Peter Praet, Chefvolkswirt der EZB hat in einem Referat am Donnerstag in Brüssel gesagt, dass die Risiken im Euroraum immer noch überwiegend abwärtsgerichtet sind.Daher halte die EZB am lockeren Kurs der Geldpolitik via Forward Guidance und Wertpapierkäufe fest. Die konjunkturelle Erholung der Wirtschaft komme zwar voran. Aber die Inflation und der Preisdruck bleiben gedämpft.Der BIP-Deflator zeige laut Praet keine Anhaltspunkte für eine Stärkung des Preisdrucks. Die jährliche...
Read More »Arbeit, Kapital und Wachstum in Europa
Bilder sagen mehr als tausend Worte. Das ist die Redewendung, die bei der Vorstellung der folgenden Abbildung perfekt passt.Was wir sehen, ist die sektorale Bilanz der deutschen Wirtschaft. Die Finanzierungssalden zeigen, dass private Haushalte, Unternehmen und die öffentliche Hand in Deutschland Netto-Sparer sind.Die Entscheidungsträger in Sachen Wirtschaftspolitik müssten im Grunde genommen beim Anblick dieses Charts fast vom Stuhl fallen. Denn wo ist die Nachfrage, wenn alle sparen...
Read More »Arbeitslosigkeit und Löhne im Euroraum
Die Arbeitslosigkeit im Euroraum ist zwar in den vergangenen Monaten gesunken. Aber die Anzahl der in Vollzeit beschäftigten Arbeitnehmer hat deutlich abgenommen.Zugleich ist die Zahl der Teilzeitbeschäftigten angestiegen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass der Arbeitsmarkt sich im vergangenen Jahrzehnt deutlich gewandelt hat, weg von Vollzeit-Jobs, hin zu unfreiwilligen Teilzeit- und Nebenjobs.Dass viele Menschen trotz Arbeit arm sind, deutet auf eine nicht...
Read More »Überschussländer und makroökonomische Ungleichgewichte
Die makroökonomischen Ungleichgewichte sind zumindest seit dem Ausbruch der globalen Finanzkrise von 2008 offensichtlich und in aller Munde.Was ist zu tun? Soll man Fiskalpolitik (z.B. einen expansiven resp. restriktiven Kurs) einsetzen oder die Handelspolitik (z.B. mit Protektionismus) neugestalten?Der IWF findet, dass die Fiskalpolitik im Gegensatz zur Handelspolitik einen erheblichen Einfluss auf das externe Gleichgewicht hat.Wenn die Überschuss-Länder eine expansive...
Read More »Wo ist der Stimulus für die US-Wirtschaft?
Die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten hatte anfangs unter Investoren Zuversicht in Sachen Wachstum ausgelöst. Inzwischen mehren sich die Zeichen, dass die soft-Data von hard-Data nicht gestützt werden. Der sog. „reflation-Trade“ flacht sich nach und nach ab. Und die Inflationserwartungen bilden sich zurück. Trump hat vor diesem Hintergrund nun eine Steuersenkung für Unternehmen (von 35% auf 15%) angekündigt. Ob die US-Administration damit für mehr Stimulus sorgen...
Read More »Bundesbank erklärt den Geldschöpfungsprozess
Hyman Minsky hat darauf hingedeutet, dass das Geld nicht einfach durch zentrale Behörden geschaffen werde. Geldschöpfung geschieht, jedes Mal Geschäftsbanken Geld leihen, d.h. Kredit gewähren, weil die Kreditvergabe die Kaufkraft derjenigen erhöht, die das Geld borgen.Es ist daher die Nachfrage nach Kredit durch die Geschäftsbanken und die privaten Haushalte in der Wirtschaft, die die Geldmenge (money supply) bestimmen.Geld wird in der Realwirtschaft deswegen als endogen...
Read More »Can we avoid another financial crisis?
BuchbesprechungSteve Keen: Can we avoid another financial crisis? Polity Books, Cambridge, 2017Die Makroökonomie lässt sich von der Mikroökonomie nicht ableiten. Es ist daher abwegig, von z.B. „Schweiz AG“ oder „Deutschland AG“ zu reden, wenn es um die Wirtschaftspolitik geht.Dass Unternehmer einzelwirtschaftlich denken, ist in Ordnung. Aber es bedarf der öffentlichen Hand, die für die Gesamtwirtschaft sorgt. Steve Keen gibt uns im ersten Kapitel seines lesenswerten Buches einen...
Read More »Inflation und der seine Bilanzen reparierende Privatsektor
Die Bilanzsumme der EZB reflektiert die expansive Geldpolitik der EZB unmittelbar. Da niemand Geld leihen will, wirkt die mengenmässige Lockerung der Geldpolitik (genannt QE-Policy) kaum. Trotz der Null-Zinsen sparen nämlich die privaten Haushalte. In Deutschland macht die Quote rund 6% des BIP aus. Auch Unternehmen sind Netto-Sparer.Obwohl die Notenbankgeldmenge (monetary base) sich in den vergangenen Jahren vervielfacht hat, kommt die Inflation nicht vom Fleck, abgesehen von...
Read More »Macro-Paradoxes im Überblick
Auch wenn es sich für manche “intuitiv” nicht realistisch anhört, führt die Erhöhung des Mindestlohnes nicht zu weniger, sondern zu mehr Beschäftigung.Im Grunde genommen gibt es eine Reihe von Macro-Paradoxen. Das bekannteste ist sicherlich das Sparparadoxon (paradox of thrift). Keynes hat erklärt, dass die gesamtwirtschaftliche Nachfrage sinkt, wenn in schlechten Zeiten alle sparen, wodurch auch die gesamten Ersparnisse am Ende zurückgehen, aufgrund des rückläufigen Konsums...
Read More »Interview: Prof. James Kwak, University of Connecticut School of Law
James Kwak is a professor at the University of Connecticut School of Law.The picture ordinary people get nowadays from the news about economy is all about cacophony of economic ideas. What can economists resp. universities do to adequately illuminate the complex real-world issues?I think one problem has been that some economists have been too quick to make sweeping pronouncements based on simple economic models that are not actually supported by empirical facts.So, for example, one...
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