Neuchâtel, 30. Oktober 2018 (BFS) - 2017 fühlten sich 85% der Schweizer Bevölkerung ab 15 Jahren gesund. 27% sind Raucherinnen oder Raucher. Dies sind zwar weniger als 1992, aber gleich viel wie 2007. Vier von fünf Personen trinken Alkohol, jede Zehnte täglich. Die Zahlen der Übergewichtigen und Adipösen haben sich bei 42% stabilisiert. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse der sechsten «Schweizerischen Gesundheitsbefragung» des Bundesamts für Statistik (BFS) aus dem Jahr 2017. Sie zeigt auf, wie sich das Gesundheitsverhalten und der Gesundheitszustand der Bevölkerung in den letzten 25 Jahren verändert haben. Die Schweizer Bevölkerung ist nach eigener Einschätzung bei überwiegend guter
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Neuchâtel, 30. Oktober 2018 (BFS) - 2017 fühlten sich 85% der Schweizer Bevölkerung ab 15 Jahren gesund. 27% sind Raucherinnen oder Raucher. Dies sind zwar weniger als 1992, aber gleich viel wie 2007. Vier von fünf Personen trinken Alkohol, jede Zehnte täglich. Die Zahlen der Übergewichtigen und Adipösen haben sich bei 42% stabilisiert. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse der sechsten «Schweizerischen Gesundheitsbefragung» des Bundesamts für Statistik (BFS) aus dem Jahr 2017. Sie zeigt auf, wie sich das Gesundheitsverhalten und der Gesundheitszustand der Bevölkerung in den letzten 25 Jahren verändert haben.
Die Schweizer Bevölkerung ist nach eigener Einschätzung bei überwiegend guter Gesundheit. 85% bezeichneten 2017 ihren Gesundheitszustand als sehr gut oder gut. Dabei besteht ein klarer Alterstrend: Über 93% der jüngeren Menschen im Alter von 15 bis 44 Jahren fühlen sich gesund, bei den Personen ab 75 Jahren sind es noch 67%. Jeder Vierte war in seinen Alltagsaktivitäten durch ein gesundheitliches Problem während mindestens sechs Monaten leicht oder stark eingeschränkt. In der älteren Bevölkerung ab 65 Jahren sind Bluthochdruck (47%), erhöhter Cholesterinspiegel (32%) sowie Diabetes (11%) verbreitete gesundheitliche Beschwerden.
Raucheranteil bleibt gleich hoch
Nachdem der Anteil der Raucherinnen und Raucher von 1997 bis 2007 zurückgegangen ist, blieb er in den letzten 10 Jahren bei rund 27%. Der Anteil der Rauchenden ist bei den 15- bis 44-jährigen Männern mit 35% am höchsten. Stark reduziert hat sich jedoch die Menge des konsumierten Tabaks. So hat sich im Zeitraum von 1992 bis 2017 der Anteil der Rauchenden, die 20 oder mehr Zigaretten pro Tag rauchen, halbiert (1992: 41%; 2017: 21%).
Weniger täglicher Alkoholkonsum...
2017 tranken 82% der Bevölkerung Alkohol. Der Anteil der Abstinentinnen und Abstinenten ist etwa gleich geblieben wie 1992, jener der täglich Konsumierenden hat sich in den letzten 25 Jahren von 20% auf 11% halbiert. Dies ist jedoch nicht in allen Altersgruppen der Fall. Bei den Personen ab 65 Jahren ist der Anteil der täglichen Konsumenten am höchsten und bleibt seit 1992 auf diesem Niveau (1992: 29%; 2017: 26%).
