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Viel Potenzial bei nachhaltigen Investitionen

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Bild: Finanz und Wirtschaft Forum Das Forum "Nachhaltig Investieren 2018" der Finanz und Wirtschaft war von vorsichtigem Optimismus geprägt, dass sich ESG-Kriterien durchsetzen werden. Ein Standard existiert allerdings noch nicht. Zudem wurde das Schweizer Pensionskassenmodell kritisch beleuchtet. Ende 2016 wurden weltweit 22,9 Billionen USD in nachhaltigen Strategien (ESG), investiert. Dies entspricht einem Zuwachs von 25,2% seit 2014. Rajna Gibson Brandon vom Geneva Finance Research Institute der Universität Genf erläuterte, dass der Löwenanteil von 74,3% dieser ESG-Investments bei institutionellen Investoren zu finden sei. Weltweit haben sich freiwillig circa 1’500 Finanzinstitute nachhaltigen Praktiken

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Bild: Finanz und Wirtschaft Forum

Das Forum "Nachhaltig Investieren 2018" der Finanz und Wirtschaft war von vorsichtigem Optimismus geprägt, dass sich ESG-Kriterien durchsetzen werden. Ein Standard existiert allerdings noch nicht. Zudem wurde das Schweizer Pensionskassenmodell kritisch beleuchtet.

Ende 2016 wurden weltweit 22,9 Billionen USD in nachhaltigen Strategien (ESG), investiert. Dies entspricht einem Zuwachs von 25,2% seit 2014. Rajna Gibson Brandon vom Geneva Finance Research Institute der Universität Genf erläuterte, dass der Löwenanteil von 74,3% dieser ESG-Investments bei institutionellen Investoren zu finden sei. Weltweit haben sich freiwillig circa 1’500 Finanzinstitute nachhaltigen Praktiken verschrieben. Nachhaltige Investitionen berücksichtigen neben den finanziellen Faktoren auch Faktoren rund um Umweltschutz, soziale Verantwortung und verantwortungsvolle Unternehmensführung. Beispiele für ESG sind: Klimawandel, Wasser, Arbeits- und Menschenrechte, Sicherheit am Arbeitsplatz, Geschäftsethik etc.

In der Studie "The Sustainability Footprint of Institutional Investors" (Swiss Finance Institute Research Paper No. 17-05) hatte Gibson Brandon analysiert, welche institutionellen Investoren nachhaltig investierten und warum. Zudem untersuchte sie, welche Erträge erzielt wurden. Datengrundlage für diese Studie waren 13F (SEC Form) Unternehmen, also Finanzdienstleister, die mehr als 100 Millionen USD verwalten. Auf der Aktienseite stellen MSCI und Thomson Reuters ESG-Daten zur Verfügung. Daraus lassen sich Korrelationen und Trends ableiten:

Langfristigkeit zahlt sich aus
Es zeigte sich, so Gibson Brandon, dass Unternehmen mit langfristigem Investmenthorizont (Banken, Versicherungen, Pensionskassen) einen um 21% besseren "ESG Footprint“ erreichen als der durchschnittliche institutionelle Investor. Auch Investoren mit geringem Handelsvolumen schneiden besser ab.

Auf der Ertragsseite weist die Studie empirisch nach, dass ein höherer "ESG Footprint" höhere risikoadjustierte Performance erzielt. Dies vor allem durch Risikominimierung und mithilfe einer höheren Sharpe Ratio. Es stellt sich die Frage, warum von den weltweit 68 Billionen USD im Jahr 2016 nur 22,9 Billionen USD nach ESG-Kriterien investiert waren, wenn die risikoadjustierten Erträge höher sind? Gibson Brandon sieht hier vier Gründe: Das kurzfristige Denken stirbt aufgrund der Einflüssen von Analysten, von Rating-Agenturen und des Mindsets der Investoren nur langsam aus. Zudem stecke das Wissen über ESG-Themen und die entsprechende Umsetzung noch in den Kinderschuhen. Des weiteren leiden ESG-Anlagen unter fehlenden Mess- und Standardkriterien. Auch die aktuellen geopolitischen und makroökonomischen Bedingungen unterstützen die Entwicklung nicht.

Diskussion zur hohen Zahl von Schweizer Pensionskassen 
Losgelöst vom Thema der Nachhaltigkeit diskutierten Keith Ambachtsheer vom International Centre for Pension Management der University Toronto und Luzius Neubert von PPCmetrics das sogenannte Kanada Modell. Ambachtsheer meint: "Die Schweiz hat circa 1'600 Pensionskassen, die etwa 900 Milliarden CHF verwalten. Kanada dagegen hat acht sehr grosse Fonds, die 1'200 Milliarden Kanadische Dollar verwalten. Diese acht Fonds übertrafen in den letzten zehn Jahren im Durchschnitt ihren Vergleichsindex netto um 60 Basispunkte."

In einer Studie über 139 Schweizer Pensionsfonds hingegen sah das Ergebnis mit minus 70 Basispunkten, also einer Differenz von 130 Basispunkten weniger erfreulich aus, meint der Experte. Er argumentierte, dies liege an Skaleneffekten und daran, dass diese kanadischen Fonds von Finanz- und Investmentprofis geführt werden.

Neubert verteidigte den Schweizer Pensionsmarkt und vertrat die Meinung, dass die kanadischen Fonds einen deutlich höheren Risikoappetit hätten und mit Leverage arbeiten würden. Ausserdem seien die Kanadier bis zu 50% in privaten Märkten investiert, sodass die Performancezahlen mit Vorsicht zu betrachten seien.


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