Im Kontext des neu gegründeten BIZ-Innovation-Hub-Zentrum in der Schweiz kooperieren die SNB und SIX bei einer Machbarkeitsstudie für digitales Zentralbankgeld. (Bild: Pixabay) Die Schweizerische Nationalbank (SNB) und die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) haben am Dienstag eine operative Vereinbarung zum BIZ-Innovation-Hub-Zentrum in der Schweiz unterzeichnet. Ziel des Innovation-Hub ist es laut SNB, vertiefte Erkenntnisse über die relevanten technologischen Entwicklungen zu gewinnen, welche die Aufgaben von Zentralbanken betreffen. Gleichzeitig soll der Innovation-Hub öffentliche Güter im Technologiebereich entwickeln, um das Funktionieren des globalen Finanzsystems weiter zu verbessern. Der Hub dient als Zentrum für ein Netzwerk von
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Im Kontext des neu gegründeten BIZ-Innovation-Hub-Zentrum in der Schweiz kooperieren die SNB und SIX bei einer Machbarkeitsstudie für digitales Zentralbankgeld. (Bild: Pixabay)
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) und die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) haben am Dienstag eine operative Vereinbarung zum BIZ-Innovation-Hub-Zentrum in der Schweiz unterzeichnet. Ziel des Innovation-Hub ist es laut SNB, vertiefte Erkenntnisse über die relevanten technologischen Entwicklungen zu gewinnen, welche die Aufgaben von Zentralbanken betreffen. Gleichzeitig soll der Innovation-Hub öffentliche Güter im Technologiebereich entwickeln, um das Funktionieren des globalen Finanzsystems weiter zu verbessern. Der Hub dient als Zentrum für ein Netzwerk von Innovations-Experten aus Zentralbanken. In der ersten Phase werden Hub-Zentren in der Schweiz, Hong Kong und Singapur eröffnet.
Neue Form von digitalem Zentralbankgeld
Am Schweizer Zentrum wird vorerst an zwei Projekten geforscht. Im Rahmen des ersten Projekts wird die Integration von digitalem Zentralbankgeld in eine Distributed Ledger Technologie (DLT)-Infrastruktur geprüft. Diese neue Form von digitalem Zentralbankgeld soll die Abwicklung von “tokenisierten” Vermögenswerten zwischen Finanzinstituten ermöglichen. Token sind digitale Vermögenswerte, die von einer Partei zur anderen transferiert werden können.
Das Projekt wird im Rahmen einer Kooperation zwischen der SNB und der SIX Group in Form einer Machbarkeitsstudie umgesetzt. Die technologische Basis soll durch die SIX Digital Exchange (SDX) bereitgestellt werden. Deren Aufbau schreite voran, heisst es vonseiten der SIX. Damit werde die weltweit erste auf DLT-basierte Plattform für die Emission, den Handel, die Abwicklung und Verwahrung von digitalen Vermögenswerten Realität.
Als Möglichkeiten zur Einbindung und Verwendung von digitalem Zentralbankgeld in DLT-Plattformen kommen sowohl die Anbindung an das bestehende Swiss Interbank Clearing Systems als auch die direkte Emission digitaler Schweizer Franken-Token durch die SNB für Finanzmarktteilnehmer (eine sogenannte “Wholesale Central Bank Digital Currency“) in Frage.
Die wirtschaftlichen Chancen, welche sich aus einer derartigen Verfügbarkeit von digitalem Zentralbankgeld in der Zukunft ergeben könnten, sind laut SIX signifikant. Der DLT-basierte Austausch von “tokenisierten” Vermögenswerten und digitalem Zentralbankgeld hat das Potential, Gegenpartei-Risiken zu reduzieren und innovative Formen der Wertschöpfung im Finanzwesen zu ermöglichen.
Hochfrequente elektronische Finanzmärkte überwachen
Das zweite Projekt am Schweizer BIZ-Innovation-Hub-Zentrum setzt sich mit den steigenden Anforderungen an Zentralbanken auseinander, hochfrequente elektronische Finanzmärkte effektiv beobachten und überwachen zu können. Wie die SNB in einer Medienmitteilung schreibt, ergeben sich diese Anforderungen insbesondere aus der zunehmenden Automatisierung und Fragmentierung der Finanzmärkte, aber auch aus dem vermehrten Einsatz von neuen Technologien.
Thomas J. Jordan, Präsident des Direktoriums der SNB, sagte: “Die SNB beschäftigt sich seit längerem intensiv mit der Digitalisierung des Finanzsektors und technologischen Innovationen im Bereich ihres Mandats. Durch die Kooperation am BIZ-Innovation-Hub-Zentrum in der Schweiz kann die SNB ihre Expertise im Bereich der Finanzmärkte und deren Infrastrukturen weiter ausbauen.”
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