... dafür mehr Alkohol bei einzelnen Gelegenheiten
Das Konsumverhalten beim Alkohol hat sich über die Zeit hinweg verändert: Die Bevölkerung trinkt tendenziell weniger häufig Alkohol, dafür bei den sich bietenden Gelegenheiten insgesamt mehr. Insbesondere bei den Jugendlichen und Erwachsenen bis 34 Jahren ist der punktuell risikoreiche Konsum, das sogenannte Rauschtrinken, weit verbreitet: Der Anteil der Personen, die zumindest einmal im Monat innerhalb von wenigen Stunden 5 (Männer) resp. 4 (Frauen) Gläser Alkoholisches trinken, stieg von 19% im Jahr 2007 auf 24% im Jahr 2017. Insbesondere bei den jungen Frauen von 15 bis 24 Jahren hat sich die Rate in diesem Zeitraum verdoppelt (von 12% in 2007 auf 24% in 2017).
Lifestyle Gesundheit: Körperliche Aktivitäten
Gesundes Verhalten als Lebensstil ist in Mode. Bei den Männern stieg der Anteil der Personen, die noch nie in ihrem Leben geraucht haben, zwischen 1997 und 2017 von 38% auf 45%. Ebenso nimmt seit 2002 der Anteil der Personen zu, die körperlich aktiv sind (von 62% auf 76%), und der Anteil der Inaktiven nimmt ab (von 18% auf 8%). Insbesondere Frauen sind vermehrt körperlich aktiv, so dass die Geschlechterdifferenzen hinsichtlich Bewegung zunehmend verschwinden. Allerdings manifestieren sich auch soziale Unterschiede: Personen mit Tertiärabschluss zeigen häufiger ein gesundes Verhalten als Personen ohne nachobligatorische Schulbildung.
Ausgewogene Ernährung
Zwei Drittel der Bevölkerung achten auf ihre Ernährung und 21% erfüllen die Ernährungsempfehlungen beim Früchte- und Gemüsekonsum - Frauen mehr als Männer (28% gegenüber 15%). Rund zwei Drittel der Bevölkerung konsumiert maximal vier Tage die Woche Fleisch. Dieser Anteil hat gegenüber 1992 um 8 Prozentpunkte zugenommen. Vor allem bei den Frauen zwischen 25 und 64 Jahren geht die Häufigkeit des Fleischkonsums zurück. In den letzten 25 Jahren hat sich bei den Frauen in dieser Altersgruppe der Anteil der täglich Fleischessenden von 20% auf 10% halbiert. Gleichzeitig hat sich der Anteil derjenigen, die kein Fleisch essen, verdreifacht (von 2% auf 6%).
Stabilisierung beim Übergewicht
Nach Wachstumsphasen bleibt 2017 der Anteil der Personen mit Übergewicht (BMI 25 bis <30) oder Adipositas (BMI ab 30) mit 42% auf dem gleichen Niveau wie 2012. Der Anteil der Personen mit Adipositas hat sich gegenüber 1992 von 5% auf 11% verdoppelt. Männer und Frauen sind zu beinahe gleichen Teilen adipös (12% resp. 10%); Männer sind hingegen häufiger übergewichtig als Frauen (39% gegenüber 23%). Bei der Adipositas bestehen deutliche soziale Unterschiede: Personen, die nur die obligatorische Schule abgeschlossen haben, weisen häufiger Adipositas auf als Personen mit einer höheren Ausbildung (21% gegenüber 8%).
Sechste Durchführung der Befragung
2017 wurden in der Schweiz 22 134 Personen zu ihrem Gesundheitszustand und Gesundheitsverhalten befragt. Die Schweizerische Gesundheitsbefragung findet seit 1992 alle fünf Jahre statt. Die kontinuierliche Durchführung erlaubt es, dass Verhaltensmuster über 25 Jahre hinweg beobachtet werden können. Die Gesundheit der Bevölkerung ändert sich kontinuierlich im Austausch mit dem gesellschaftlichen Wandel. Dabei interessiert besonders, bei welchen Bevölkerungsgruppen Änderungen festzustellen sind und bei welchen nicht.
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Medienkonferenz - Schweizerische Gesundheitsbefragung 2017: Übersicht