20.12.2021 - Die 1499 öffentlich zugänglichen Bibliotheken, die im Jahr 2020 in der Schweiz gezählt wurden, verfügten insgesamt über 67,4 Millionen Druckschriften. Sie verzeichneten 40,2 Millionen Ausleihen physischer Medien und 8,6 Millionen Nutzungen von E-Books. Ausserdem waren mehr als 8500 bezahlte Mitarbeitende und 1700 unentgeltlich arbeitende Personen in diesen Einrichtungen tätig. Soweit die Ergebnisse der revidierten Erhebung der Schweizerischen Bibliotheksstatistik, die das Bundesamt für Statistik (BFS) dieses Jahr durchgeführt hat. Damit kann erstmals ein quantitatives Gesamtbild der öffentlich zugänglichen Bibliotheken in der Schweiz gezeichnet werden, wobei insbesondere
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20.12.2021 - Die 1499 öffentlich zugänglichen Bibliotheken, die im Jahr 2020 in der Schweiz gezählt wurden, verfügten insgesamt über 67,4 Millionen Druckschriften. Sie verzeichneten 40,2 Millionen Ausleihen physischer Medien und 8,6 Millionen Nutzungen von E-Books. Ausserdem waren mehr als 8500 bezahlte Mitarbeitende und 1700 unentgeltlich arbeitende Personen in diesen Einrichtungen tätig. Soweit die Ergebnisse der revidierten Erhebung der Schweizerischen Bibliotheksstatistik, die das Bundesamt für Statistik (BFS) dieses Jahr durchgeführt hat.
Damit kann erstmals ein quantitatives Gesamtbild der öffentlich zugänglichen Bibliotheken in der Schweiz gezeichnet werden, wobei insbesondere zwischen öffentlichen Bibliotheken (69,9%) und wissenschaftlichen Bibliotheken (30,1%) unterschieden wird. Während erstere der gesamten Bevölkerung dienen, wie z.B. Gemeindebibliotheken, sind letztere eher auf Studium und Forschung ausgerichtet, wie beispielsweise Kantons-, Hochschul- oder Spezialbibliotheken.
Knapp vier von zehn Gemeinden haben eine Bibliothek
Während sich fast alle wissenschaftlichen Bibliotheken (94,5%) in Kerngemeinden befinden, ist bei den öffentlichen Bibliotheken eine ausgeglichenere räumliche Verteilung festzustellen: 42,3% befinden sich in Kerngemeinden, 32,6% in Agglomerationsgemeinden und 25,1% in ländlichen Gemeinden. Im Vergleich zu anderen Kultureinrichtungen ist das Bibliotheksangebot räumlich breiter gestreut: 39,4% der Gemeinden haben eine Bibliothek, während 26,6% über ein Museum und 7,4% über ein Kino verfügen.
Hohes Mass an Teilzeit- und Freiwilligenarbeit
Teilzeiterwerbstätigkeit ist in Bibliotheken weit verbreitet. 2020 lag das durchschnittliche Arbeitspensum bei 49,5%. Es besteht ein erheblicher Unterschied zwischen dem bezahlten Personal in den wissenschaftlichen Bibliotheken (durchschnittlich zu 64,2% angestellt) und jenem in den öffentlichen Bibliotheken (35,4%). Eine öffentliche Bibliothek verzeichnet überdies im Durchschnitt doppelt so viele unentgeltlich tätige Personen (1,3) wie eine wissenschaftliche Bibliothek (0,7).
Ein grosses und vielfältiges Medienangebot
Im Jahr 2020 wurden im Durchschnitt nahezu 45 000 Druckschriften pro Bibliothek gezählt, wobei eine grosse Differenz zwischen den wissenschaftlichen Bibliotheken (durchschnittlich fast 120 000) und den öffentlichen Bibliotheken (rund 13 000) bestand. Die wissenschaftlichen Bibliotheken verfügten ausserdem über mehr elektronische Medien, was insbesondere bei der durchschnittlichen Anzahl angebotener E-Books zu sehen ist (wissenschaftliche Bibliothek: rund 193 000; öffentliche Bibliothek: knapp 14 000).
Elektronische Ausleihen in den wissenschaftlichen Bibliotheken
2020 verzeichneten die Schweizer Bibliotheken insgesamt über 40 Millionen Ausleihen physischer Medien, davon 33 Millionen in den öffentlichen Bibliotheken. Dies spiegelt sich in der durchschnittlichen Anzahl Ausleihen wider: Die öffentlichen Bibliotheken verliehen im Durchschnitt nahezu 32 000 physische Medien und damit doppelt so viele wie die wissenschaftlichen Bibliotheken (etwas mehr als 15 000). Umgekehrt wurden elektronische Medien wesentlich häufiger in den wissenschaftlichen Bibliotheken als in den öffentlichen Bibliotheken genutzt, was sich in den Nutzungszahlen widerspiegelt (nahezu 14 000 E-Book-Nutzungen gegenüber etwas mehr als 2000).
Junges Publikum in den Bibliotheken und sehr vielfältige Nutzung
Die jüngste Erhebung zum Kulturverhalten (2019) gibt Auskunft über das Verhalten der Schweizer Wohnbevölkerung ab 15 Jahren. Im Jahr 2019 besuchten 42,7% der Bevölkerung eine Bibliothek oder Mediathek. Dieser Anteil ist vergleichbar mit jenem von 2014 (43,9%). Rund ein Drittel der Bevölkerung (34,2%) besuchte Bibliotheken für private Zwecke und ein Fünftel (20,0%) für die Arbeit und/oder Ausbildung. Frauen (46,2%) begeben sich häufiger in Bibliotheken als Männer (39,2%). 15- bis 29-Jährige (61,5%) suchen besonders häufig eine Bibliothek auf.
Bei den zahlreichen untersuchten Aktivitäten präsentiert sich für 2019 folgendes Bild: 40,3% der Bevölkerung gingen in Bibliotheken, um Zeitungen und Zeitschriften zu lesen, mehr als ein Drittel, um Bücher auszuleihen (35,1%) und knapp ein Viertel, um elektronische Medien wie E-Books zu konsultieren oder auszuleihen (24,0%). Nahezu jede fünfte Person liess sich vom Bibliothekspersonal beraten (18,0%) oder nutzte den Internetzugang vor Ort (17,3%), jede siebte begab sich in eine Bibliothek, um dort zu arbeiten, zu lernen oder Hausaufgaben zu machen (14,1%), und fast jede zehnte Person ging für eine Ausstellung, eine Lesung oder ein Konzert in eine Bibliothek (9,0%).
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Bibliotheken in der Schweiz und ihre Nutzung im Jahr 2020