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Langfristige Wertschöpfung und kurzfristiges Denken

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Bild: Unsplash An der diesjährigen Nachhaltigkeitskonferenz von Degroof Petercam AM wurde über die vorherrschende kurzfristige Sicht der Anleger und die oft gewünschte langfristige Sicht diskutiert. Zudem wurde die Wichtigkeit einer europaweiten Rahmenordnung hervorgehoben. Die jährliche Nachhaltigkeitskonferenz von Degroof Petercam AM (DPAM) fand zum zweiten Mal statt und wartete mit Rednern aus der Wirtschaft und von Aufsichtsbehörden rund um das Thema des verantwortungsvollen Investierens auf. In diesem Jahr drehte sich alles um die Frage, wie im Spannungsfeld von langfristiger Wertschöpfung und kurzfristigem Denken trotzdem ein nachhaltiges Wachstum gewährleistet werden kann. Die Finanzkrise, die sich 2018 zum

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An der diesjährigen Nachhaltigkeitskonferenz von Degroof Petercam AM wurde über die vorherrschende kurzfristige Sicht der Anleger und die oft gewünschte langfristige Sicht diskutiert. Zudem wurde die Wichtigkeit einer europaweiten Rahmenordnung hervorgehoben.

Die jährliche Nachhaltigkeitskonferenz von Degroof Petercam AM (DPAM) fand zum zweiten Mal statt und wartete mit Rednern aus der Wirtschaft und von Aufsichtsbehörden rund um das Thema des verantwortungsvollen Investierens auf. In diesem Jahr drehte sich alles um die Frage, wie im Spannungsfeld von langfristiger Wertschöpfung und kurzfristigem Denken trotzdem ein nachhaltiges Wachstum gewährleistet werden kann. Die Finanzkrise, die sich 2018 zum zehnten Mal jährte, führte allen deutlich vor Augen, wie gefährlich kurzfristiges Denken sein kann. Deshalb hat das Konzept der langfristig orientierten Anlagen zunehmend an Bedeutung gewonnen.

Nicht von Marktbewegungen ablenken lassen
Für Manager eines nachhaltigen Aktienportfolios ist gemäss Alexander Roose, Head of Sustainable Equity Management bei DPAM, die Frage, ob sich kurzfristige Erwägungen mit einer langfristigen Sicht vereinbaren liesse, äusserst relevant. Viele aktuelle Stimmen würden Anlegern vorwerfen, sich bei Aktienanlagen von einer allzu kurzen Sichtweise leiten zu lassen, sagt Roose. Tatsächlich ist die durchschnittliche Haltedauer in den USA auf nur 8,3 Monate zurückgegangen.

Roose schloss seinen Vortrag mit dem Hinweis, dass ausschlaggebend sei, die erfolgreichen langfristigen Anlagethemen festzulegen. Zudem müssten Portfoliomanager die Wertschöpfungsketten in den jeweiligen Sektoren und Sub-Sektoren von Grund auf kennen und dieses Wissen mit fundiertem Bottom-up-Know-how über das gesamte Anlageuniversum kombinieren. Dabei sollten sie sich nicht von Marktbewegungen ablenken lassen und bereit sein, kurzfristige Abweichungen von der Benchmark in Kauf zu nehmen.

Notwendigkeit von lang- als auch kurzfristigen Anlegern
Die Debatte über den Einfluss von kurzfristigem Denken auf das nachhaltige langfristige Wachstum beschäftigte sich mit einer Reihe von Fragen: Warum schadet eine ausschliesslich kurzfristige Sicht einem Unternehmen? Welchen Mehrwert bietet eine langfristige Sicht? Lassen sich beide nicht miteinander vereinbaren? Benoît van den Hove, Head of Listing Belgium bei Euronext, setzte die Diskussion mit der Feststellung fort, dass eine Börse auf lang- und kurzfristig orientierte Anleger angewiesen sei. Als Gründe gab er an, dass langfristige Anleger stabile Rahmenbedingungen schaffen, während kurzfristige Anleger die Liquidität und Markteffizienz steigern.

Ebenfalls kurzfristige Entwicklungen im Auge behalte Guy Lerminiaux, CIO Fundamental Equity bei DPAM, als fundamental orientierter Aktienmanager. Er und sein Team würden darauf achten, dass kurzfristig ausgelegte Entscheidungen mit langfristigen Strategien im Einklang stünden. Daran anknüpfend fügte der Vertreter von DSM hinzu, dass Unternehmen eine Treuhandpflicht gegenüber Anlegern und Anspruchsgruppen hätten.

Einheitlicher Rahmen über Europa wünschenswert
Agnès Le Thiec, Policy Officer DG FISMA Unit Capital Market Union bei der Europäischen Kommission, erläuterte, dass die Kommission gerade an einer Systematik zur Klassifizierung von "grünen" und "nicht grünen" Anlagen arbeite. Die Systematik würde dabei auf positiven statt negativen Kriterien beruhen. Das Ziel bestünde darin, einen gemeinsamen Rahmen zu erarbeiten, der festlegt, welche Wirtschaftsaktivitäten als umweltbewusst anerkannt werden und welche nicht. An den Märkten würden dadurch fundiertere Informationen verfügbar sein und es würde mehr Transparenz herrschen. Die Wichtigkeit, auf pan-europäischer Ebene einen einheitlichen Rahmen anzuwenden, anstatt in jedem einzelnen Land mit eigenen Regeln zu arbeiten, bekräftigte auch Hugo Lasat, CEO von DPAM.


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