Ihre Interventionen haben künftig wieder mehr Schlagkraft: Die Schweizerische Nationalbank. (Foto: Reuters/ Ruben Sprich) An ihrer ersten Sitzung im neuen Jahr hat die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Kurs bestätigt. Das Wertschriftenkaufprogramm ist definitiv beendet. Fortan kauft sie netto keine zusätzlichen Anleihen mehr zu. Sondern sie ersetzt nur noch die bestehenden Papiere, die sie in ihrem Portefeuille hält. Läuft eine Anleihe aus, erwirbt sie mit den Mitteln vergleichbare Anleihen, mehr nicht. Der Unterschied: Bisher druckte sie zusätzlich Geld, um immer mehr Wertschriften zu kaufen. Nun hält die EZB per saldo die Liquidität im Euroraum stabil. Dieser Ausstieg aus der «quantitativen Lockerung» (Quantitative Easing, QE) müsste den Franken eigentlich entlasten. Denn die EZB
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An ihrer ersten Sitzung im neuen Jahr hat die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Kurs bestätigt. Das Wertschriftenkaufprogramm ist definitiv beendet. Fortan kauft sie netto keine zusätzlichen Anleihen mehr zu. Sondern sie ersetzt nur noch die bestehenden Papiere, die sie in ihrem Portefeuille hält. Läuft eine Anleihe aus, erwirbt sie mit den Mitteln vergleichbare Anleihen, mehr nicht. Der Unterschied: Bisher druckte sie zusätzlich Geld, um immer mehr Wertschriften zu kaufen. Nun hält die EZB per saldo die Liquidität im Euroraum stabil.
Dieser Ausstieg aus der «quantitativen Lockerung» (Quantitative Easing, QE) müsste den Franken eigentlich entlasten. Denn die EZB macht den Beschluss von vor vier Jahren rückgängig, der damals den «Frankenschock» auslöste.
Rückblick auf den Frankenschock
Erinnern wir uns: Um der massiven Frankenaufwertung ein Ende zu setzen, kontrollierte die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Wechselkurs zum Euro seit September 2011. Der Euro durfte sich nicht unter 1.20 Fr. abwerten. Sie intervenierte bei Bedarf und kaufte Eurowertschriften d.h. Euros gegen Franken, auf. Ende 2014 zeichnete sich ab, dass die EZB ihren Widerstand gegen QE aufgegeben hatte. Um die Wirtschaft wieder auf die Beine zu bringen, würde sie monatlich für zweistellige Milliardenbeträge Eurostaatsanleihen aufkaufen und entsprechend Geld schöpfen. Dadurch würde sie die Marktzinsen nach unten drücken. Da dies die Rentabilität der Euroguthaben senkt, stand fest, dass diese Politik den Euro massiv abschwächen würde.
Die SNB kam zum Schluss, dass sie gegen diese grossangelegte Abwertungspolitik der EZB ihren Mindestkurs von 1.20 Fr./€ nicht verteidigen konnte. Um die EZB abzuwehren, hätte die SNB unbegrenzt am Devisenmarkt intervenieren müssen. David gegen Goliath – nur dass diesmal am Ende David unterlegen wäre. Die SNB war chancenlos gegen die Euroliquiditätsflut. Sie gab den Mindestkurs auf, ohne Vorwarnung: am 15. Januar 2015.
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