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Peter Praet, Direktoriumsmitglied der europäischen Zentralbank hat heute in Frankfurt am Main im Rahmen eines Referats ein paar sehenswerte Folien vorgelegt.Die Abbildungen belegen im Grunde genommen das Versagen der herrschenden neoklassischen Theorie. Die Konzeption geht davon aus, dass die Arbeitsplätze flexibel sind. Mit erhöhtem Druck auf die Löhne lässt sich demnach die Arbeitslosigkeit bekämpfen. Unternehmen erkennen die Anreize und stellen mehr Mitarbeiter ein. Das funktioniert aber nicht.Die erste Abbildung zeigt die lahmende Binnennachfrage im Euroraum.Die privaten Haushalte kürzen sofort ihre Ausgaben, weil aufgrund der Lohnsenkungen (genannt internal devaluation) ihre Einkommenssituation sich verschlechtert.Und Unternehmen halten sich angesichts der schwachen Umsatzaussichten mit Investitionen zurück. Die Beschäftigung geht zurück. Arbeitslosigkeit nimmt zu.Euroraum: reale Binnennachfrage (im Vergleich zu US-Wirtschaft), Graph: Peter Praet, ECB, Oct 1, 2015Da das tatsächliche Wirtschaftswachstum hinter dem potentiellen Wirtschaftswachstum bleibt, entsteht eine Produktionslücke (output gap), die durch die Arbeitslosigkeit reflektiert wird.Um die Produktionslücke zu schliessen, bedarf es eines Stimulusprogramms, zumal die Geldpolitik bereits an Zugkraft verloren hat, weil die (nominalen) Zinsen seit geraumer Zeit nahe null (zero lower bound) liegen.
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Peter Praet, Direktoriumsmitglied der europäischen Zentralbank hat heute in Frankfurt am Main im Rahmen eines Referats ein paar sehenswerte Folien vorgelegt.Die Abbildungen belegen im Grunde genommen das Versagen der herrschenden neoklassischen Theorie. Die Konzeption geht davon aus, dass die Arbeitsplätze flexibel sind. Mit erhöhtem Druck auf die Löhne lässt sich demnach die Arbeitslosigkeit bekämpfen. Unternehmen erkennen die Anreize und stellen mehr Mitarbeiter ein. Das funktioniert aber nicht.Die erste Abbildung zeigt die lahmende Binnennachfrage im Euroraum.Die privaten Haushalte kürzen sofort ihre Ausgaben, weil aufgrund der Lohnsenkungen (genannt internal devaluation) ihre Einkommenssituation sich verschlechtert.Und Unternehmen halten sich angesichts der schwachen Umsatzaussichten mit Investitionen zurück. Die Beschäftigung geht zurück. Arbeitslosigkeit nimmt zu.Euroraum: reale Binnennachfrage (im Vergleich zu US-Wirtschaft), Graph: Peter Praet, ECB, Oct 1, 2015Da das tatsächliche Wirtschaftswachstum hinter dem potentiellen Wirtschaftswachstum bleibt, entsteht eine Produktionslücke (output gap), die durch die Arbeitslosigkeit reflektiert wird.Um die Produktionslücke zu schliessen, bedarf es eines Stimulusprogramms, zumal die Geldpolitik bereits an Zugkraft verloren hat, weil die (nominalen) Zinsen seit geraumer Zeit nahe null (zero lower bound) liegen.
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Peter Praet, Direktoriumsmitglied der europäischen Zentralbank hat heute in Frankfurt am Main im Rahmen eines Referats ein paar sehenswerte Folien vorgelegt.
Die Abbildungen belegen im Grunde genommen das Versagen der herrschenden neoklassischen Theorie.
Die Konzeption geht davon aus, dass die Arbeitsplätze flexibel sind. Mit erhöhtem Druck auf die Löhne lässt sich demnach die Arbeitslosigkeit bekämpfen. Unternehmen erkennen die Anreize und stellen mehr Mitarbeiter ein. Das funktioniert aber nicht.
Die erste Abbildung zeigt die lahmende Binnennachfrage im Euroraum.
Die privaten Haushalte kürzen sofort ihre Ausgaben, weil aufgrund der Lohnsenkungen (genannt internal devaluation) ihre Einkommenssituation sich verschlechtert.
Und Unternehmen halten sich angesichts der schwachen Umsatzaussichten mit Investitionen zurück. Die Beschäftigung geht zurück. Arbeitslosigkeit nimmt zu.
Euroraum: reale Binnennachfrage (im Vergleich zu US-Wirtschaft), Graph: Peter Praet, ECB, Oct 1, 2015
Da das tatsächliche Wirtschaftswachstum hinter dem potentiellen Wirtschaftswachstum bleibt, entsteht eine Produktionslücke (output gap), die durch die Arbeitslosigkeit reflektiert wird.
Um die Produktionslücke zu schliessen, bedarf es eines Stimulusprogramms, zumal die Geldpolitik bereits an Zugkraft verloren hat, weil die (nominalen) Zinsen seit geraumer Zeit nahe null (zero lower bound) liegen.
Euroraum: Produktionslücke, Graph: Peter Praet, ECB, Oct 1, 2015
Und ohne hohe Nachfrage und hohe Kosten gibt es keine Inflation. Der Verbraucherpreisindex (CPI) ist im September in den negativen Bereich gerutscht.
Wichtig ist hier zu erkennen, dass nicht unbedingt der Sturz der allgemeinen Inflationsrate (headline inflation) die grösste Sorge ist, sondern das beharrliche Festkleben der Kerninflation (core inflation) unter der 1%-Marke.
Euroraum: Inflation fällt im September unter null, Graph: Peter Praet, ECB, Oct 1, 2015
Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass der Preis von Deflationsschutz derzeit höher ist als der Preis von Inflationsschutz.
Preis von Deflations- und Inflationsschutz im Vergleich, Graph: Peter Praet, ECB, Oct 1, 2015