26.07.2022 - Mit knapp 5 Millionen Kubikmetern wurden 2021 insgesamt 4% mehr Holz geerntet als im Vorjahr. Das Stammholz machte 2,5 Millionen Kubikmeter aus – eine Zunahme von 6%. Das Energieholz bestätigte seine wichtige Stellung in der Energieversorgung. Dabei stieg die Nachfrage nach Stückholz wieder an und die höheren Holzpreise verringerten die Defizite der Forstbetriebe. Dies geht aus der Forststatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS) sowie dem forstwirtschaftlichen Testbetriebsnetz des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) hervor. Die Zunahme um 4% auf knapp 5 Millionen Kubikmeter bedeutet die zweite Ertragssteigerung bei der Holzernte in Folge. Letztmals wurde in den Jahren 2018
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26.07.2022 - Mit knapp 5 Millionen Kubikmetern wurden 2021 insgesamt 4% mehr Holz geerntet als im Vorjahr. Das Stammholz machte 2,5 Millionen Kubikmeter aus – eine Zunahme von 6%. Das Energieholz bestätigte seine wichtige Stellung in der Energieversorgung. Dabei stieg die Nachfrage nach Stückholz wieder an und die höheren Holzpreise verringerten die Defizite der Forstbetriebe. Dies geht aus der Forststatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS) sowie dem forstwirtschaftlichen Testbetriebsnetz des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) hervor.
Die Zunahme um 4% auf knapp 5 Millionen Kubikmeter bedeutet die zweite Ertragssteigerung bei der Holzernte in Folge. Letztmals wurde in den Jahren 2018 und 2012 im gleichen Umfang Holz geerntet. In Hinblick auf die Versorgung ist das ein positives Signal aus der Forstwirtschaft.
Während die Menge an Stammholz («Sägeholz») – mit 2,5 Millionen Kubikmetern knapp 50% der gesamten Holzernte – um 6% zugenommen hat, ist die Menge an Energieholz um 2% auf 2,0 Millionen Kubikmeter gestiegen. Dessen Gesamtanteil liegt folglich bei rund 40% und es ist somit das zweitwichtigste Sortiment. Das Volumen an geerntetem respektive verkauftem Industrieholz lag bei 0,5 Millionen Kubikmetern, so dass dessen Gesamtanteil praktisch unverändert bei rund 10% bleibt.
Bezogen auf die Holzart, welche in den Schweizer Wäldern geerntet wurde, ist das Nadelholz mit einem 69%-Anteil mehr als doppelt so stark vertreten wie das Laubholz mit 31%. Fast zwei Drittel des Holzes stammen aus Wäldern in öffentlichem Besitztum, ein Drittel von privaten Waldeigentümerinnen und -eigentümern. Dieses Verhältnis hat sich seit der Erhebung 2020 kaum verändert. Demgegenüber verteilen sich die Waldflächen der Schweiz auf 71% öffentlichen und 29% privaten Grund.
Energieholz wird immer wichtiger
Nicht immer war das Energieholz so wichtig wie heute. Noch vor 20 Jahren lag sein Anteil an der Gesamternte lediglich bei 20%. Die stetige Zunahme ist vor allem auf die Hackschnitzel zurückzuführen: Die vermehrt installierten grossen Holzheizungen benötigen eine konstante Zufuhr von diesen. Hier ist die Nachfrage natürlich auch abhängig von den Temperaturen im Winter. Durch die grössere Ernte von Energieholz verringerte sich in den letzten 20 Jahren der Anteil des Stammholzes (damals noch 70% Anteil). Interessanterweise blieb demgegenüber der Anteil an Industrieholz mit 10% über die Jahre stabil. Dies obwohl die meisten Verarbeiter die Produktion in dieser Zeitspanne eingestellt haben.
Stückholz wird vermehrt nachgefragt
Gemäss der Forststatistik wird seit 2014 im Schweizer Wald mehr Hackholz als Stückholz produziert. Der Anteil Hackholz am gesamten Energieholz betrug im Jahr 2021 63%. Als 2004 erstmals das Energieholz getrennt nach diesen beiden Sortimenten erfasste wurde, waren es noch 24%. Demgegenüber sank der Anteil von Stückholz von 76% konstant auf heute noch 37%.
Umso erstaunlicher ist es daher, dass das Gesamtvolumen an geerntetem Stückholz von 2020 bis 2021 um 5%, dasjenige von Hackholz dagegen lediglich um 0,5% gestiegen ist. Dies weist darauf hin, dass bei zunehmender Unsicherheit in der Energieversorgung Stückholzfeuerungen wie Cheminées und kleine Holzöfen (wie z.B. «Schwedenofen») wieder vermehrt gefragt sind.
Höhere Holzpreise reduzieren das Defizit der Forstbetriebe
Die 656 Schweizer Forstbetriebe wiesen 2021 gesamthaft Einnahmen von 583 Millionen Franken aus. Die Ausgaben hingegen betrugen 590 Millionen Franken, woraus eine Unterdeckung von rund 7 Millionen Franken resultierte. 2020 lag das Minus noch bei 44 Millionen Franken. Als Grund sind die gestiegenen Holzpreise zu erwähnen – die hohe Nachfrage hat die Preise soweit erhöht, als dass sie von Fachleuten als «auf einem normalen Niveau liegend» beurteilt werden.
Verluste bei den Testbetrieben haben sich halbiert
Bei den Betrieben aus dem forstwirtschaftlichen Testbetriebsnetz der Schweiz (160 ausgewählte Forstbetriebe), welche eine Vollkostenrechnung führen, haben sich die Verluste gegenüber dem Vorjahr halbiert: In der Waldbewirtschaftung beliefen sich die Verluste im Jahr 2021 auf 33 Franken pro Hektar – im Vorjahr waren es noch 66 Franken.
Bezogen auf den Kubikmeter aufgerüstetem Holz resultierte ein Verlust von 8 Franken (2020: –16 Franken/m3). Auch konnte der Verlust über den Gesamtbetrieb (Waldbewirtschaftung, Sachgüter und Dienstleistungen) von 59 Franken/ha auf 29 Franken/ha verringert werden. Die halbierten Verluste sind auf einen um 8 Franken höheren durchschnittlichen Holzerlös von 69 Franken/m3 zurückzuführen. Beim Nadelstammholz stiegen die Preise um 13 Franken von 72 auf 85 Franken/m3.
Zusätzliche Informationen finden Sie in der nachfolgenden PDF-Datei.
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Höhere Holzpreise fördern die Holzernte im Jahr 2021
(PDF, 3 Seiten, 212 kB)
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Schweizerische Forststatistik 2021