SNB: Nächste Woche dürfte die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Ära der Negativzinsen beenden. Damit sind die Zeiten vorbei, als Sparer auf ihrem Guthaben Strafzinsen zahlen mussten. Für die SNB wird die Rückkehr zu den positiven Leitzinsen aber sehr teuer. Künftig muss die SNB den Banken einen Zins auf allen Guthaben bezahlen, welche diese bei ihr deponiert haben. Diese Guthaben sind auf 700 Milliarden Franken gestiegen - 20-mal mehr als vor der Finanzkrise. Bei einem Leitzins von 1 Prozent entstehen der SNB somit Kosten von bis zu 7 Milliarden Franken, wie der Ökonom Adriel Jost in der "NZZ am Sonntag" errechnet. Solange die Negativzinsen galten, mussten die Banken für die parkierten Gelder eine Zahlung an die SNB leisten. Brisant ist die Frage, ob die Banken die zusätzlichen
Topics:
Cash News considers the following as important:
This could be interesting, too:
Dirk Niepelt writes “Report by the Parliamentary Investigation Committee on the Conduct of the Authorities in the Context of the Emergency Takeover of Credit Suisse”
Investec writes Federal parliament approves abolition of imputed rent
investrends.ch writes Novo Nordisk Studie bringt Absturz
Urs Birchler writes Der “Regulatorische Filter”: Das Filetstück des PUK-Berichts:
SNB: Nächste Woche dürfte die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Ära der Negativzinsen beenden. Damit sind die Zeiten vorbei, als Sparer auf ihrem Guthaben Strafzinsen zahlen mussten. Für die SNB wird die Rückkehr zu den positiven Leitzinsen aber sehr teuer. Künftig muss die SNB den Banken einen Zins auf allen Guthaben bezahlen, welche diese bei ihr deponiert haben. Diese Guthaben sind auf 700 Milliarden Franken gestiegen - 20-mal mehr als vor der Finanzkrise. Bei einem Leitzins von 1 Prozent entstehen der SNB somit Kosten von bis zu 7 Milliarden Franken, wie der Ökonom Adriel Jost in der "NZZ am Sonntag" errechnet. Solange die Negativzinsen galten, mussten die Banken für die parkierten Gelder eine Zahlung an die SNB leisten. Brisant ist die Frage, ob die Banken die zusätzlichen Einnahmen an ihre Kunden weitergeben oder stattdessen die eigenen Gewinne aufbessern. (NZZaS Seite 25/26)
AXPO: Die Axpo-Konzernleitung hat den umstrittenen Energiehandel bereits stark forciert und will nochmals deutlich zulegen: Wie die SonntagsZeitung schreibt, soll das komplexe internationale Handelsgeschäft innerhalb von zehn Jahren bis 2030 vervierfacht werden. Über dieses ehrgeizige Ziel informierte die Axpo-Führung ihre Eigentümer an einem Aktionärsgespräch. Gemäss einem Insider ist es in der Axpo bei Konzernweisungen zur Führung und Organisation in den vergangenen Jahren zu einem eigentlichen Kahlschlag gekommen. Dadurch hätten Konzernchef Christoph Brand und die Verantwortlichen für Handelsgeschäft deutlich mehr Macht und Finanzkompetenzen erhalten. Diese Machtverschiebung hin zur operativen Führung ist mit ein Grund, dass der Verwaltungsrat kritisch hinterfragt wird. Es bestehen Zweifel, dass er seine Kontrollfunktion über das komplexe Handelsgeschäft genügend wahrnehmen kann. Der rasante Ausbau des schwer durchschaubaren internationalen Geschäfts verunsichert manche Kantone, die sich ursprünglich zur Absicherung der inländischen Stromversorgung an der Axpo beteiligt haben. (SZ Seite 39)
PHARMA: Die Aktionäre der grossen Pharmakonzerne konnten in den vergangenen 20 Jahren von immer höheren Gewinnausschüttungen profitieren. Laut "SonntagsBlick" zahlten die Branchenriesen Astrazeneca, Bristol-Myers Squibb, Glaxosmithkline, Johnson & Johnson, Merck, Novartis, Pfizer und Roche Dividenden von insgesamt 17,9 Milliarden Dollar aus. 2021 beliefen sich die Gewinnausschüttungen dieser Konzerne auf 54,4 Milliarden Dollar - eine Verdreifachung. Besonders einträglich waren die Schweizer Pharmariesen. Bei Novartis beliefen sich die Gewinnausschüttungen an die Aktionäre auf 1,7 Milliarden Dollar. 2021 waren es 7,4 Milliarden. Roche überwies 2002 vergleichsweise bescheidene 1,3 Milliarden Dollar an Dividenden. In den letzten drei Jahren waren es umgerechnet jeweils um die acht Milliarden.
