Heute nutzen bereits 69,8% die steuerlich begünstigte private Vorsorge in der Säule 3a. (Bild: Shutterstock.com/Khongtham)Deutlich mehr Erwerbstätige sorgen heute in der Säule 3a vor als noch 2018. Vor 4 Jahren waren es 63,1%. Heute nutzen bereits 69,8% die steuerlich begünstigte private Vorsorge. Das ist eine Steigerung von 10%. Das zeigen zwei in den Jahren 2018 und 2022 vom Online-Vergleichsdienst comparis.ch durchgeführte Umfragen. Mehr Männer als Frauen nutzen die Sparmöglichkeit über die Säule 3a. Zurzeit sind es 75,6% (2018: 70,1%). Die erwerbstätigen Frauen haben allerdings seit 2018 stark aufgeholt, nämlich von 55,9% auf 63,9%. Auch regional zeigen sich Unterschiede. Am beliebtesten ist das 3a-Sparen in der Deutschschweiz. 72,7% (2018: 65,1%) der Erwerbstätigen verfügen über
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Heute nutzen bereits 69,8% die steuerlich begünstigte private Vorsorge in der Säule 3a. (Bild: Shutterstock.com/Khongtham)
Deutlich mehr Erwerbstätige sorgen heute in der Säule 3a vor als noch 2018. Vor 4 Jahren waren es 63,1%. Heute nutzen bereits 69,8% die steuerlich begünstigte private Vorsorge. Das ist eine Steigerung von 10%. Das zeigen zwei in den Jahren 2018 und 2022 vom Online-Vergleichsdienst comparis.ch durchgeführte Umfragen.
Mehr Männer als Frauen nutzen die Sparmöglichkeit über die Säule 3a. Zurzeit sind es 75,6% (2018: 70,1%). Die erwerbstätigen Frauen haben allerdings seit 2018 stark aufgeholt, nämlich von 55,9% auf 63,9%.
Auch regional zeigen sich Unterschiede. Am beliebtesten ist das 3a-Sparen in der Deutschschweiz. 72,7% (2018: 65,1%) der Erwerbstätigen verfügen über eine Säule 3a. In der Romandie sind es erst 62,9% (2018: 60,1%). Zu einer eigentlichen Neueinschätzung der Bedeutung der privaten Vorsorge kam es in den letzten vier Jahren in der italienischen Schweiz: Dort stieg der Anteil der 3a-Sparenden um mehr als ein Viertel auf 60,3% (2018: 47,3%).
Versicherungen büssen Terrain ein
Bankenlösungen sind weiter auf dem Vormarsch: 70,7% (2018: 64,6%) der befragten Personen mit einer 3a-Vorsorge nutzen dafür Bankprodukte. Der Anteil jener mit einer 3a-Versicherungspolice oder einer Kombination von Police und Bankenlösung ist auf 42,0% (2018: 44,7%) zurückgegangen.
Fast die Hälfte der Erwerbstätigen hat mehr als ein Konto oder Depot. Die Schweizerinnen und Schweizer sind in den vergangenen vier Jahren nicht nur fleissiger beim Vorsorgesparen geworden, sondern auch kompetenter in Steuerfragen: Sie verteilen ihre 3a-Gelder vermehrt auf verschiedene Konten, um später die zusätzlichen Steuervorteile des gestaffelten Bezugs nutzen zu können. Mehr als ein Konto haben 49,3% der Befragten. Vor 4 Jahren waren es noch 40,4%.
Nur 43,5 Prozent (2018: 54,3 Prozent) der Befragten mit einem 3a-Konto oder 3a-Depot kennen die Grössenordnung der aktuellen 3a-Zinsen. Sehr viele Anleger haben ihre 3a-Gelder lieber direkt in Anlagefonds investiert. Laut Comparis zu Recht: denn wer unter 55 Jahre alt ist, kann sein Geld in der gebundenen Vorsorge als langfristige Anlage betrachten.
Treue zur Hausbank bröckelt
Die exklusive Beziehung der 3a-Sparenden zur Hausbank bröckelt: Nur noch 74,3% der 3a-Sparenden mit Bankprodukten geben an, dies bei ihrer Hausbank zu tun. Vor 4 Jahren waren es noch 80,8% gewesen. Der Anteil jener Banksparenden, die neben einem Konto bei der Hausbank oder ausschliesslich bei einer Drittbank in die Säule 3a einzahlen, ist seit 2018 von 25,5 auf 35,4% gestiegen. Gar kein 3a-Konto bei der Hausbank besitzen zurzeit 25% der Erwerbstätigen (2018: 16,5%). "Die Leute nutzen zusehends 3a-Angebote ausserhalb der eigenen Hausbank und optimieren die Steuereinsparmöglichkeiten durch die Nutzung mehrerer 3a-Konten", erklärt Comparis-Vorsorgeexperte Leo Hug.
Vor einem Abzug eines bestehenden 3a-Kontos zu einer anderen Bank schrecken die meisten Vorsorgesparenden aber noch zurück. Nur 27,5% (2018: 23,4%) der Befragten geben an, jemals ein 3a-Vorsorgekonto von einer Bank zu einer anderen Bank gewechselt zu haben.
Gefragt nach den Beweggründen für einen Wechsel, geben nur 14,6% an, dass ein höherer Zinssatz sie dazu bewegen würde, das 3a-Konto auf eine andere Bank zu verlegen (2018: 13,0%). 35,8% (2018: 37,1%) würden sich vor einem Transfer eines Kontos nach der Mehrrendite abzüglich der Transaktionskosten erkundigen. 37,8% (2018: 33,9%) würden selbst bei realistisch höheren Ertragsaussichten erst dann wechseln, wenn die entsprechende Bank auch glaubwürdig ist.
40% wählen digitale Anbieter
Eine neue Konkurrenz der traditionellen Banken sind die digitalen Anbieter. Erstmals untersuchte Comparis die Nutzung elektronischer Vertriebswege: zwei von fünf 3a-Sparenden geben an, für ihre 3a-Einzahlung bereits schon einen digitalen Anbieter gewählt zu haben, oder sehen es in diesem Jahr vor – bei den Männern sind das 44,5% und bei den Frauen 33,4%.
Erwartungsgemäss ist dieser Verkaufskanal vor allem bei Jüngeren beliebt. 53% der 20- bis 29-Jährigen wählen eine solche Anlagelösung. Demgegenüber sind es bei den 50- bis 65-Jährigen lediglich 26,8%.
Freiwillige Vorsorge ausbauen
Die Renten aus Pensionskasse und AHV decken rund 60% des Einkommens vor der Pensionierung ab. Für den gewohnten Lebensstil benötigen Pensionierte jedoch 80% des früheren Einkommens. Drei Viertel der Männer und fast zwei Drittel der Frauen sparen zusätzlich zur AHV und zur Pensionskasse auch in der Säule 3a. Die Sparmöglichkeiten seien aber mit aktuell 6’883 Franken für Leute mit Anschluss an eine Pensionskasse leider sehr begrenzt. Gerade auch wegen der sinkenden Umwandlungssätze und damit auch tieferen Pensionskassenrenten müsse die freiwillige Vorsorge in der Säule 3a ausgebaut werden, meint der Comparis-Vorsorgeexperte.
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