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Rund 1,1 Mrd. Franken für Covid-19-Hilfsmassnahmen im Kultursektor im Jahr 2020

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28.11.2022 - Der Kultursektor schrumpfte im ersten Pandemiejahr 2020: es gab einen Rückgang der Zahl der Kulturunternehmen um 1,3%, der Beschäftigten um 3,0% und der Bruttowertschöpfung um 5,9%. Nicht rückzahlbare Covid-19-Hilfsmassnahmen von rund 1,1 Milliarden Franken halfen, die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen etwas abzufedern. Dies sind die neuen Ergebnisse der Statistiken der Kulturwirtschaft und der öffentlichen Kulturfinanzierung, welche das Bundesamt für Statistik (BFS) zum ersten Pandemiejahr publiziert. Im Jahr 2020 waren die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie im Kultursektor deutlich bemerkbar. Es ist anzunehmen, dass sie ohne die vielfältigen allgemeinen und

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28.11.2022 - Der Kultursektor schrumpfte im ersten Pandemiejahr 2020: es gab einen Rückgang der Zahl der Kulturunternehmen um 1,3%, der Beschäftigten um 3,0% und der Bruttowertschöpfung um 5,9%. Nicht rückzahlbare Covid-19-Hilfsmassnahmen von rund 1,1 Milliarden Franken halfen, die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen etwas abzufedern. Dies sind die neuen Ergebnisse der Statistiken der Kulturwirtschaft und der öffentlichen Kulturfinanzierung, welche das Bundesamt für Statistik (BFS) zum ersten Pandemiejahr publiziert.

Im Jahr 2020 waren die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie im Kultursektor deutlich bemerkbar. Es ist anzunehmen, dass sie ohne die vielfältigen allgemeinen und spezifischen Covid-19-Hilfsmassnahmen im Kultursektor noch weit stärker ausgefallen wären.

Wirtschaftliche Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf den Kultursektor

Im ersten Pandemiejahr 2020 sank die Anzahl Unternehmen im Kultursektor im Vergleich zum Vorjahr um 848 Einheiten (–1,3%) auf 63 943 Unternehmen. Zuvor war diese Zahl seit 2011 konstant gestiegen, im Durchschnitt um 2,1% pro Jahr. Die Baisse im Jahr 2020 war im Kultursektor deutlich ausgeprägter als in der Gesamtwirtschaft, wo es ein Minus von –0,1% Unternehmen gab. 

Am stärksten waren die Darstellenden Künste vom Rückgang betroffen (–5,3%), gefolgt vom Kunsthandwerk (–3,6%) und von Buch und Presse (–3,1%). Der Kultursektor in der französischen Schweiz war mit –2,1% Arbeitsstätten stärker betroffen als in der Deutschschweiz (–1,3%). Im gleichen Zeitraum schrumpfte die Anzahl Beschäftigte im Kultursektor, die seit 2011 fast konstant angestiegen war, um 7122 Beschäftigte (–3,0%) auf 229 081 Beschäftigte. Diese Zahl fiel auf ihr Niveau von 2012 zurück. Die Darstellenden Künste mit –7,3% (in der Romandie sogar –9,8%) sowie Buch und Presse mit –5,5% (Romandie: –6,6%) waren besonders betroffen. In der Gesamtwirtschaft ging die Anzahl Beschäftigte um 0,6% zurück.

Die Covid-19-Pandemie ist auch in den makroökonomischen Indikatoren der Kulturwirtschaft sichtbar. Während das Schweizer BIP von 2019 auf 2020 um 2,4% sank, reduzierte sich die Wertschöpfung des Kultursektors um 5,9% auf einen Wert von 14,7 Milliarden Franken, also ein mehr als doppelt so starker Rückgang. Am stärksten war die Gruppe Bildende und Darstellende Künste betroffen (–21,6%).

Allgemeine nicht-rückzahlbare Covid-19-Hilfen im Kultursektor für gut 770 Millionen Franken

Um die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf Unternehmen und Arbeitnehmende im besonders betroffenen Kultursektor abzufedern, kamen gesamtwirtschaftliche und kulturspezifische Massnahmen zum Einsatz. Im Rahmen der für die Gesamtwirtschaft verfügbaren Hilfsinstrumente flossen für das Jahr 2020 als Kurzarbeitsentschädigung gut 540 Millionen Franken in den Kultursektor (5,3% der Gesamtsumme).

Diese Summe verteilte sich auf mehr als 13 000 Kulturunternehmen (ca. 7,5% der Gesamtwirtschaft), wobei gut 29 000 Arbeitnehmende (ca. 6% der Gesamtwirtschaft) mindestens einmal von Kurzarbeit betroffen waren. Somit bezogen im Jahr 2020 mehr als 20% der Unternehmen und knapp 13% der Beschäftigten im Kultursektor mindestens einmal Kurzarbeitsentschädigung. Weitere 230 Millionen Franken wurden durch den Corona-Erwerbsersatz an Unternehmen im Kultursektor ausbezahlt, was gut 11% der Ausgaben für die Gesamtwirtschaft entspricht.

Die Kurzarbeitsentschädigung und der Corona-Erwerbsersatz spielten als Instrumente zur Abfederung der pandemiebedingten Ausfälle im Kultursektor mit zusammen gut 770 Millionen Franken im Jahr 2020 die grösste Rolle. Zur kurzfristigen Sicherung der Liquidität bestand im Jahr 2020 für Unternehmen zudem die Möglichkeit, rückzahlbare Covid-Überbrückungskredite zu beziehen; von den insgesamt gewährten 16,9 Milliarden Franken entfielen 766 Millionen (oder 4,5%) auf Kulturunternehmen.

Kulturspezifische Covid-19-Hilfsmassnahmen für 312 Millionen Franken

Wie auch für andere Wirtschaftsbereiche (z.B. Tourismus oder Sport) wurden für den Kultursektor zudem spezifische Hilfsmassnahmen ins Leben gerufen. Insgesamt beliefen sich die Aufwendungen für diese ergänzenden Massnahmen im Jahr 2020 auf mehr als 312 Millionen Franken. Ein Grossteil dieser ausserordentlichen Ausgaben (270 Millionen) entfiel dabei auf die von Bund und Kantonen paritätisch finanzierten Programme zur Ausfallentschädigung für Kulturunternehmen und Kulturschaffende. Somit beziffern sich die nicht rückzahlbaren Ausgaben der öffentlichen Hand für Covid-19-Hilfsmassnahmen im Kultursektor (Kurzarbeitsentschädigung, Corona-Erwerbsersatz und sektorspezifische Massnahmen) auf insgesamt rund 1,1 Milliarden Franken.

Ordentliche Kulturausgaben der öffentlichen Hand fast stabil

Die ordentlichen Kulturausgaben von Bund, Kantonen und Gemeinden für das Jahr 2020 fielen mit 2,97 Milliarden Franken im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig tiefer aus (–50 Millionen). Diese relative Stabilität lässt sich wohl weitestgehend dadurch erklären, dass die öffentliche Hand vor allem längerfristige Fördervereinbarungen eingeht und Einzelprojektbeiträge vom finanziellen Umfang her eher eine weniger grosse Rolle spielen. 

Zusätzliche Informationen finden Sie in der nachfolgenden PDF-Datei.


Download Medienmitteilung

Rund 1,1 Mrd. Franken für Covid-19-Hilfsmassnahmen im Kultursektor im Jahr 2020
(PDF, 4 Seiten, 268 kB)


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