Wurden vor einigen Jahren noch jene angezweifelt, die theoretisch über Negativzinsen nachgedacht haben, weil die ultraexpansive Geldpolitik seit der Finanzkrise von 2007-2009 wenig Wirkung auf die Ankurbelung der Wirtschaft zeigte, so sind diese Szenarien heute Tatsache geworden — zumindest was die Kreditvergabe zwischen Nationalbank und Geschäftsbanken sowie vermögende Privatkunden angeht. Es scheint lediglich als eine Frage der Zeit, bis auch die breite Bevölkerung davon betroffen sein könnte. Nicht manipulierte positive Zinsen in einer freien Marktwirtschaft entsprechen der Zeitpräferenz der Marktteilnehmer, also dem Preis, zu dem man bereit ist, auf den sofortigen Konsum zu verzichten zugunsten eines späteren Konsums. Bereits die von Zentralbanken heruntermanipulierten Zinsen sind
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Wurden vor einigen Jahren noch jene angezweifelt, die theoretisch über Negativzinsen nachgedacht haben, weil die ultraexpansive Geldpolitik seit der Finanzkrise von 2007-2009 wenig Wirkung auf die Ankurbelung der Wirtschaft zeigte, so sind diese Szenarien heute Tatsache geworden — zumindest was die Kreditvergabe zwischen Nationalbank und Geschäftsbanken sowie vermögende Privatkunden angeht. Es scheint lediglich als eine Frage der Zeit, bis auch die breite Bevölkerung davon betroffen sein könnte.
Nicht manipulierte positive Zinsen in einer freien Marktwirtschaft entsprechen der Zeitpräferenz der Marktteilnehmer, also dem Preis, zu dem man bereit ist, auf den sofortigen Konsum zu verzichten zugunsten eines späteren Konsums. Bereits die von Zentralbanken heruntermanipulierten Zinsen sind problematisch, zumal diese an Investoren falsche Signale senden, Ressourcen dadurch fehlgeleitet werden und zu wiederkehrenden Verwerfungen und Konjunkturzyklen führen. Ludwig von Mises etwa führte diese Zusammenhänge bereits in seinem 1912 erschienen Klassiker Theorie des Geldes und der Umlaufmittel auf.
Was jedoch bedeutet es, wenn Zinsen künstlich bis ins Negative heruntergedrückt werden? Wird damit die Schwundgeldtheorie von Silvio Gesell zur Realität, um den Konsum weiter anzukurbeln? Bekommen künftig jene Zinsen, die Schulden aufnehmen? Welche Gläubiger würden freiwillig eine solche Transaktion eingehen? Sind Negativzinsen in der Praxis überhaupt durchsetzbar oder bedarf es dazu eine zunehmende Kollektivierung und Verstaatlichung des Wirtschaftslebens? Ist die Abschaffung des Bargeldes dazu ein nötiger Schritt? Diese und viele weitere Fragen stellen sich in Anbetracht der heutigen Situation.
Die Forschung und die öffentliche Auseinandersetzung lieferten bislang zum Thema eher unzureichende Antworten. Es braucht daher eine kritische wissenschaftliche Diskussion der Auswirkungen von Negativzinsen. Zu diesem Zweck organisiert das Liberale Institut einen Essay-Wettbewerb für Master-Studenten, Doktoranden, Assistenten und junge Berufsökonomen in der ganzen Schweiz.
Mehr Informationen:
Ökonomie-Essay-Wettbewerb
2. April 2017