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Deutliche Verlangsamung des Siedlungswachstums in den westlichen Landesteilen

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30.08.2024 - In den vier Westschweizer Kantonen Genf, Waadt, Neuenburg und Freiburg werden heute 11% des Landes von Siedlungen bedeckt. Diese nehmen damit über ein Drittel mehr Fläche ein als noch zu Beginn der 1980er-Jahre. Allerdings vollzog sich das Siedlungswachstum seit der letzten Erhebung 2013 markant langsamer als zuvor - auch weil für neue Wohnbauten verstärkt bestehende Siedlungsflächen umgenutzt statt Landwirtschaftsflächen neu überbaut werden. Dies geht aus den jüngsten Resultaten der Arealstatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.Gegenwärtig führt das BFS die fünfte Erhebung zur Bodennutzung in der Schweiz durch (Details im Kasten «Arealstatistik» am Ende dieser

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30.08.2024 - In den vier Westschweizer Kantonen Genf, Waadt, Neuenburg und Freiburg werden heute 11% des Landes von Siedlungen bedeckt. Diese nehmen damit über ein Drittel mehr Fläche ein als noch zu Beginn der 1980er-Jahre. Allerdings vollzog sich das Siedlungswachstum seit der letzten Erhebung 2013 markant langsamer als zuvor - auch weil für neue Wohnbauten verstärkt bestehende Siedlungsflächen umgenutzt statt Landwirtschaftsflächen neu überbaut werden. Dies geht aus den jüngsten Resultaten der Arealstatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.

Gegenwärtig führt das BFS die fünfte Erhebung zur Bodennutzung in der Schweiz durch (Details im Kasten «Arealstatistik» am Ende dieser Medienmitteilung). Für die vier Kantone Genf, Waadt, Neuenburg und Freiburg konnten die Arbeiten vor Kurzem abgeschlossen werden. Damit sind für diese westlichen Landesteile ab sofort statistisch gesicherte Aussagen zum Wandel der Bodennutzung über 40 Jahre möglich: von 1980 bis 2020.

2020 waren 11,2% der Gesamtfläche der Kantone Genf, Waadt, Neuenburg und Freiburg von Siedlungen bedeckt, also von Gebäuden und deren Umschwung, von Strassen, Pärken, Sportanlagen usw. Dies sind gut 3 Prozentpunkte oder über ein Drittel mehr als 1980 (8,1%). Zwischen den beiden neusten Erhebungen, das heisst zwischen 2013 und 2020, hat sich die Siedlungsfläche in den genannten Kantonen zusammen um durchschnittlich 1,2 Fussballfelder pro Tag ausgedehnt. Dies entspricht 3,3 km2 pro Jahr. Damit hat sich das Siedlungswachstum allerdings deutlich verlangsamt: Zwischen 1980 und 1992 hatte die mittlere jährliche Zunahme noch 5,9 km2 betragen, zwischen 1992 und 2004 knapp 4,5 km2 und zwischen 2004 und 2013 rund 4,7 km2. 

Wohnungsbau trägt am meisten zum Siedlungswachstum bei

Bei den zwischen 2013 und 2020 neu entstandenen Siedlungsflächen handelt es sich zu 27% um Wohnareal, zu 13% um landwirtschaftliches Gebäudeareal, zu 11% um Verkehrsflächen und zu 7% um Industrie- und Gewerbeareal. Einen relativ grossen Anteil von 16% machen ausserdem Baustellen aus: Flächen also, bei denen die Bebauung eben erst begonnen hat und deren neue Nutzung statistisch noch nicht bekannt ist. Weiter trugen auch neue Abbau- und Deponieflächen mit zusammen 12% einen namhaften Anteil zu den neuen Siedlungsflächen bei. Hierbei handelt es sich jedoch vielfach um temporäre Siedlungsflächen, die später renaturiert oder wieder zu Landwirtschaftsflächen werden. Insgesamt wachsen die Siedlungen vor allem auf Kosten des Kulturlandes: 88% der neuen Siedlungsflächen in den Kantonen Genf, Waadt, Neuenburg und Freiburg entstanden zwischen 2013 und 2020 auf vormaligen Landwirtschaftsflächen wie Äckern, Wiesen und Weiden. 

