Indiens Notenbank hat noch Spielraum für weitere Zinssenkungen Avinash Vazirani, Fondsmanager des Jupiter India Select SICAV Avinash Vazirani, Fondsmanager bei Jupiter, vermutet aufgrund gemässigter Inflationsaussichten, dass die indische Notenbank mit den Zinssenkungen noch nicht am Ende ist. Die Reserve Bank of India (RBI) hat zwar den Leitzins bereits um 50 Basispunkte auf 6,75 Prozent gesenkt, doch die mässigen Inflationsaussichten deuten darauf hin, dass in den kommenden sechs bis neun Monaten noch Spielraum für Senkungen um weitere 50 bis 75 Basispunkte besteht. Bei einer Teuerung der Verbraucherpreise von 3,7 Prozent im August ist es nach Meinung Vaziranis wenig wahrscheinlich, dass die RBI bis Januar 2016 ihr gesetztes Inflationsziel von 6 Prozent erreicht. Vor allem zwei Faktoren dämpfen die Teuerung: Die gesunkenen Rohstoffpreise bieten den indischen Unternehmen mehr Spielraum, die Preise der von ihnen produzierten Waren zu senken. Dadurch entsteht eine Atmosphäre, in der Preiskämpfe zugenommen haben. Da die Verbreitung von Internetzugängen in Indien so schnell vorankommt, kann der indische Durchschnittsbürger viel leichter die Preise von Waren und Dienstleistungen vergleichen. Dies zwingt wiederum die Unternehmen, konkurrenzfähigere Preise anzubieten.
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Indiens Notenbank hat noch Spielraum für weitere Zinssenkungen
Avinash Vazirani, Fondsmanager bei Jupiter, vermutet aufgrund gemässigter Inflationsaussichten, dass die indische Notenbank mit den Zinssenkungen noch nicht am Ende ist.
Die Reserve Bank of India (RBI) hat zwar den Leitzins bereits um 50 Basispunkte auf 6,75 Prozent gesenkt, doch die mässigen Inflationsaussichten deuten darauf hin, dass in den kommenden sechs bis neun Monaten noch Spielraum für Senkungen um weitere 50 bis 75 Basispunkte besteht.
Bei einer Teuerung der Verbraucherpreise von 3,7 Prozent im August ist es nach Meinung Vaziranis wenig wahrscheinlich, dass die RBI bis Januar 2016 ihr gesetztes Inflationsziel von 6 Prozent erreicht.
Vor allem zwei Faktoren dämpfen die Teuerung:
- Die gesunkenen Rohstoffpreise bieten den indischen Unternehmen mehr Spielraum, die Preise der von ihnen produzierten Waren zu senken. Dadurch entsteht eine Atmosphäre, in der Preiskämpfe zugenommen haben.
- Da die Verbreitung von Internetzugängen in Indien so schnell vorankommt, kann der indische Durchschnittsbürger viel leichter die Preise von Waren und Dienstleistungen vergleichen. Dies zwingt wiederum die Unternehmen, konkurrenzfähigere Preise anzubieten.
Zudem hat die RBI Massnahmen getroffen, die unseres Erachtens der indischen Konjunktur Schub verleihen, weil mehr Kredit verfügbar ist. Die Senkung der gesetzlich vorgeschriebenen Liquiditätsquote – des Geldbetrags, den Banken in Form von Staatsanleihen vorhalten müssen – ist zu begrüssen. Die RBI senkt die Quote über vier Quartale gestaffelt um einen vollen Prozentpunkt. Diese Senkung ist zwar eine theoretische Angelegenheit, da die durchschnittliche indische Bank ohnehin einen Liquiditätsüberschuss von 500 Basispunkten in den Büchern stehen hat, signalisiert jedoch klar, dass die RBI die indischen Banken zur vermehrten Kreditvergabe animieren will.
Die zweite Massnahme – dass Ausländer statt bisher nur 3,8 Prozent jetzt bis zu 5 Prozent aller umlaufenden in Rupien notierten Bundesanleihen kaufen dürfen – könnte ebenfalls die Konjunktur anheizen, denn wahrscheinlich locken die im Vergleich zu anderen Schwellenländern hohen Zinsen in Indien Investoren an.
Und schliesslich dürfen indische Unternehmen, die sich im Ausland Geld leihen können, jetzt auch Anleihen in Rupien ausgeben, nicht mehr nur in Fremdwährungen. Diese vor allem für Investoren aus dem Ausland gedachten sogenannten „Masala Bonds“ könnten eine sinnvolle zusätzliche Finanzierungsquelle für indische Unternehmen werden.
Vor diesem Hintergrund ist Jupiter der Ansicht, dass Indien weiterhin ein Lichtblick in diesen ansonsten turbulenten Zeiten der Emerging Markets bleiben wird.
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Autor: jog