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Internationaler Kapitalverkehr: Weniger ist besser

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Ungebundene internationale Kredite können eine Immobilienblase oder einen Bauboom auslösen: Foto: Julian Stratenschulte (Keystone) Seit der Finanzkrise ist die Globalisierung in einer Hinsicht dramatisch zurückgegangen. Die Rede ist nicht vom Güterhandel oder von den weltweiten Wertschöpfungsketten, sondern vom grenzüberschreitenden Kapitalverkehr. Wie eine Studie des McKinsey Global Institute (MGI) vom August festhält, sind die grenzüberschreitenden Kapitalströme seit dem Jahr 2007 bis zum Jahr 2016 um rund zwei Drittel (65 Prozent) geschrumpft. Das ist eine gute Nachricht. Die folgende Grafik von des MGI zeigt die Entwicklung der grenzüberschreitenden Kapitalströme im Zeitverlauf: In den Jahrzehnten vor der Finanzkrise galt der freie Kapitalverkehr zwischen den Ländern noch als eine

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Internationaler Kapitalverkehr: Weniger ist besser

Ungebundene internationale Kredite können eine Immobilienblase oder einen Bauboom auslösen: Foto: Julian Stratenschulte (Keystone)

Seit der Finanzkrise ist die Globalisierung in einer Hinsicht dramatisch zurückgegangen. Die Rede ist nicht vom Güterhandel oder von den weltweiten Wertschöpfungsketten, sondern vom grenzüberschreitenden Kapitalverkehr. Wie eine Studie des McKinsey Global Institute (MGI) vom August festhält, sind die grenzüberschreitenden Kapitalströme seit dem Jahr 2007 bis zum Jahr 2016 um rund zwei Drittel (65 Prozent) geschrumpft. Das ist eine gute Nachricht.

Die folgende Grafik von des MGI zeigt die Entwicklung der grenzüberschreitenden Kapitalströme im Zeitverlauf:

Internationaler Kapitalverkehr: Weniger ist besser

In den Jahrzehnten vor der Finanzkrise galt der freie Kapitalverkehr zwischen den Ländern noch als eine gute Sache: Wenn sich Kapital im einen Land zu wenig produktiv einsetzen lässt, findet es in Ländern mit grösserem Bedarf und Wachstum eine bessere Verwendung.

Die Praxis erwies sich als weniger rosig: So war der freie Kapitalverkehr unter anderem mitverantwortlich an der Asienkrise 1998, der Finanzkrise ab 2007 und der Eurokrise ab 2010 (vor allem in Spanien und Irland). Aus dem Ausland zufliessendes Kapital sorgte für Preisblasen bei Immobilien und führte zu einem Konstruktionsboom. Kaum kamen Zweifel an der Nachhaltigkeit dieser Entwicklung auf, verlangten die Kreditgeber ihre Mittel so rasch wie möglich zurück. Was blieb, war ein...

Markus Diem Meier
Markus Diem Meier (Jg. 1963) ist Co-Leiter des Ressorts Wirtschaft beim «Tages-Anzeiger». Seit der Asienkrise schreibt er über Makroökonomie und die Finanzbranche.

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