Nach den Banken präsentiert nun die Schweizer Fondsbranche Empfehlungen zum nachhaltigen Investieren. Dabei haben die Asset Manager auch die Performance im Auge. Nachdem die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) vor wenigen Tagen Handlungsfelder definierte, um den Finanzplatz als führenden Standort für nachhaltige Investments auf die Landkarte zu setzen, zieht jetzt der Fondsverband Sfama nach. In am Dienstag ...
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Nach den Banken präsentiert nun die Schweizer Fondsbranche Empfehlungen zum nachhaltigen Investieren. Dabei haben die Asset Manager auch die Performance im Auge.
Nachdem die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) vor wenigen Tagen Handlungsfelder definierte, um den Finanzplatz als führenden Standort für nachhaltige Investments auf die Landkarte zu setzen, zieht jetzt der Fondsverband Sfama nach. In am Dienstag veröffentlichten Empfehlungen für eine nachhaltige Finanzwirtschaft will die Vereinigung die Branche bei der Umsetzung von Nachhaltigkeits-Kriterien im Anlageprozess aktiv unterstützen.
Die detaillierten Empfehlungen wurden in Zusammenarbeit mit der Vereinigung Swiss Sustainable Finance (SSF) ausgearbeitet; wie auch finews.ch berichtete, hat SSF im aktuellen Report zum Stand der nachhaltigen Anlagen in der Schweiz bereits 1'163 Milliarden Franken oder rund ein Drittel der lokal verwalteten Vermögen nachhaltig angelegt. Auf dieser Basis soll nun aufgebaut werden – wobei die Sfama auch hofft, dass Nachhaltigkeit dazu beiträgt, auf lange Frist höhere risikoadjustierte Renditen zu erwirtschaften.
Das sind die Kernbotschaften des Verbands:
1. Treuhänderische Pflichten
Im Einklang mit der treuhänderischen Pflicht gegenüber den Kunden können unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeits-Kriterien langfristig höhere risikobereinigte Renditen erzielt werden. Nachhaltigkeit sollte daher ein zentrales Element der Anlagephilosophie bilden.
2. Nachhaltigkeit im Unternehmen
Asset Manager sollten eine soziale, wirtschaftliche und umweltbezogene Folgenabschätzung für alle Aspekte der Geschäftstätigkeit vornehmen und ihre Werte in einer nachhaltigen Unternehmenspolitik verankern.
3. Umfassende Ausrichtung
Die Schweizer Asset-Management-Industrie geht das Thema Nachhaltigkeit umfassend an. Dabei ist sie bestrebt, Nachhaltigkeits-Aspekte in alle Bestandteile des Anlageprozesses zu integrieren. Die Prozesse sollen dabei verbindlich und messbar sein.
4. Stewardship
Es entspricht guter Praxis, ein aktiver Investor und aktive Eigner-Mechanismen in den Anlageprozess zu integrieren.
5. Transparenz
Transparenz ist der Schlüssel zur erfolgreichen Umsetzung von Nachhaltigkeitskriterien; die Berichterstattung sollte nachvollziehbar, standardisiert und messbar sein.
6. Qualität der Daten
Bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitskriterien ist es von entscheidender Wichtigkeit, dass die Daten umfassend sind und aus Quellen stammen, die als zuverlässig gelten.
7. Klimarisiken
Die Beurteilung der Klimarisiken im Rahmen der Entscheidungsfindung (bei der Anlageanalyse und den Anlageentscheiden) und das aktive Angehen dieser Risiken durch Stewardship sind wesentlich. Jeder Asset Manager trägt die Verantwortung für die Einführung der betreffenden Prozesse.
8. Entwicklungen auf internationaler Ebene
Eine kontinuierliche Bereitschaft zur Beobachtung der Entwicklungen auf internationaler Ebene und zu einer entsprechenden Ausrichtung der Geschäftstätigkeit auf relevante Entwicklungen ist empfehlenswert.