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Vítor Constâncio, EZB Vice-President erklärt am Mittwoch in einem sensationellen Interview mit FT aus London, dass die Fiscal Austerity in der Eurozone zu weit gegangen ist und drastische Auswirkungen ausgelöst hat.Als ein konkretes Beispiel nennt Constâncio Griechenland. Keine Institution, nicht die EU-Kommission, nicht die EZB, nicht der IWF hat es je für möglich gehalten, geschweige denn ...
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Vítor Constâncio, EZB Vice-President erklärt am Mittwoch in einem sensationellen Interview mit FT aus London, dass die Fiscal Austerity in der Eurozone zu weit gegangen ist und drastische Auswirkungen ausgelöst hat.Als ein konkretes Beispiel nennt Constâncio Griechenland. Keine Institution, nicht die EU-Kommission, nicht die EZB, nicht der IWF hat es je für möglich gehalten, geschweige denn ...
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Vítor Constâncio, EZB Vice-President erklärt am Mittwoch in einem sensationellen Interview mit FT aus London, dass die Fiscal Austerity in der Eurozone zu weit gegangen ist und drastische Auswirkungen ausgelöst hat.
Als ein konkretes Beispiel nennt Constâncio Griechenland.
Keine Institution, nicht die EU-Kommission, nicht die EZB, nicht der IWF hat es je für möglich gehalten, geschweige denn geplant, dass Griechenland BIP infolge des harschen Spardiktats um 25% schrumpfen würde, so der portugiesische Ökonom und Politiker.
Das Anpassungsprogramm sei wirklich zu hart gewesen. Und vielleicht sogar auch zu mechanisch. Denn das Programm hat den totalen Zusammenbruch von Hoffnungen und Erwartungen nicht vorhergesehen, gesteht Constâncio weiter ein.
Wow! Das ist schwer zu verdauen. Im Grunde genommen handelt es sich dabei um eine Bankrott-Erklärung der neoliberalen Agenda der EU-Behörden.
Im Übrigen: Dies ist kein Streit zwischen links und rechts, sondern ein Problem des politischen Konsenses in Europa. Die Wurzel des Übels ist die Besessenheit, den Haushalt auszugleichen, die wiederum von der dominierenden ordoliberalen/neoliberalen Ideologie herrührt.
G3 Kerninflation stellt (in absehbarer Zeit) keine Gefahr für die Preisstabilität dar, Graph: Morgan Stanley
Die Haushaltslage ist heute in der ganzen Eurozone so restriktiv wie im Boom vor der Krise. Die Arbeitslosigkeit ist immer noch zu hoch, mit einer Unterbeschäftigung von rund 17%.
Der Grund, warum die Fiskalpolitik nicht zum Einsatz kommt, ist der Glaube der europäischen Entscheidungsträger, dass das richtige Defizit null ist.
Das ist das Konzept der „expansiven Fiskalkontraktion“, welches offiziell nun endgültig gescheitert ist. Eine Fiskal-Konstraktion ist nämlich kontraktionär.
Der Zinssatz für die Einlagefazilität für den Euroraum, Graph: Morgan Stanley
Die Ökonomen von Morgan Stanley erwarten einen Anstieg des Zinssatzes für die Einlagefazilität erst im Juni 2019
Die Sparpolitik besser gesagt Fiscal Austerity hat sich m.a.W. als illusionär erwiesen. Die Theorie der „Liquidationisten“ hat auch in den 1930er Jahren nicht funktioniert.
Volkswirtschaften neigen nicht von Natur aus einem Gleichgewichtszustand mit Vollbeschäftigung zu: sie bedürfen eines Impulses von aussen, v.a. wenn die privaten Haushalte sparen und selbst die Unternehmen zum Netto-Sparer werden.
Es steht damit fest, dass die ganze Eurozone nicht durch Sparen und Lohnsenkungen wachsen kann. Und das Defizit kann nicht abgebaut werden, wenn das Volkseinkommen schrumpft.
Es ist traurig, zu beobachten, wie das Humankapital der Arbeitslosen in der Eurozone allmählich ausgehöhlt wird.
Das Lohnwachstum kommt auch in den USA nicht vom Fleck, Graph: Morgan Stanley