italien nicht eruiert werden konnte, weshalb
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Gebannt schauen Europa und die Schweiz auf Italien, wo sich das Coronavirus überraschend rasch verbreitet. Wir werden zwar das Virus früher oder später in den Griff bekommen. Die Frage ist nur: Wann?
Je näher das Coronavirus zu uns rückt, umso mehr kommen hierzulande ungute Gefühle auf. Die erstaunlich zahlreichen Infiszierten im nahen Norditalien, die ersten Todesfälle, die hermetische Abriegelung einiger Dörfer und das frühzeitige Ende des Karnevals in Venedig zeigen, was auf uns zukommen könnte. Die Vorfälle haben nicht nur die italienische Aktienbörse, sondern auch die Börsen Europas nach unten geschickt. Besonders beunruhigend ist, dass der Weg des Virus nach Italien nicht eruiert werden konnte, weshalb nicht gezielt gegen dessen Verbreitung vorgegangen werden kann.
Kontrollverlust als grösste Gefahr
Namhafte Virologen warnen denn auch, dass die Kontrolle über das Virus verloren gehen könnte. Dies könnte bedeuten, dass auch andere Länder grossflächige und drastische Massnahmen verhängen müssen. Vor allem Menschenansammlungen würden eingeschränkt, sei es an Sportanlässen, Musikfestivals, Kongressen, Shoppingzentren sowie Restaurants. Der internationale Tourismus ist eh schon da und dort betroffen: Der Flugverkehr nach China ist eingeschränkt, Kreuzfahrten in Asien sind nicht mehr gefragt und chinesische Touristen in Luzern sind selten geworden.
Die Bekämpfung des Coronavirus ist jetzt aber wichtiger als Wirtschaftswachstum. Dies hat Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping auf einem Treffen zum Kampf gegen das Virus am Sonntag in Peking deutlich gemacht. Die Epidemie werde grosse Auswirkungen auf die Wirtschaft und Gesellschaft haben, meinte er gemäss AWP. Mittelfristig bleibt er jedoch zuversichtlich. Diese Krise sei vorübergehend und beherrschbar, zumal die Grundlagen für die langfristige wirtschaftliche Entwicklung China unverändert seien.
Wirtschaftslokomotive China lahmt
Die Ökonomen von Schroders befürchten jedoch, dass Chinas Wachstum im ersten Quartal im Jahresvergleich unter 6% fällt. Damit schwächt sich die Rolle Chinas als globaler Wirtschaftsmotor ab. China ist heute viel wichtiger als zu SARS-Zeiten, weil ein Vergleich mit damals relativiert werden muss. "Zum Zeitpunkt des SARS-Ausbruchs im Jahr 2002 hatte China einen Anteil von 4,2% an der Weltwirtschaft und trug 18% zum weltweiten BIP-Wachstum bei. Bis 2018 war sein Anteil am weltweiten BIP auf 15,8% gestiegen, wobei 35% des globalen Wachstums auf China entfielen", konstatieren die Schroders-Ökonomen.
In den nächsten Tagen und Wochen ist mit hoher Wahrscheinlichkeit mit weiteren Hiobsbotschaften zu rechnen, welche die Volkswirtschaften sowie die Aktienmärkte verunsichern. Präzise Prognosen zu den Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum seien gemäss DWS aber kompliziert. Dies vor allem wegen Störungen der grenzüberschreitende Wertschöpfungsketten, die schwer abschätzbar sind. DWS ist der Ansicht, dass das gesamte Ausmass der Epidemie nach wie vor nicht bekannt ist und mahnt die Anleger weiterhin zur Vorsicht.
Zeit für Schnäppchenjäger?
Sébastien Galy, Senior-Makrostratege bei Nordea Asset Management, rät in diesem Umfeld zu einer aktiven Titelauswahl und einem breit gestreuten Portfolio, das auch Pfandbriefe sowie Aktien börsennotierter Immobilien- und Infrastrukturunternehmen enthält. Die Zeit für Schnäppchenkäufe ist seiner Ansicht nach noch nicht gekommen. "Wir raten weiterhin zu erheblicher Vorsicht", sagt er. "Die Kunst ist, zu wissen, wann sich das Blatt wenden wird."
Leider wissen wir schlicht nicht, wie lange das Ganze noch dauert, räumt Thomas Heller, Leiter Research und CIO der SZKB ein. "Die Unsicherheit wird wohl noch eine Weile anhalten und kann immer wieder für erhöhte Volatilität an den Märkten sorgen", meint er. Er rät den Anlegern, investiert zu bleiben. Seiner Meinung nach können stärkere Rückschläge durchaus für Zukäufe genutzt werden. Denn längerfristig sieht das Marktumfeld iim Grunde nach wie vor gut aus.