14.02.2022 - Die Sozialleistungen beliefen sich im von der Covid-19-Pandemie geprägten Jahr 2020 auf 206 Milliarden Franken, was einem Anstieg von 20,4 Milliarden Franken gegenüber 2019 entspricht (real +11,1%). Dieser Anstieg ist grösstenteils auf Leistungen im Bereich Arbeitslosigkeit, inkl. Kurzarbeit und Corona-Erwerbsausfallentschädigung, zurückzuführen (+14,1 Milliarden Franken). Die Bereiche Alter sowie Krankheit und Gesundheitsversorgung trugen mit zusätzlichen 2,7 bzw. 2,5 Milliarden Franken bei. Soweit erste Schätzungen der Gesamtrechnung der Sozialen Sicherheit des Bundesamtes für Statistik (BFS) für das Jahr 2020. Die Covid-19-Pandemie führte gesamtwirtschaftlich zu einem
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14.02.2022 - Die Sozialleistungen beliefen sich im von der Covid-19-Pandemie geprägten Jahr 2020 auf 206 Milliarden Franken, was einem Anstieg von 20,4 Milliarden Franken gegenüber 2019 entspricht (real +11,1%). Dieser Anstieg ist grösstenteils auf Leistungen im Bereich Arbeitslosigkeit, inkl. Kurzarbeit und Corona-Erwerbsausfallentschädigung, zurückzuführen (+14,1 Milliarden Franken). Die Bereiche Alter sowie Krankheit und Gesundheitsversorgung trugen mit zusätzlichen 2,7 bzw. 2,5 Milliarden Franken bei. Soweit erste Schätzungen der Gesamtrechnung der Sozialen Sicherheit des Bundesamtes für Statistik (BFS) für das Jahr 2020.
Die Covid-19-Pandemie führte gesamtwirtschaftlich zu einem Rückgang des Erwerbseinkommens, insbesondere aufgrund der temporären Reduktion der Tätigkeiten oder sogar der Schliessung einiger Betriebe. Das Sozialschutzsystem konnte die Auswirkungen jedoch abmildern. So stellte der Bund 10,8 Milliarden Franken zur Finanzierung von Entschädigungen bei Kurzarbeit bereit. Zudem wurde eine neue Leistung geschaffen: die Corona-Erwerbsausfallentschädigung. In 2020 hat sie betroffene Selbstständige mit 2,2 Milliarden Franken unterstützt. Beide Leistungen sind dem Bereich Arbeitslosigkeit zugeordnet.
Trotz Covid-19-Pandemie unveränderte Entwicklung der Ausgaben im Bereich Gesundheit
Bei den Sozialausgaben für Krankheit und Gesundheitsversorgung hat die Covid-19-Pandemie im Jahr 2020 – auf aggregierter Ebene betrachtet – keine grösseren Auswirkungen gezeigt: Die Leistungen im Bereich Krankheit/Gesundheitsversorgung stiegen zwischen 2019 und 2020 um 4,3%, also weniger stark als zwischen 2018 und 2019 (5,0%). Dieser Anstieg entspricht dem grundsätzlichen Trend der Vorjahre. 2020 gab es dabei zwei gegenläufige Entwicklungen. Einerseits sanken die Unfallkosten aufgrund der zeitweiligen Beschränkungen der wirtschaftlichen Aktivitäten und in weiten Bereichen des öffentlichen Lebens. Zudem wurden viele Operationen verschoben, was in niedrigeren öffentlichen Beiträgen für Krankenhäuser resultierte. Andererseits stiegen die Kosten für bezahlten Krankheitsurlaub durch die zunehmende Zahl an krankheitsbedingten Abwesenheiten. Auch die Kosten für Tests auf Infektionskrankheiten stiegen an, da Covid-19-Tests der Bevölkerung im Jahr 2020 mehrheitlich kostenlos zur Verfügung gestellt wurden.
Ein historischer Anstieg bei den Sozialleistungen insgesamt
Der Anstieg der Sozialleistungen im Jahr 2020 um 11,1% war der grösste seit 1990. Der letzte grössere Sprung in den Sozialausgaben fand im Jahr 2009 (+7,1%) statt, dies vor dem Hintergrund der grossen weltweiten Rezession. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Wachstumsrate der Sozialausgaben lag zwischen 2000 und 2019 bei +2,9% pro Jahr. Ausserhalb von Phasen wirtschaftlichen Abschwungs, in denen zudem die Kosten im Bereich Arbeitslosigkeit ansteigen, betrifft der Anstieg der Sozialleistungen vor allem die Bereiche Alter und Krankheit/Gesundheitsversorgung, die beiden Hauptbereiche der sozialen Sicherheit.
Höhere Sozialausgaben in ganz Europa
In den meisten Ländern Europas gab es 2020 einen deutlichen Anstieg der Sozialausgaben. Im Vergleich zur Schweiz (+11,1%) war dieser in den Nachbarländern Österreich (+9,1%), Italien (+8,9%), Deutschland (+5,7%) und Frankreich (+4,2%) jedoch etwas schwächer. Besonders stark stiegen in Europa die Sozialausgaben auf den Inseln Malta (+26,7%), Irland (+20,1%) und Zypern (+19,3%) an. Vereinzelte Länder verzeichneten trotz der Covid-19-Pandemie lediglich ein geringes Wachstum der Sozialausgaben, so zum Beispiel Schweden (+1,4%) und Dänemark (+2,8%).
Die Höhe der Sozialleistungen gemessen als Prozentsatz des Bruttoinlandsprodukts (BIP) hat in 16 der 22 beobachteten Ländern Rekordwerte erreicht. Dabei entwickelte sich das Niveau des BIP in den Nachbarländern der Schweiz unterschiedlich: Die Rezession traf vor allem Italien (BIP: –8,9%) und Frankreich (–7,9%) und nur in geringerem Masse Deutschland (–4,6%) und die Schweiz (–2,4%). Die Veränderung der Ausgaben für Sozialleistungen in Prozent des BIP im Vergleich zum Vorjahr belief sich damit in der Schweiz auf +3,5 Prozentpunkte und lag damit etwas höher als in Deutschland (+3,0) und niedriger als in Frankreich (+4,1) und in Italien (+5,1). Insgesamt beliefen sich in der Schweiz die Sozialausgaben im Jahr 2020 auf 29,1% des BIP. Nachbarländer wie Frankreich (35,3%), Italien (33,4%) und Deutschland (31,9%) weisen höhere Werte auf.
Zusätzliche Informationen finden Sie in der nachfolgenden PDF-Datei.
Download Medienmitteilung
Über 200 Milliarden Franken für Sozialleistungen im Jahr 2020
(PDF, 5 Seiten, 213 kB)