ENERGIEKRISE I: Die SBB wollen im Falle einer Mangellage in Büros weniger heizen und die Beleuchtung reduzieren. Viel mehr ist laut SBB nicht möglich, ohne den Fahrplan auszudünnen. Nun wollen die Lokomotivführer die Höchstgeschwindigkeit in den Neat-Tunnels durch Gotthard, Ceneri und Lötschberg von 230 auf 160 Kilometer pro Stunde reduzieren. Mit einer Temporeduktion könnten bis zu 30 Prozent Energie eingespart werden. Die Fahrzeit würde sich bloss um vier Minuten verlängern. Die SBB relativieren die Idee. "Das Lokpersonal nutzt die möglichen Höchstgeschwindigkeiten in den Neat-Tunneln bereits heute nur im Verspätungsfall aus", sagt SBB-Sprecher Reto Schärli. Angaben, die sich schwer überprüfen lassen. (NZZaS Seite 11) (Siehe auch eigene Meldung)
ENERGIEKRISE II: Die Energiekrise liesse sich mit Sparen und mit Investitionen in einen effizienten Stromverbrauch abwenden. Privathaushalte, Unternehmen und Gemeinden könnten bis 2030 rund 25 bis 40 Prozent des heute verbrauchten Stroms einsparen; ohne Komforteinbusse, rein mit technischen Mitteln. Auch kurzfristig sind grosse Einsparungen möglich. In vielen Häusern und Wohnungen stünden veraltete Haushaltsgeräte, Heizungen, Boiler, Umwälz- und Wärmepumpen, die viel mehr Strom verbrauchen als Geräte der neusten Generation. In Industrie- und Dienstleistungsbetrieben werden noch grössere Mengen Strom vergeudet, weil sie alte Lampen, Elektromotoren, Pumpen, Ventilatoren und Kälteanlagen nicht ersetzen. Würden alle technischen Mittel ausgeschöpft, könnten gemäss einem Bericht des Bundesamtes für Energie an den Bundesrat 14 bis 23 Terawattstunden pro Jahr eingespart werden. Die vier Schweizer Atomkraftwerke zusammen liefern pro Jahr gut 20 Terawattstunden Strom. (SZ Seite 37)
ENERGIEKRISE III: Wer mit Öl heizt, ist in der Krise gleich doppelt privilegiert. Öl-Heizer müssen die Temperatur in der Wohnung nicht senken. Und sie haben vielerorts geringere Nebenkosten als Betreiber von Wärmepumpen und Gasheizungen, wie eine Analyse der SonntagsZeitung zeigt. In Gemeinden, in welchen die Strompreise stark steigen, sind die Nebenkosten der Ölheizungen sogar tiefer als jene für die Elektrizität bei Wärmepumpen. Dabei haben viele Hauseigentümer die hohen Anschaffungskosten von Wärmepumpen in Kauf genommen, weil sie davon ausgingen, dass dann der Betrieb dafür viel günstiger ist. (SZ Seite 2)
ENERGIEKRISE IV: Im Wohnzimmer oder Büro fühlen sich Frauen bei 25 Grad wohl, Männern hingegen reichen 22. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von holländischen Forschern. Trotzdem empfiehlt der Bundesrat in der laufenden Energiesparkampagne, die Heizungen im kommenden Winter auf 20 Grad herunterzudrehen. Der Geschlechterunterschied lässt das Bundesamt für Energie (BFE) kalt. Welche Raumtemperatur für wen die richtige sei, unterscheide sich "nicht nach Geschlecht", heisst es auf Anfrage der SonntagsZeitung. Wichtiger sei dem BFE der Spareffekt. (SZ Seite 3)