Vermehrt neue Wohnungen auf bestehenden Siedlungsflächen

Gerade die neuen Wohnareale entstehen jedoch nicht nur auf der «grünen Wiese», das heisst auf Kosten von Landwirtschafts- und anderen bisher unbebauten Flächen. Für 52% des zwischen 2013 und 2020 in Genf, der Waadt, Neuenburg und Freiburg insgesamt entstandenen neuen Wohnareals wurden Flächen verwendet, die schon zuvor als Siedlungsflächen gedient hatten, etwa Bau- und Siedlungsbrachen, ehemalige landwirtschaftliche Gebäudeareale oder andere ältere Nicht-Wohngebäude. Solche siedlungsinternen Umnutzungen haben zugenommen, hatten sie doch zwischen 2004 und 2013 erst 33% zum neuen Wohnareal beigetragen. Dies kann als Indiz für einen zunehmend haushälterischen Umgang mit der Ressource Boden angesehen werden.

Weniger neue Einfamilienhausquartiere...

Der Blick auf die Entwicklung beim Wohnareal zeigt ausserdem, dass sich die Bautätigkeit tendenziell weg von Einfamilien- und hin zu Mehrfamilienhäusern entwickelt hat. Zwischen 2013 und 2020 trug das Einfamilienhausareals noch 33% zum gesamten Zuwachs des Wohnareals in den betrachteten Kantonen bei, während dieser Anteil zwischen 1980 und 2013 mit 67% rund doppelt so hoch gewesen war. Dabei gibt es aber nach wie vor einen markanten Stadt-Land-Unterschied: In den ländlichen Gebieten machten die Einfamilienhäuser zwischen 2013 und 2020 noch immer den Grossteil (61%) der neuen Wohnareale aus. Sie haben gegenüber 1980-2013 (84%) auch etwas weniger an Bedeutung verloren als andernorts. In den Agglomerationsgürteln sank ihr Anteil deutlich stärker (von 74% auf 42%). Dort trugen die Einfamilienhäuser zwischen 2013 und 2020 weniger zum neuen Wohnareal bei als die Mehrfamilien-häuser (53%). In den Städten schliesslich entstehen kaum noch neue Einfamilienhausareale. Vielmehr werden dort häufig alte Einfamilienhäuser durch neue Mehrfamilienhäuser ersetzt. 

... und weniger neue Verkehrsflächen

Die Verkehrsflächen machen rund ein Drittel und somit einen beträchtlichen Teil der Siedlungsflächen Genfs, der Waadt, Neuenburgs und Freiburgs aus. Ihr Zuwachs hat sich zwischen 1980 und 2020 jedoch stetig verringert. Auch der Anteil der Verkehrsflächen an den neu entstandenen oder umgenutzten Siedlungsflächen ist sukzessive gesunken. Betrug er zwischen der ersten und der zweiten Erhebung noch 26%, so sank er zunächst auf 23%, dann auf 15% und zuletzt auf 12%. Dies bedeutet, dass die dem Verkehr dienenden Flächen zwar weiterhin gewachsen sind, aber weniger schnell als die übrigen Siedlungsflächen.

Einer von 15 Quadratmetern ist versiegelt

2020 waren 58% der Siedlungsflächen der Kantone Genf, Waadt, Neuenburg und Freiburg «versiegelt». So werden Böden bezeichnet, die von undurchlässigen Materialien bedeckt sind, wodurch wichtige Bodenfunktionen, vor allem die Wasserdurchlässigkeit und die Bodenfruchtbarkeit, verloren gehen. Seit der ersten Erhebung im Jahr 1980 (53%) hat die Versiegelung der Siedlungsflächen stetig zugenommen. Dies führte zusammen mit dem Siedlungswachstum dazu, dass sich die versiegelten Flächen in den genannten Kantonen in 40 Jahren um rund die Hälfte vergrössert haben, was 136 km2 und damit der sechsfachen Fläche des Murtensees entspricht. Aktuell sind somit 6.6%, das heisst einer von 15 Quadratmetern oder 395 km2 der vier Kantone versiegelt.

Zusätzliche Informationen in Form von Tabellen und Grafiken finden Sie in der nachfolgenden PDF-Datei.


Download Medienmitteilung

Deutliche Verlangsamung des Siedlungswachstums in den westlichen Landesteilen
(PDF, 5 Seiten, 653 kB)


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Arealstatistik: Neue Resultate für die Kantone Neuenburg und Freiburg sowie Zwischenbilanz für den Westen der Schweiz


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