Mit den Strafmassnahmen gegen den russischen Finanzsektor ist es nun auch zu Lieferschwierigkeiten bei deutschen Kurzläufern gekommen. Betroffen sind Papiere mit zweijähriger Laufzeit, wie die Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur am Donnerstag mitteilte hat. Speziell bei der Schatzanweisung mit Fälligkeit im März 2024 gebe es derzeit Lieferschwierigkeiten, offenbar weil ein signifikantes Volumen bei Marktteilnehmern liege, die derzeit nicht damit handeln können. Deshalb erhöhte der Bund am Donnerstag das umlaufende Volumen der Papiere um 2,5 Milliarden Euro auf 8,5 Milliarden Euro. Die Aufstockung erfolgt in den Eigenbestand des Bundes. Ziel ist der Massnahme sei gewesen, die Funktionsfähigkeit des Marktes zu stützen und sicherzustellen, dass die Marktteilnehmer jederzeit ihren
Topics:
Cash News considers the following as important:
This could be interesting, too:
Swiss National Bank writes 2024-11-01 – Data portal – Interest rates and exchange rates, November 2024
investrends.ch writes Fielmann wächst dank US-Zukäufen – Aktie unter Druck
investrends.ch writes Preise für Renditeliegenschaften steigen erneut
investrends.ch writes abrdn Investments lanciert ersten ETF an der SIX
Mit den Strafmassnahmen gegen den russischen Finanzsektor ist es nun auch zu Lieferschwierigkeiten bei deutschen Kurzläufern gekommen. Betroffen sind Papiere mit zweijähriger Laufzeit, wie die Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur am Donnerstag mitteilte hat.
Speziell bei der Schatzanweisung mit Fälligkeit im März 2024 gebe es derzeit Lieferschwierigkeiten, offenbar weil ein signifikantes Volumen bei Marktteilnehmern liege, die derzeit nicht damit handeln können. Deshalb erhöhte der Bund am Donnerstag das umlaufende Volumen der Papiere um 2,5 Milliarden Euro auf 8,5 Milliarden Euro. Die Aufstockung erfolgt in den Eigenbestand des Bundes.
Ziel ist der Massnahme sei gewesen, die Funktionsfähigkeit des Marktes zu stützen und sicherzustellen, dass die Marktteilnehmer jederzeit ihren Lieferverpflichtungen "vollumfänglich und termingerecht" nachkommen können, sagte die Finanzagentur. Auf Nachfrage teilte eine Sprecherin Bloomberg mit, es gebe "Anlass zu der Annahme, dass ein Teil der Papiere bei Institutionen liegt, die aufgrund der aktuellen Krise vom Handel ausgeschlossen wurden."
In Reaktion auf Moskaus Invasion in der Ukraine wurde unter anderem die Hälfte der russischen Zentralbank-Reserven eingefroren. Angesichts des Krieges fliehen internationale Anleger indessen in als besonders sicher geltende Vermögenswerte. Dies verschärft Verzerrungen an den Repo-Märkten, an denen grosse Marktteilnehmer Wertpapiere gegen Bargeld tauschen. Als Liquiditätsquelle hilft das Segment sicherzustellen, dass sich die Räder des Finanzsystems reibungslos drehen.
Russlands Zentralbank hält ausländische Bonds
Die Strategen der Commerzbank schätzen, dass die russische Zentralbank etwa 60 Milliarden Euro an japanischen Anleihen und jeweils 50 Milliarden Euro in deutschen und französischen Bonds hält. Den Notenbankbestand an Anleihen supranationaler Emittenten wie der Europäischen Union schätzen sie auf weitere 25 Milliarden Euro.
Dies reiche zwar nicht aus, den Markt als Ganzes zu beeinträchtigen, könne aber bei bestimmten Anleihen zu Verwerfungen führen, sagte Christoph Rieger, der bei der Commerzbank die Bondstrategie leitet. Bei der 2024-Schatzanweisung habe es einen massiven Squeeze gegeben auf Repo-Niveaus unter minus 5 Prozent. Dies impliziere eine extrem teure Mittelaufnahme.
Mit den jahrelangen Bondkäufen der Notenbanken ist am Markt das Angebot an hochwertigen Anleihen geschrumpft, die als Sicherheiten und zur Erfüllung von Finanzvorschriften wichtig sind. In den letzten Handelstagen ist es noch einmal deutlich teurer und auch schwieriger geworden, an sie heranzukommen.
"Wir befinden uns in einer Kollateralklemme", sagt Althea Spinozzi, Bondstrategin bei der Saxo Bank. Angesichs der Flucht in sichere Häfen könnte das Einfrieren russischer Vermögenswerte zu Verzerrungen am Repo-Markt beitragen. "Der Markt muss sich neu ausrichten, um den plötzlichen Rückgang an Anlagegütern widerzuspiegeln."
(Bloomberg)