ENERGIEKRISE V: Der Bund weiss nicht, wie viel Strom und Gas die Schweiz zurzeit verbraucht, wie der "SonntagsBlick" schreibt. Die Netzbetreiber lesen die wichtigsten Verbrauchsdaten zwar mindestens einmal täglich ab. Die Strombranche leitet die Zahlen frühestens am zehnten Arbeitstag des Folgemonats an die nationale Netzgesellschaft Swissgrid weiter. Von dort aus gelangen sie zum Bundesamt für Energie (BfE) - doch das dauert. Der Bund weiss heute noch nicht, wie viel Strom im letzten Juni verbraucht wurde. Verlässliche Daten liegen dem BfE nur bis Mai vor. Noch prekärer ist die Situation beim Gasverbrauch. Entsprechende Daten erhält der Bund nur einmal im Jahr. Dafür verantwortlich sind ein verzögerter Datentransfer und ein Rückstand bei der Digitalisierung. Im Hintergrund arbeitet der Bund an einem Monitoring, das bis Ende Jahr in Betrieb sein soll. (Sonntagsblick)
ENERGIEKRISE VI: Mit der Energiekrise sind die Energielobbys die neuen Herren im Bundesparlament in Bern, wie "Le Matin Dimanche" schreibt. Die 38 Parlamentarierinnen und Parlamentarier, die in den beiden Energiekommissionen sitzen, haben insgesamt 56 Interessenbindungen: Sie sind Mitglieder, Verwalter, Delegierte, Vorsitzende von 56 Wirtschafts- oder Umweltverbänden, die direkt von den in ihrer Kommission ausgearbeiteten Gesetzen betroffen sind. Einige dieser Mandate werden bezahlt, andere nicht. Hinzu kommen 27 Energielobbyisten, die von einem gewählten Parlamentarier eine permanente Zugangskarte für das Bundeshaus erhalten haben. Die Energieproduzenten, ob fossil oder erneuerbar, haben nun alle einen Fuss in Bern, so die Zeitung weiter. Auch Umweltorganisationen sind stark vertreten. (Le Matin Dimanche)
IMMOBILIEN: 800 Millionen Franken könnten dereinst verteilt werden, um die Betroffenen des Atomendlagers im Gebiet Nördlich Lägern zu entschädigen. Damit sollen auch Immobilienbesitzerinnen und -besitzer in Stadel ZH abgegolten werden. Doch wie die "SonntagsZeitung" schreibt, könnten weiter entfernte Gemeinden deutlich stärker von Werteinbussen betroffen sein, als das Dorf beim Atomendlager. Ein Immobilienberater sagt: "In einem Umkreis von drei bis zehn Kilometern könnte der Wertverlust 5 bis 10 Prozent ausmachen." Kostet eine Liegenschaft heute 1,5 Millionen Franken, könnte der Abschlag also bei rund 150'000 Franken liegen. Er stützt sich auf eine Forschungsarbeit der Universität Bern. Gemäss dieser erlitten Immobilien in einer Entfernung von 2,5 bis vier Kilometer zu einem bestehenden oder geplanten Atomkraftwerk, Zwischen- oder Endlager im In- und Ausland die grössten Preiseinbussen. (SZ Seite 42/43)
FITNESSZENTREN: Die Pandemie ist fast vorbei, Restriktionen gibt es keine mehr. Doch viele Schweizerinnen und Schweizer kehrten nie ins Gym zurück. Vor allem Ältere sind immer noch vorsichtig. Gemäss einer Befragung des Schweizerischen Fitness- und Gesundheitscenter Verbandes (SFGV) sind fast alle Studios noch weit vom Normalzustand entfernt. Von 196 befragten Betrieben gaben gerade einmal drei an, wieder bei der gleichen Kundenzahl zu sein wie vor Corona. "Im Schnitt machen unsere Mitglieder im Herbst 2022 noch immer rund 30 Prozent weniger Umsatz als vor Corona. Das ist existenzgefährdend", sagte SFGV-Präsident Claude Ammann. (Sonntagsblick)
