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Bei einer Razzia mit Schwerpunkt in Niedersachsen haben Ermittler am frühen Morgen 35 Objekte durchsucht und elf mutmaßliche Drogenhändler festgenommen. Auch in anderen Staaten sind sie gegen mutmaßliche Rauschgifthändler vorgegangen. Die Verdächtigen sollen laut Behörden unter anderem für den Schmuggel von mehr als 23 Tonnen Kokain verantwortlich sein.
Mit einer Großrazzia sind Ermittler in Deutschland und anderen Staaten gegen mutmaßliche Rauschgifthändler aus dem Bereich der organisierten Kriminalität vorgegangen, die mehr als 23 Tonnen Kokain aus Südamerika nach Europa geschmuggelt haben sollen. Wie das niedersächsische Landeskriminalamt (LKA) am Mittwoch mitteilte, richtete sich die Aktion gegen eine Gruppe aus dem Raum Hannover und hatte dort ihren Schwerpunkt. Durchsuchungen gab es auch in anderen Bundesländern sowie den Niederlanden, Belgien, Spanien und Paraguay.
Nach Angaben des LKA gab es elf Festnahmen. Den Beschuldigten werde unter anderem zur Last gelegt, Kokainlieferungen im Gesamtgewicht von mehr als 23 Tonnen aus Südamerika nach Europa organisiert zu haben. Die Ermittlungen liefen demnach seit 2020 und wurden von der Staatsanwaltschaft Hannover gemeinsam mit dem LKA und dem Zollfahndungsamt Hannover geführt. Weitere Informationen zu dem Einsatz könnten noch nicht veröffentlicht werden, hieß es. Für Donnerstag ist eine Pressekonferenz geplant.
Rekordkokainschmuggel
Nach Informationen des Norddeutschen Rundfunks soll sich die Razzia gegen mutmaßliche Hintermänner eines Rekordkokainschmuggels aus dem vergangenen Jahr richten. Dabei hatte der Zoll im Hamburger Hafen 16 Tonnen des Rauschgifts in Frachtcontainern aus Paraguay abgefangen, bei einem damit zusammenhängenden Einsatz in Belgien waren weitere sieben Tonnen entdeckt worden. Der Fund in Hamburg war die bislang größte Einzelbeschlagnahme von Kokain in Europa.
Nach dem Einsatz im Februar 2021 war nach früheren Angaben des Zolls bereits der mutmaßliche Organisator des Schmuggels in den Niederlanden gefasst worden. Bei ihm handelte es sich demnach um einen 28-jährigen Geschäftsführer einer Handelsfirma aus Rotterdam.
Ermittlungen seit 2020
Nach Angaben des niedersächsischen LKA in Hannover ermittelten Polizei und Zoll gegen die mutmaßliche Gruppierung in Deutschland bereits seit 2020. Die Arbeit sei verdeckt erfolgt, die Täter hätten international agiert. Diese Ermittlungen führten demnach bereits zuvor zu Einsätzen. Seit 2020 seien dabei unter anderem bereits 130 Kilogramm Marihuana und Kokain beschlagnahmt worden.
Bei der Razzia am Mittwoch wurden der Behörde zufolge 35 Objekte in Deutschland durchsucht, vor allem in Niedersachsen. Der Schwerpunkt der Aktion lag demnach auf der Region Hannover. Zudem gab es Durchsuchungen in weiteren niedersächsischen Gemeinden sowie in Hamburg, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen.
Zugleich habe es international koordinierte Polizeieinsätze in den Niederlanden, Belgien, Spanien und Paraguay gegeben, teilte das LKA weiter mit. LKA-Präsident Friedo de Vries sprach von einer „Demonstration funktionierender Zusammenarbeit europäischer und internationaler Sicherheitsbehörden“. Es handle sich um einen „großartigen Erfolg“ im Kampf gegen den organisierten Drogenhandel. (afp/mf)