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Weiche und harte Landungen

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Die US-Wirtschaft wächst seit längerem überdurchschnittlich: Jerome Powells Fed ist gefordert. Foto: Kevin Wolf (Keystone) Der deutsch-amerikanische Ökonom Rudi Dornbusch schrieb 1998, kein Aufschwung sterbe eines natürlichen Todes. Stets mache ihm die Zentralbank den Garaus. In den markigen Worten des 2002 verstorbenen Dornbusch: «None of the postwar expansions died of natural causes, they were all be murdered by the Fed.» In den kommenden zwei Wochen werden alle wichtigen Zentralbanken darüber beraten, wie es geldpolitisch weitergehen soll. Die Europäische Zentralbank macht am Donnerstag den Anfang. Nächste Woche folgen die Währungshüter in den USA. Am 14. März tritt das Direktorium der Schweizerischen Nationalbank zu seiner vierteljährlichen Lagebeurteilung zusammen. Die Konjunktur

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Weiche und harte Landungen

Die US-Wirtschaft wächst seit längerem überdurchschnittlich: Jerome Powells Fed ist gefordert. Foto: Kevin Wolf (Keystone)

Der deutsch-amerikanische Ökonom Rudi Dornbusch schrieb 1998, kein Aufschwung sterbe eines natürlichen Todes. Stets mache ihm die Zentralbank den Garaus. In den markigen Worten des 2002 verstorbenen Dornbusch:

«None of the postwar expansions died of natural causes, they were all be murdered by the Fed.»

In den kommenden zwei Wochen werden alle wichtigen Zentralbanken darüber beraten, wie es geldpolitisch weitergehen soll. Die Europäische Zentralbank macht am Donnerstag den Anfang. Nächste Woche folgen die Währungshüter in den USA. Am 14. März tritt das Direktorium der Schweizerischen Nationalbank zu seiner vierteljährlichen Lagebeurteilung zusammen.

Die Konjunktur soll weich aufsetzen

Dornbuschs viel zitiertes Bonmot kommt einem unweigerlich in den Sinn. Denn in allen drei Währungsräumen ist plötzlich die Frage in den Vordergrund gerückt, wie man am besten auf den konjunkturellen Tempoverlust reagieren sollte. Alle wollen eine harte Landung vermeiden. Die Konjunktur soll weich aufsetzen.

Aber was heisst das konkret? Die folgende Grafik fasst die unterschiedlichen Konzepte einer konjunkturellen Landung sehr anschaulich zusammen.

Weiche und harte Landungen

Es fällt auf: Die allseits gewünschte klassische Variante eines «soft landing» – in der Grafik durch die grüne Linie dargestellt – kommt für die meisten Länder gar nicht mehr infrage. Hier müsste die Notenbank die Zinsen frühzeitig ausreichend gegensteuern, damit sich das Wirtschaftswachstum auf den langfristigen Potenzialpfad einpendelt, bevor es überschiesst.

Aber die Praxis sieht anders aus. Jahrelange Tiefzinsphasen haben dazu geführt, dass die Wirtschaft vielerorts über ihrem Potenzial wächst. Dadurch ist es schwieriger für die Notenbanken, die Zügel zu straffen, ohne eine scharfe Korrektur auszulösen. Bestenfalls gelingt ihnen noch, was gemäss Lehrbuch «reverse soft landing» heisst (in der Grafik: blaue Linie): die bereits stark überhitzungsgefährdete Konjunktur abzukühlen, sodass die Wirtschaft auf ihr langfristiges Potenzialwachstum zurückfindet.

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Andreas Neinhaus
Andreas Neinhaus (Jg. 1963) ist seit 1997 als Redaktor bei «Finanz und Wirtschaft» tätig und schreibt über geld- und währungspolitische sowie konjunkturelle Fragen.

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