Neuchâtel, 20.06.2017 (BFS) - Der Anstieg der Ausgaben für Sozialleistungen zwischen 2014 und 2015 betrug teuerungsbereinigt 4,2% und lag somit über dem langjährigen Trend von 3,3 Prozent. Der grösste Anteil der Ausgaben entfiel mit 42,9% auf den Bereich Alter. Finanziert wurden die Sozialleistungen zu zwei Dritteln durch die sozialversicherten Personen und die Arbeitgeber, während der Staat einen Viertel beitrug. Dies zeigen die Ergebnisse der Gesamtrechnung der Sozialen Sicherheit (GRSS) 2015 des Bundesamtes für Statistik (BFS). Im langfristigen Vergleich lässt sich ein Anstieg der Sozialleistungen im Verhältnis zum BIP feststellen. Im Jahr 1990 betrugen die Ausgaben 15 Prozent des BIP. 2004
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Neuchâtel, 20.06.2017 (BFS) - Der Anstieg der Ausgaben für Sozialleistungen zwischen 2014 und 2015 betrug teuerungsbereinigt 4,2% und lag somit über dem langjährigen Trend von 3,3 Prozent. Der grösste Anteil der Ausgaben entfiel mit 42,9% auf den Bereich Alter. Finanziert wurden die Sozialleistungen zu zwei Dritteln durch die sozialversicherten Personen und die Arbeitgeber, während der Staat einen Viertel beitrug. Dies zeigen die Ergebnisse der Gesamtrechnung der Sozialen Sicherheit (GRSS) 2015 des Bundesamtes für Statistik (BFS).
Im langfristigen Vergleich lässt sich ein Anstieg der Sozialleistungen im Verhältnis zum BIP feststellen. Im Jahr 1990 betrugen die Ausgaben 15 Prozent des BIP. 2004 umfassten sie einen Anteil von knapp 24 Prozent. Danach folgte eine mehrjährige Phase der Stagnation mit Anteilen zwischen 22 und 24 Prozent. 2015 erreichte der Anteil mit 25 Prozent einen neuen Höchstwert.
Zusammensetzung der Sozialleistungen
Der mit 42,9% grösste Anteil der Ausgaben entfiel 2015 auf den Bereich Alter. An zweiter und dritter Stelle folgten Krankheit/Gesundheitsversorgung (29,8%) und Invalidität (9,1%). Die restlichen fünf Bereiche (Hinterbliebene, Familie/Kinder, Arbeitslosigkeit, Wohnen und Soziale Ausgrenzung) machten knapp einen Fünftel der Leistungen aus. Mit Ausnahme des Bereichs Arbeitslosigkeit, welcher konjunkturbedingten Schwankungen unterliegt, sind die Anteile seit 1990 mehr oder weniger konstant geblieben. Die drei wichtigsten Bereiche (Alter, Krankheit/Gesundheitsversorgung und Invalidität) tragen daher am meisten zum jährlichen Wachstum der Ausgaben bei.
Unterschiedliche Finanzierung der sozialen Sicherheit
In der Schweiz werden zwei Drittel der rund 206 Mrd. Franken Einnahmen der sozialen Sicherheit durch Sozialversicherungsbeiträge finanziert. Davon übernehmen die geschützten Personen (Arbeitnehmer/innen, Selbständige, Rentner/innen) mit 36% den grösseren Teil gegenüber den Arbeitgebern (30%). Der Rest setzt sich aus Staatsbeiträgen (24%) und den übrigen Einnahmen (10%) zusammen. Im internationalen Vergleich ist der Anteil der Sozialversicherungsbeiträge in der Schweiz mit 66% gegenüber der EU28 mit 54% hoch.
Sozialleistungen im internationalen Vergleich
Innerhalb von Europa zeigt sich ein relativ ausgeprägter Unterschied zwischen zwei Ländergruppen: Auf der einen Seite befinden sich die zentral- und nordeuropäischen Länder mit einem tendenziell höheren Wohlstandsniveau. Sowohl in Prozent des BIP als auch in Kaufkraftstandards weisen diese Länder - darunter die Schweiz - höhere Sozialleistungen aus. Auf der anderen Seite befinden sich süd- und vor allem osteuropäische Länder mit eher geringer Wirtschaftsleistung und tieferen Sozialausgaben.
Download Medienmitteilung
Gesamtrechnung der Sozialen Sicherheit 2015
(PDF, 4 Seiten, 124 kB)
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