Die Bedeutung der Bildung ist unbestritten — bei den Befürwortern ebenso wie den Gegnern einheitlicher staatlicher Bildungsangebote. Gerade weil die Bildung der Kinder und für die geistige, politische und ökonomische Entwicklung einer Gesellschaft Jugendlichen als essentiell betrachtet wird, entbrennt ein Streit, welche Rolle Staat und Politik in der Gestaltung von Bildungsangeboten übernehmen sollen. Heute dominiert die öffentliche Hand das Bildungsangebot — doch was wären liberale Alternativen für ein hochwertiges Bildungsangebot in der Schweiz? Dieser Frage widmete sich das LI-Symposium 2015 am 6. Juni. Das Symposium wurde eröffnet durch Michael von Prollius, Forum Freie Gesellschaft und Liberales Institut, der in seinen Ausführungen sowohl Inhalt als auch Form der Bildung und die mit
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Die Bedeutung der Bildung ist unbestritten — bei den Befürwortern ebenso wie den Gegnern einheitlicher staatlicher Bildungsangebote. Gerade weil die Bildung der Kinder und für die geistige, politische und ökonomische Entwicklung einer Gesellschaft Jugendlichen als essentiell betrachtet wird, entbrennt ein Streit, welche Rolle Staat und Politik in der Gestaltung von Bildungsangeboten übernehmen sollen. Heute dominiert die öffentliche Hand das Bildungsangebot — doch was wären liberale Alternativen für ein hochwertiges Bildungsangebot in der Schweiz? Dieser Frage widmete sich das LI-Symposium 2015 am 6. Juni.
Das Symposium wurde eröffnet durch Michael von Prollius, Forum Freie Gesellschaft und Liberales Institut, der in seinen Ausführungen sowohl Inhalt als auch Form der Bildung und die mit ihnen verbundenen Koordinationsprobleme ansprach. Nach von Prollius gelte es auch für die Bildung, Angebot und Nachfrage durch Eigentum, Preise und Profitanreize in Einklang zu bringen, und so Leistungsanreize zu setzen sowie Innovation zu ermöglichen. Gerade der Profitanreiz sei jedoch im Bildungssektor mit einem Makel behaftet. Ohne Profit fehlten den Anbietern jedoch wichtige Hinweise, welche Leistungen tatsächlich in welcher Qualität erbracht werden sollten.
Gerhard Pfister, Nationalrat und Delegierter des Verwaltungsrates der Institut Montana Zugerberg AG, skizzierte im Anschluss die Herausforderungen der Schweizer Bildungspolitik. Einigkeit herrsche im Ziel, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit in der Schweiz zu ermöglichen. Die verfügbaren Talente seien im internationalen Wettbewerb ein zentraler Standortfaktor. Bisher seien dabei Privatschulen vor allem auf die Rolle innovativer Nischenplayer beschränkt. Sowohl die Investitionsbereitschaft als auch die Nachfrage nähmen jedoch ständig zu. Nach Pfister verdienten private Schulen auch im Schweizer Markt mehr Spielraum, vor allem da sie Impulse für die staatlichen Angebote setzten. Mehr Autonomie und auch (finanzielle) Verantwortung der Schulen und ihrer Leitungen seien etwa auch für staatliche Schulen ein vielversprechendes Rezept.
In einem anschliessenden Atelier zum Thema „Vielfalt und freie Schulwahl: Wie lässt sich der Wettbewerb stärken?“ berichtete Pia Amacher, Elternlobby, von der Schwierigkeit, dem Wettbewerb der Schulen im politischen Prozess zum Durchbruch zu verhelfen. Privatschulen würden in der Schweiz mit grosser Skepsis betrachtet. Ein Wettbewerb allein unter den staatlichen Schulen sei aber möglicherweise realisierbar. Patrik Schellenbauer, Avenir Suisse, betonte, dass das heutige System ein Zwei-Klassen-System sei, da vermögende Eltern ihre Kinder den öffentlichen Schulen entzögen, aber zugleich einen weitergehenden Wettbewerb ablehnten und damit den Kindern weniger vermögender Eltern Chancen verbauten.
Ein zweites Atelier widmete sich der Hochschulfinanzierung. Frank Bodmer, Universität Basel, zeigte die unterschiedlichen, teilweise widersprüchlichen Interessen der Akteure im öffentlichen Hochschulwesen auf, die zu einer ständigen Leistungsexpansion, steigenden Studierendenzahlen und öffentlichen Ausgaben führten. Notwendig sei vor allem Kostenklarheit und -wahrheit, um sinnvolle Finanzierungsmodelle diskutieren zu können. Derzeit würden auch Angebote öffentlich (quer-)subventioniert, die sogar nach aktueller Gesetzeslage privat finanziert werden sollten. Abschliessend stellte Christian Hoffmann, Liberales Institut, die Qualifikation der Bildung als öffentliches Gut in Frage. Positive externe Effekte seien vor allem in jenen Studiengängen zu erwarten, die eine hohe Akademiker-Rente aufwiesen. Gerade diese seien aber relativ leicht privat zu finanzieren. Öffentliche Subventionen förderten demnach vermutlich vor allem solche Studiengänge, die eben keine positiven Externalitäten aufwiesen, womit das Argument entfalle, es handle sich um ein öffentliches Gut.
De Diskussion um Bildungsfreiheit und -vielfalt steht in der Schweiz noch ganz am Anfang. Das Liberale Institut sieht es daher als eine kritische Aufgabe, die öffentliche Debatte weiter durch freiheitliche Impulse zu beleben.
8. Juni 2015