Neuchâtel, 28.04.2017 (BFS) - Der Nominallohnindex ist im Jahr 2016 gegenüber 2015 um durchschnittlich 0,7 Prozent angestiegen. Damit liegt er bei 100,7 Punkten (Basis 2015 = 100). Gemäss den Berechnungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) ergibt sich unter Einbezug einer mittleren negativen Jahresteuerung von 0,4 Prozent bei den Reallöhnen eine Erhöhung von 1,1 Prozent (101,1 Punkte gemessen an der Basis 2015 = 100). 2016 nahmen die Nominallöhne gegenüber dem Vorjahr durchschnittlich um 0,7 Prozent zu. Zum fünften Mal in Folge lag das Nominallohnwachstum unter der Marke von 1 Prozent. Praktisch alle Wirtschaftszweige konnten von diesem Lohnwachstum profitieren, das durch eine negative Inflation von -0,4 Prozent begünstigt wurde. Ende 2015, zum Zeitpunkt der Lohnentscheide für das Jahr 2016, war das Wirtschaftswachstum sowohl auf internationaler Ebene als auch in der Schweiz wenig dynamisch. Für 2016 wurde eine zunehmende, wenn auch moderate, Erholung erwartet. Zum Vergleich: Im Rahmen der wichtigsten Gesamtarbeitsverträge (GAV) - sie decken fast eine halbe Million Arbeitnehmende ab - wurde für 2016 eine Effektivlohnerhöhung von 0,4 Prozent kollektivvertraglich vereinbart.
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Neuchâtel, 28.04.2017 (BFS) - Der Nominallohnindex ist im Jahr 2016 gegenüber 2015 um durchschnittlich 0,7 Prozent angestiegen. Damit liegt er bei 100,7 Punkten (Basis 2015 = 100). Gemäss den Berechnungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) ergibt sich unter Einbezug einer mittleren negativen Jahresteuerung von 0,4 Prozent bei den Reallöhnen eine Erhöhung von 1,1 Prozent (101,1 Punkte gemessen an der Basis 2015 = 100).
2016 nahmen die Nominallöhne gegenüber dem Vorjahr durchschnittlich um 0,7 Prozent zu. Zum fünften Mal in Folge lag das Nominallohnwachstum unter der Marke von 1 Prozent. Praktisch alle Wirtschaftszweige konnten von diesem Lohnwachstum profitieren, das durch eine negative Inflation von -0,4 Prozent begünstigt wurde.
Ende 2015, zum Zeitpunkt der Lohnentscheide für das Jahr 2016, war das Wirtschaftswachstum sowohl auf internationaler Ebene als auch in der Schweiz wenig dynamisch. Für 2016 wurde eine zunehmende, wenn auch moderate, Erholung erwartet. Zum Vergleich: Im Rahmen der wichtigsten Gesamtarbeitsverträge (GAV) - sie decken fast eine halbe Million Arbeitnehmende ab - wurde für 2016 eine Effektivlohnerhöhung von 0,4 Prozent kollektivvertraglich vereinbart.
Sekundärer Sektor: Nominallöhne steigen um 0,4 Prozent und Reallöhne um 0,9 Prozent
Im Industriesektor erhöhten sich die Nominallöhne um 0,4 Prozent. Dieser Wert fällt im Vergleich zu den Vorjahren tiefer aus (2015: +0,5%; 2014: +0,9%; 2013 und 2012: +0,7%). Die negative Inflationsrate führte im gesamten Sektor zu einem Reallohnanstieg von 0,9 Prozent. Die Reallöhne entwickelten sich in den einzelnen Wirtschaftszweigen sehr unterschiedlich: Die Bandbreite lag zwischen -0,3 Prozent und +1,9 Prozent.
Die stärksten nominalen Zunahmen waren in der Chemie- und Pharmabranche (+1,5%), im Maschinen- und Fahrzeugbau (+0,9%) sowie in der «Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen, Uhren, elektrischen Ausrüstungen» (+0,7%) zu beobachten. Die Wirtschaftszweige «Metallerzeugung; Herstellung von Metallerzeugnissen» (-0,1%) sowie «Herstellung von Nahrungsmitteln und Getränken; Tabakverarbeitung» (-0,2%) verzeichneten Nominallohneinbussen, die durch die Zunahmen bei den Reallöhnen (+0,4% bzw. +0,3%) leicht kompensiert wurden. Im Wirtschaftszweig «Herstellung von Holzwaren, Papier und Druckerzeugnissen» gingen hingegen sowohl die Nominallöhne (-0,7%) als auch die Reallöhne (-0,3%) zurück.
Tertiärer Sektor: Nominallöhne steigen um 0,8 Prozent und Reallöhne um 1,2 Prozent
Im tertiären Sektor war die Nominallohnerhöhung 2016 mit einem Plus von 0,8 Prozent stärker als in den beiden Vorjahren (2015: +0,3%; 2014: +0,7%). Die Reallöhne stiegen um 1,2 Prozent an. Der Grosshandel (+2,2%) sowie die «Finanzdienstleistungen, mit Finanz- und Versicherungsdienstleistungen verbundene Tätigkeiten» (+2,1%) registrierten die deutlichsten nominalen Anstiege. Am Schluss der Rangliste findet sich der Wirtschaftszweig «Handel; Instandhaltung und Reparatur von Motorfahrzeugen»: Die Nominallöhne entwickelten sich rückläufig (-0,4%), während die Reallöhne stagnierten (0,0%).
Entwicklung der Kaufkraft der Löhne über die letzten fünf Jahre
Von 2012 bis 2016 lag die durchschnittliche jährliche Reallohnentwicklung für alle Arbeitnehmenden bei +1,2 Prozent (+1,1% bei den Männern und +1,3% bei den Frauen).
Im sekundären Sektor betrug die durchschnittliche jährliche Reallohnentwicklung für diesen Zeitraum +1,1 Prozent. Der Anstieg der Reallöhne in den letzten fünf Jahren wurde vor allem durch die sogenannten «Medium- und High-Tech-Branchen» beeinflusst, die auch die wichtigsten Exportbranchen des Industriesektors sind. Hierbei handelt es sich um die Chemie- und Pharmabranche (+1,7%) sowie die Wirtschaftszweige «Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen, Uhren, elektrischen Ausrüstungen» (+1,4%) und «Maschinenbau und Einrichtungen, Herstellung von Automobilen und sonstiger Fahrzeugbau» (+1,3%). Bei den übrigen Industriebranchen lagen die mittleren Zunahmen in einer Bandbreite von 0,7 bis 1,1 Prozent.
Von 2012 bis 2016 verzeichnete der tertiäre Sektor im Jahresdurchschnitt eine Reallohnerhöhung von 1,2 Prozent. Die Wirtschaftszweige «Kunst, Unterhaltung und Erholung, sonstige Dienstleistungen» (+1,7%), «Finanzdienstleistungen, mit Finanz- und Versicherungsdienstleistungen verbundene Tätigkeiten» (+1,6%) sowie «Gastgewerbe und Beherbergung» (+1,5%) verzeichneten die stärksten Reallohnerhöhungen im Dienstleistungssektor. Bei «Verkehr und Lagerei» (+0,7%) sowie «Gesundheits- und Sozialwesen» (+0,8%) war hingegen die durchschnittliche Reallohnentwicklung im genannten Beobachtungszeitrum am schwächsten.
Download Medienmitteilung
Schweizerischer Lohnindex 2016
(PDF, 8 Seiten, 210 kB)