E-Motorräder konnten die Kundschaft bisher nicht überzeugen. Nach Angaben des Dachverbands der Schweizer Motorrad-Importeure betrug der Anteil von Elektromotorrädern und Rollern im ersten Halbjahr 2019 0,5 respektive 6,6 Prozent. Bei insgesamt fast 26'000 verkauften Fahrzeugen stieg der Absatz von Rollern im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Drittel (+34,6%) auf 592 Einheiten. Dagegen stagnierte der Anteil von Elektromotorrädern mit 76 Einheiten nahezu. Im Juli scheint sich die Dynamik etwas beschleunigt zu haben. Dennoch bleibt das Segment mit nur 103 verkauften Motorrädern absolut gesehen marginal. "Der Aufbau eines Motorrads unterscheidet sich stark von dem eines Rollers", erklärt Markus Lehner, Direktor des Schweizerischen Motorrad- und Rollerbüros (OSMS). Er betont, dass Roller
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E-Motorräder konnten die Kundschaft bisher nicht überzeugen. Nach Angaben des Dachverbands der Schweizer Motorrad-Importeure betrug der Anteil von Elektromotorrädern und Rollern im ersten Halbjahr 2019 0,5 respektive 6,6 Prozent.
Bei insgesamt fast 26'000 verkauften Fahrzeugen stieg der Absatz von Rollern im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Drittel (+34,6%) auf 592 Einheiten. Dagegen stagnierte der Anteil von Elektromotorrädern mit 76 Einheiten nahezu. Im Juli scheint sich die Dynamik etwas beschleunigt zu haben. Dennoch bleibt das Segment mit nur 103 verkauften Motorrädern absolut gesehen marginal.
"Der Aufbau eines Motorrads unterscheidet sich stark von dem eines Rollers", erklärt Markus Lehner, Direktor des Schweizerischen Motorrad- und Rollerbüros (OSMS). Er betont, dass Roller vor allem für kurze Strecken geeignet seien und daher in den Städten zum Einsatz kämen. "Das Motorrad dagegen ist ein Freizeitinstrument für Enthusiasten und für viel längere Strecken".
Bisher sind auch nur wenige Hersteller wirklich in das Segment der Elektromotorräder eingestiegen. Die Marktteilnehmer können an den Fingern einer Hand abgezählt werden. Neben zwei in diesem Markt verankerten kleinen Herstellern - Energica und Zero - bietet die österreichische KTM einige wenige Töffs an, die auch für den Einsatz abseits von Strassen und in unwegigem Gelände geeignet oder speziell für Kinder gedacht sind.
Im Juli präsentierte schliesslich der legendäre amerikanische Automobilhersteller Harley-Davidson der Fachpresse sein erstes elektrisches Modell. Die Maschine mit der Bezeichnung Livewire entwickelt eine Leistung von etwas mehr als 100 PS (78 kW) und verfügt über eine Reichweite von 235 km im städtischen Einsatz und 152 km im gemischten Einsatz.
Laut Markus Lehner soll der jüngste Wurf des Unternehmens aus Milwaukee aber nicht zu einem Fahrzeug für die breite Öffentlichkeit werden. Für ihn ist es vor allem eine "avantgardistische Konstruktion", die die technischen Möglichkeiten der Firma Harley Davidson demonstrieren soll. Mit einem Katalogpreis von mehr als 36'000 Franken richtet sich der Livewire, der bis Ende dieses Monats auch im Schweizer Handel erhältlich sein soll, wohl auch nur an einen ausgewählten Kundenkreis.
Neben der Preisfrage leiden Elektro-Motorräder ansonsten allgemein unter ihrer mangelnden technischen Reife. Töffspezialist Lehner verweist dabei auf die Batterie in E-Autos. "In einem fünf Meter langen Tesla-Auto wiegt die Batterie etwa eine Tonne", argumentiert er.
Die Länge eines modernen Motorrads betrage durchschnittlich etwa zwei Meter bei einem Gesamtgewicht von rund 200 kg. Nach seiner Ansicht dürfte es noch Jahre dauern, bis die Hersteller Lösungen finden, um mit elektrischen Modellen punkto Leistung und Preisniveau mit den herkömmlichen Motorrädern mithalten zu können und bis diese dann auch vom Markt und den Kunden akzeptiert werden.
buc/al/pre/kw
(SDA)