17.04.2020 - In der Schweiz hatte im Jahr 2019 rund jede zweite arbeitnehmende Person flexible Arbeitszeiten. 18,9% arbeiteten hauptsächlich oder regelmässig von zuhause aus und 5,1% waren auf Abruf tätig. Samstagsarbeit war für fast jede fünfte erwerbstätige Person, Sonntagsarbeit für jede zehnte die Regel. 7,7% der Arbeitnehmenden hatten einen befristeten Vertrag. Dies sind einige Ergebnisse der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung 2019 des Bundesamtes für Statistik (BFS). Diese Medienmitteilung präsentiert einige Ergebnisse zu den Arbeitsbedingungen im Jahr 2019 und ihrer Entwicklung seit 2010. Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie (Coronavirus) auf die Ergebnisse für das 1.
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17.04.2020 - In der Schweiz hatte im Jahr 2019 rund jede zweite arbeitnehmende Person flexible Arbeitszeiten. 18,9% arbeiteten hauptsächlich oder regelmässig von zuhause aus und 5,1% waren auf Abruf tätig. Samstagsarbeit war für fast jede fünfte erwerbstätige Person, Sonntagsarbeit für jede zehnte die Regel. 7,7% der Arbeitnehmenden hatten einen befristeten Vertrag. Dies sind einige Ergebnisse der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung 2019 des Bundesamtes für Statistik (BFS).
Diese Medienmitteilung präsentiert einige Ergebnisse zu den Arbeitsbedingungen im Jahr 2019 und ihrer Entwicklung seit 2010. Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie (Coronavirus) auf die Ergebnisse für das 1. Halbjahr 2020 werden analysiert, sobald die entsprechenden Daten vorliegen (BFS-Medienmitteilung im September 2020).
Männer haben häufiger flexible Arbeitszeiten als Frauen
2019 hatten 46,2% der Arbeitnehmenden flexible Arbeitszeiten, also deutlich mehr als 2010 mit 40,9%. Als flexibel gelten Arbeitszeiten, wenn die arbeitnehmende Person selbst über den Beginn und das Ende ihres Arbeitstags bestimmen kann. Frauen hatten diese Möglichkeit seltener als Männer (40,5% bzw. 51,5%).
In den Branchen «Finanz- und Versicherungsdienstleistungen» (77,0% der Arbeitnehmenden der Branche) sowie «Information und Kommunikation» (76,4%) waren flexible Arbeitszeiten verbreitet, in den Wirtschaftsabschnitten «Gastgewerbe und Beherbergung» (18,4%), «Gesundheits- und Sozialwesen» (23,8%) und «Baugewerbe» (24,4%) hingegen selten.
Jede zehnte Person arbeitet regelmässig sonntags
2019 arbeiteten 18,9% der Erwerbstätigen regelmässig am Samstag und 9,8% am Sonntag. Der Anteil der Personen mit regelmässiger Samstags- oder Sonntagsarbeit ist seit 2010 (22,5% bzw. 11,3%) zurückgegangen. In der Land- und Forstwirtschaft gab es verbreitet Wochenendarbeit (samstags: 63,9% der Erwerbstätigen dieser Branche; sonntags: 49,1%). Dies gilt auch für die Branche «Gastgewerbe und Beherbergung» mit 51,1% bzw. 34,2%. Junge Erwerbstätige im Alter von 15 bis 24 Jahren leisteten häufig Samstag- und Sonntagsarbeit (24,3% bzw. 11,4%), ebenso wie Erwerbstätige ab 65 Jahren (samstags: 28,1%; sonntags: 16,8%).
4,6% der Erwerbstätigen leisten Nachtarbeit
16,5% der Erwerbstätigen arbeiteten 2019 regelmässig abends, d.h. zwischen 19.00 Uhr und Mitternacht (Abendarbeit 2010: 17,2%). Frauen waren etwas öfter in dieser Situation als Männer (17,8% bzw. 15,4%). 4,6% der Erwerbstätigen (2010: 5,4%) leisteten Nachtarbeit, d.h, sie arbeiteten zwischen Mitternacht und 6.00 Uhr, Männer etwas häufiger als Frauen (5,2% bzw. 3,9%). In den Branchen «Verkehr und Lagerei» (14,6%) sowie «Gastgewerbe und Beherbergung» (10,8%) war Nachtarbeit am stärksten verbreitet.
Befristete Arbeitsverträge sind bei jungen Erwerbstätigen und im Unterrichtswesen verbreitet
2019 hatten 7,7% der Arbeitnehmenden einen befristeten Vertrag. Das ist 1 Prozentpunkt mehr als 2010 (6,7%). 16,7% der befristeten Arbeitsverträge betrafen Praktika (2010: 15,2%). Unter Ausklammerung der Praktikumsverträge hat der Anteil der befristeten Verträge von 5,7% im Jahr 2010 auf 6,5% im Jahr 2019 zugenommen.
Am stärksten verbreitet war diese Vertragsform bei den 15- bis 24-Jährigen (23,5%) und bei den Arbeitnehmenden ab 65 Jahren (14,9%). Die Altersgruppen dazwischen waren weniger betroffen (25–39 Jahre: 9,8%; 40–54 Jahre: 3,4%; 55–64 Jahre: 3,2%). Frauen befanden sich etwas öfter in einem befristeten Arbeitsverhältnis als Männer (8,3% bzw. 7,2%). Im Unterrichtswesen war mehr als jeder fünfte Vertrag (21,7%) befristet.
Mehr als 20% der Arbeitnehmenden ab 65 Jahren arbeiten auf Abruf
2019 arbeiteten 5,1% der Arbeitnehmenden auf Abruf (2010: 5,6%), Frauen häufiger als Männer (6,3% bzw. 4,0%). Bei den 15- bis -24-Jährigen und bei Personen ab 65 Jahren war Arbeit auf Abruf am stärksten verbreitet (9,5% bzw. 21,6%). Am häufigsten befanden sich Arbeitnehmende in den Branchen «Gastgewerbe und Beherbergung» (12,3%), «Kunst, Unterhaltung, private Haushalte und sonstige» (10,9%) sowie «Immobilien, sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen» (9,4%) in einem solchen Arbeitsverhältnis.
Jede fünfte Person macht hauptsächlich oder regelmässig Heimarbeit
Im Jahr 2019 arbeiteten 18,9% der Erwerbstätigen hauptsächlich oder regelmässig von zuhause aus. Für 4,9% der Erwerbstätigen war der Wohnort auch der Hauptarbeitsort. Hinzu kamen 14,0%, die regelmässig, und 14,8%, die gelegentlich zuhause arbeiten. Insgesamt leistete im Jahr 2019 also jede dritte erwerbstätige Person (33,7%) Heimarbeit.
Bei Männern war das etwas häufiger der Fall als bei Frauen (35,4% bzw. 31,8%), sie arbeiteten aber seltener hauptsächlich oder regelmässig zuhause (18,2% bzw. 19,7%). Im Unterrichtswesen arbeiteten 66,9% zuhause (hauptsächlich oder regelmässig: 48,5%), in der Information und Kommunikation 63,8% (hauptsächlich oder regelmässig: 32,3%).
Zusätzliche Informationen wie Tabellen und Grafiken finden Sie in der nachfolgenden PDF-Datei.
Download Medienmitteilung
Nahezu die Hälfte der Arbeitnehmenden hatte 2019 flexible Arbeitszeiten
(PDF, 8 Seiten, 447 kB)
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