LANDWIRTSCHAFT: Die Überproduktion von Schweinefleisch in der Schweiz ist massiv, der Preis derzeit im Keller. Erstmals werden seit diesem Sommer Mastferkel nach Deutschland exportiert, obwohl der Preis dort noch tiefer liegt, als in der Schweiz. Dabei kam es Mitte Juli zu einem folgenreichen Vorfall: Über 500 Ferkel, die bereits für den Transport nach Deutschland verladen waren, konnten nicht exportiert werden, weil in Deutschland ein Transportverbot für Tiere bei über 30 Grad gilt. Daher wurden die Tiere in Zürich geschlachtet und schliesslich zu Haustierfutter verarbeitet. (SZ Seite 5)
POLITIK: Hans-Ulrich Bigler will für die SVP ins Zürcher Kantonsparlament. Die SVP des Bezirks Affoltern hat den ehemaligen FDP-Nationalrat am 8. September auf dem dritten Listenplatz nominiert, schreibt die "NZZ am Sonntag". In der Zürcher SVP heisst es, die Wahl sei ein Test für Bigler: Schafft er im Februar den Sprung in den Kantonsrat, habe er gute Chancen, im Frühling 2023 für die Nationalratswahlen nominiert zu werden. (NZZaS Seite 13 / siehe separate Meldung)
GESUNDHEITSPOLITIK I: Santésuisse-Präsident Martin Landolt hat eine neue Tariforganisation im Gesundheitssektor angekündigt. Daran seien alle Tarifpartner beteiligt, sagte er im "SonntagsBlick". Damit soll den steigenden Gesundheitskosten begegnet werden. Er sei überzeugt, dass die Kosten mit mehr Pauschalen, ergänzt durch Einzelleistungstarife, gesenkt werden können. (Sonntagsblick/ Siehe auch separate Meldung)
GESUNDHEITSPOLITIK II: In der Schweiz erhält man eine gute medizinische Behandlung - so lautet ein Mantra, dass immer wieder wiederholt wird. Es ist aber nicht alles so rosig, schreibt "Le Matin Dimanche" und zitiert eine Studie, die in einem Schweizer Krankenhaus durchgeführt worden ist. Demnach erleidet einer von zehn Patienten während einer Behandlung einen Schaden. Dabei wäre fast die Hälfte dieser Fälle vermeidbar. Zwischen acht und 15 Prozent der Patienten erleiden zudem während ihres Krankenhausaufenthalts unerwünschte Nebenwirkungen von Medikamenten. (Le Matin Dimanche)
UKRAINEKRIEG I: Russland führt Krieg, doch das hält seine Bürgerinnen und Bürger nicht vom Reisen ab. Schweizer Hotels registrierten bis Ende Juli 61'214 Übernachtungen von russischen Touristen. Das zeigen Marktdaten der Organisation Schweiz Tourismus, die "NZZ am Sonntag" einsehen konnte. Nach wie vor erhalten Russinnen und Russen Visa, auch von der Schweiz. 2022 stellte sie über 9000 Visa an russische Staatsbürger aus. Das Switzerland Travel Centre, der grösste Organisator von Reisen in die Schweiz, nimmt keine Buchungen aus Russland mehr an. Offensichtlich schaffen es vor allem vermögende Russen aber trotz den Sanktionen, Ferien in der Schweiz zu buchen. (NZZaS Seite 29)
UKRAINEKRIEG II: Weil die europäischen Staaten die Visavergabe für russische Staatsbürger erschwerten, suchten immer mehr Russen den Weg nach Europa mit einem Schweizer Schengenvisa. Ausgerechnet seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine hat sich die Zahl der russischen Visaanträge in der Schweiz vervielfacht. Auch deshalb hob der Bundesrat am Freitag die Visaerleichterung für Russen auf. (SZ Seite 4)
pre
(AWP)