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Jede zweite Person nimmt in der Schweiz wöchentlich Medikamente zu sich

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28.02.2019 - Die Hälfte der Schweizer Bevölkerung ab 15 Jahren nimmt über einen Zeitraum von sieben Tagen mindestens ein Medikament ein. Dies geht aus den Standardtabellen zur Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2017 des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor. Im Vergleich zu früheren Befragungen ist dieser Wert angestiegen. Immer mehr Leute greifen auf komplementärmedizinische Leistungen zurück. 29% haben diese 2017 nachgefragt, wobei die Inanspruchnahme in der französischsprachigen Schweiz weiterverbreitet ist als in der deutsch- oder italienischsprachigen Schweiz. Die grosse Mehrheit der Bevölkerung schätzt ihre Gesundheit (85%) und ihre Lebensqualität (92%) als gut oder sehr gut ein. Trotzdem ist ein Drittel durch chronische

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28.02.2019 - Die Hälfte der Schweizer Bevölkerung ab 15 Jahren nimmt über einen Zeitraum von sieben Tagen mindestens ein Medikament ein. Dies geht aus den Standardtabellen zur Schweizerischen Gesundheitsbefragung 2017 des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor. Im Vergleich zu früheren Befragungen ist dieser Wert angestiegen. Immer mehr Leute greifen auf komplementärmedizinische Leistungen zurück. 29% haben diese 2017 nachgefragt, wobei die Inanspruchnahme in der französischsprachigen Schweiz weiterverbreitet ist als in der deutsch- oder italienischsprachigen Schweiz.

Die grosse Mehrheit der Bevölkerung schätzt ihre Gesundheit (85%) und ihre Lebensqualität (92%) als gut oder sehr gut ein. Trotzdem ist ein Drittel durch chronische Krankheiten beeinträchtigt. Risikofaktoren für Herz-Kreislaufkrankheiten wie Bluthochdruck, zu hoher Cholesterinspiegel, Diabetes oder Adipositas haben in den letzten 25 Jahren an Bedeutung gewonnen.

Medikamentenkonsum steigt mit zunehmendem Alter

Der Medikamentenkonsum ist im Laufe der Zeit deutlich angestiegen: Wo 1992 noch 38% der Bevölkerung ab 15 Jahren in einem Zeitraum von sieben Tagen mindestens ein Medikament eingenommen hatten, so waren es 2017 bereits 50%. Frauen (55%) nehmen häufiger Medikamente ein als Männer (45%). Der Anteil steigt mit zunehmendem Alter an und erreicht bei Personen ab 75 Jahren einen Wert von 84%.

Jede vierte Person nimmt wöchentlich Schmerzmittel zu sich

Am meisten konsumiert werden Schmerzmittel. 24% der Bevölkerung haben im Jahr 2017 in den sieben Tagen vor dem Befragungszeitpunkt ein Schmerzmittel eingenommen. Weit verbreitet sind zudem Mittel gegen die Risiken von Herz-Kreislaufkrankheiten. So wurden Medikamente gegen Bluthochdruck von 16% der Bevölkerung eingenommen, Mittel gegen zu hohes Cholesterin wurden von 8% und solche für das Herz von 7% verwendet. Schlaf-, Beruhigungsmittel und Antidepressiva wurden von jeweils rund 5% konsumiert.

Die Benützung von Medikamenten gegen Bluthochdruck oder Cholesterin hat insbesondere im Zeitraum von 2002 bis 2012 zugenommen. Der Konsum von Schmerzmitteln hat sich gegenüber 1992 gar verdoppelt. Der Einsatz von Psychopharmaka ist dagegen weitgehend konstant geblieben – mit Ausnahme von Antidepressiva; deren Einsatz ist seit 2007 am Steigen.

Mehr Komplementärmedizin in der Westschweiz

29% der Bevölkerung machen im Laufe eines Jahres Gebrauch von zumindest einer komplementärmedizi-nischen Behandlung wie Akupunktur, chinesischer Medizin, Homöopathie oder Osteopathie. Die Inan-spruchnahme von Komplementärmedizin nimmt seit 2002 (16%) kontinuierlich zu. Frauen nutzen diese häufiger als Männer (37% gegenüber 21%) und Personen mit hoher Schulbildung öfters als Personen mit nur obligatorischem Schulabschluss (34% gegenüber 18%).

Die Einwohnerinnen und Einwohner der französischsprachigen Schweiz (38%) greifen öfter auf komplementärmedizinische Behandlungen zurück als die der deutschen (26%) und italienischen (23%) Sprachregion. Besonders deutlich sind die Unterschiede bei der Osteopathie, welche in der französischen Schweiz von 21% benützt wird, in der deutschen und italienischen Schweiz jedoch nur von 6% resp. 5%.

Work-life-Balance wichtig für Arbeitszufriedenheit

Einen wichtigen Einfluss auf die Gesundheit hat das Erwerbsleben. Rund drei Viertel der Erwerbstätigen in der Schweiz sind mit ihrer Arbeit zufrieden oder sehr zufrieden (73%). Die Arbeitszufriedenheit hängt insbesondere von den Arbeitsbedingungen und der Arbeitsorganisation ab. Zentrale Indikatoren hierfür sind die Unterstützung von Vorgesetzten sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Jeweils 9% der Erwerbstätigen geben an, Probleme damit zu haben, Beruf und Familie vereinbaren zu können oder selten bis nie Unterstützung durch ihre Vorgesetzten zu erfahren.

Hohe Beanspruchung im beruflichen Leben kann zu gesundheitlichen und psychischen Belastungen beitragen: 20% der Erwerbstätigen erleben immer oder meistens Stress bei der Arbeit und 19% stimmen eher oder vollständig der Aussage zu, sich bei der Arbeit emotional verbraucht zu fühlen. Zudem haben 15% Angst vor Arbeitsplatzverlust.

86 Standardtabellen zur Gesundheitsbefragung jetzt verfügbar

Die Standardtabellen zur Schweizerischen Gesundheitsbefragung stehen ab dem 28. Februar 2019 online zur Verfügung. Sie sind ein wichtiges Nachschlagewerk für Kennzahlen zum Gesundheitsverhalten, zum Gesundheitszustand, zur Inanspruchnahme von medizinischen Leistungen und der Präventivmedizin sowie zu sozialen Ressourcen und Lebens- und Arbeitsbedingungen. Die 86 Tabellen sind aufgeschlüsselt nach Geschlecht, Alter, Bildung, Nationalität, Sprach- und Grossregionen sowie nach Erhebungsjahr.

Über 22 000 Personen befragt

2017 wurden in der Schweiz 22 134 Personen zu ihrem Gesundheitszustand und Gesundheitsverhalten befragt. Die Schweizerische Gesundheitsbefragung findet seit 1992 alle fünf Jahre statt. Die kontinuierliche Durchführung erlaubt es, dass die Gesundheit der Bevölkerung über 25 Jahre hinweg beobachtet werden kann.


Download Medienmitteilung

Jede zweite Person nimmt in der Schweiz wöchentlich Medikamente zu sich
(PDF, 3 Seiten, 212 kB)


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Schweizerische Gesundheitsbefragung 2017: Standardtabellen


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