Sunday , December 22 2024
Home / investrends.ch / Pause im US-Zinszyklus

Pause im US-Zinszyklus

Summary:
Bild: Unsplash Mit der Aussage, derzeit keinen Bedarf für weitere Zinsanhebungen zu sehen, hat laut Thomas Heller von der Schwyzer Kantonalbank der Fed-Chef Powell im Januar einen Kurswechsel in der Geldpolitik vollzogen. Schwellenländer und US-Obligationen profitieren. Der steile Anstieg der US-Leitzinsen in den Jahren 2017 und 2018 liess die Zinsdifferenz zu anderen Währungen anwachsen. So wurden gemäss Thomas Heller, CIO der Schwyzer Kantonalbank, US-Obligationen wieder attraktiver und zogen Kapital aus anderen Ländern an. Folglich nahm die Dollar-Nachfrage zu und es kam zu einer Aufwertung des "Greenbacks". "Mit der neuen Ausrichtung der US-Geldpolitik wird diese Entwicklung zumindest vorerst gestoppt. Viele

Topics:
investrends.ch considers the following as important: , , ,

This could be interesting, too:

investrends.ch writes Schwyzer KB: Jaqueline Andreae neue Leiterin Gewerbekunden

investrends.ch writes Die Schwyzer und Zuger Kantonalbank neu bei AMAS

investrends.ch writes SZKB erweitert digitales Angebot mit eigener Twint-App

investrends.ch writes SZKB verkauft Beteiligung an der Immofonds Asset Management

Bild: Unsplash

Mit der Aussage, derzeit keinen Bedarf für weitere Zinsanhebungen zu sehen, hat laut Thomas Heller von der Schwyzer Kantonalbank der Fed-Chef Powell im Januar einen Kurswechsel in der Geldpolitik vollzogen. Schwellenländer und US-Obligationen profitieren.

Der steile Anstieg der US-Leitzinsen in den Jahren 2017 und 2018 liess die Zinsdifferenz zu anderen Währungen anwachsen. So wurden gemäss Thomas Heller, CIO der Schwyzer Kantonalbank, US-Obligationen wieder attraktiver und zogen Kapital aus anderen Ländern an. Folglich nahm die Dollar-Nachfrage zu und es kam zu einer Aufwertung des "Greenbacks".

"Mit der neuen Ausrichtung der US-Geldpolitik wird diese Entwicklung zumindest vorerst gestoppt. Viele langfristige Folgen des Kurswechsels werden sich erst in Zukunft zeigen", meint Heller. Einige mittelfristige Auswirkungen seien jedoch offenkundig: Während die Zinsdifferenz zu Währungen wie dem Euro und dem Franken hoch bleibe, seien die Risiken von Kursverlusten wegen Zinsänderungen für Dollar-Obligationen derzeit gering. Ausserdem lasse der Aufwärtsdruck auf den US-Dollar nach. Profiteure des neuen Umfelds würden sich unter denjenigen Anlageklassen finden, die zuvor besonders unter dem Zinsanstieg gelitten hatten.

Schwellenländerobligationen sind wieder beliebt
Ausserordentlich stark seien die Schwellenländer (Emerging Markets) vom Anstieg des US-Dollars betroffen gewesen. Anleger zögen aufgrund der gestiegenen Attraktivität von kurzlaufenden US-Anleihen und wegen drohender Währungsverluste Kapital in Richtung USA ab. "Der steigende Dollar hatte aber auch direkte Auswirkungen auf Staatshaushalte und Unternehmensbilanzen in den Emerging Markets", erklärt Heller. In Lokalwährung gemessen habe die Last von Zins und Tilgung ihrer Fremdwährungsschulden immer schwerer gewogen. Dies habe in Ländern wie der Türkei, Argentinien und Südafrika 2018 zu Währungskrisen geführt. 

Mittlerweile haben sich laut Heller die Vorzeichen geändert. "Die Pause im US-Zinszyklus stoppte den Kapitalabfluss aus den Schwellenländern und kehrte ihn vielfach sogar wieder um: Die Emerging Markets erfreuen sich unter Anlegern wieder zunehmender Beliebtheit", erläutert er. Auch, weil der nicht weiter erstarkende Dollar die Schwellenländerbilanzen entlastet. Mit der Entspannung von Krisenherden, etwa in der Türkei, würden sich viele Schwellenländer 2019 zudem auch politisch in ruhigerem Fahrwasser als noch im vergangenen Jahr befinden.

US-Bonds gewinnen an Attraktivität
"Auch die Attraktivität von US-Obligationen ist mit dem Kurswechsel der Fed gestiegen. Das US-Zinsniveau dürfte zumindest vorerst den Höhepunkt erreicht haben", sagt Heller. USD-Obligationen schienen zwar bereits zuvor attraktiv, die kontinuierlichen Zinsanhebungen hätten jedoch Anlegern Kapitalverluste beschert. Mit dem Ausblick auf stabile Leitzinsen seien die Risiken dafür nun aber deutlich gesunken. "Zwar sind Anleger mit Referenzwährung Franken Währungsrisiken ausgesetzt, denn Renditeunterschiede zweier Währungsräume werden üblicherweise von Wechselkursbewegungen kompensiert. Mit einer jährlichen Renditedifferenz von über drei Prozent zwischen USD und CHF besteht jedoch ein gewisses Polster", so Heller. Eine Abwertung des Dollars in diesem Ausmass sei angesichts der geringen US-Inflation und der soliden Wirtschaftslage eher nicht zu erwarten.

Fazit
"Schwellenländerobligationen in US-Dollar profitieren derzeit vom höheren US-Zinsniveau und dürften aufgrund der anhaltenden Erholung dieser Länder Kursgewinne verzeichnen. Damit verbundene Risiken aus Währungsschwankungen oder Zinserhöhungen sind derzeit vergleichsweise gering", lautet das Urteil von Heller. Investoren, die Währungsrisiken gänzlich ausschliessen möchten, böten sich auch Fonds mit Absicherung in Franken an. Die Kosten der Absicherung gingen jedoch zu Lasten der Rendite. Anleger, die bereits Dollarbestände auf Fremdwährungskonten hielten und das Währungsrisiko ohnehin eingingen, würden mit US-Obligationen ohne Währungsabsicherung vom günstigen Umfeld profitieren.

Pause im US-Zinszyklus


investrends.ch
investrends.ch ist die Informationsquelle Nummer Eins in der Schweiz für professionelle Investoren. investrends.ch liefert Informationen zu Investments, Markttrends und Finanzprodukten, die in der Schweiz zum öffentlichen Vertrieb zugelassen sind, sowie news und people-Meldungen aus der Finanzbranche.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *