Thomas Sørensen (links) und Henning Padberg sind Manager des Nordea 1 - Global Climate and Environment Fund. Thomas Sørensen und Henning Padberg von Nordea Asset Management sprechen darüber, wie sie das Vermögen des Global Climate and Environment Fund von mehr als 2 Mrd. Euro in Unternehmen investieren, die mit ihren Lösungen aktiv dazu beitragen, unsere Gesellschaft nachhaltiger und effizienter zu gestalten.Wie gehen Sie bei der Auswahl von Anlagen im Bereich Klimaschutz vor?Henning Padberg: Unsere Kompetenz liegt vor allem in der Identifizierung von Unternehmen, bei denen der Markt das Cashflowpotenzial von Klima- und Umweltthemen unterschätzt oder gar nicht erkennt. Eine solche „Erwartungslücke“ kann auftreten, wenn das Wachstumspotenzial im Zusammenhang mit
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Thomas Sørensen und Henning Padberg von Nordea Asset Management sprechen darüber, wie sie das Vermögen des Global Climate and Environment Fund von mehr als 2 Mrd. Euro in Unternehmen investieren, die mit ihren Lösungen aktiv dazu beitragen, unsere Gesellschaft nachhaltiger und effizienter zu gestalten.
Wie gehen Sie bei der Auswahl von Anlagen im Bereich Klimaschutz vor?
Henning Padberg: Unsere Kompetenz liegt vor allem in der Identifizierung von Unternehmen, bei denen der Markt das Cashflowpotenzial von Klima- und Umweltthemen unterschätzt oder gar nicht erkennt. Eine solche „Erwartungslücke“ kann auftreten, wenn das Wachstumspotenzial im Zusammenhang mit klimaschutzbezogenen Chancen als zu gering eingeschätzt wird, strukturelle Auswirkungen aufsichtsrechtlicher Vorgaben nicht angemessen bewertet werden, die mit technologischem Wandel verbundenen Chancen und Risiken für ein Unternehmen nicht richtig abgeschätzt oder ESG- und Nachhaltigkeitsaspekte in der Investmentanalyse nicht ausreichend berücksichtigt werden.
Wie würden Sie den Anlageprozess beschreiben?
Thomas Sørensen: Bei der Entwicklung von Anlageideen nehmen wir internationale Aktien in den Fokus, deren zukünftiger Cashflow vom Megatrend Klima und Umwelt getrieben wird. Voraussetzung für eine Aufnahme in das Anlageuniversum ist, dass mindestens 20% des Umsatzes eines Unternehmens mit Aktivitäten generiert werden, die in Verbindung mit Klima- und Umweltschutz stehen. Der Schwellenwert ist vergleichsweise niedrig angesetzt, um auch Unternehmen berücksichtigen zu können, die an einer stärker klimaschutzorientierten Ausrichtung ihres Geschäfts arbeiten. Allerdings liegt bei den meisten Investments der Umsatzanteil bei mehr als 50%.
Henning Padberg: Das Anlageuniversum wird in drei Kategorien und eine ganze Reihe verschiedener Substrategien unterteilt. Die erste Kategorie steht unter dem Schlagwort "Ressourceneffizienz". Die hierin enthaltenen Unternehmen tragen zur besseren Nutzung bestehender Ressourcen und zur Effizienzsteigerung bei. In die zweite Kategorie, "Umweltschutz", fallen Unternehmen mit überzeugenden Produkten und Dienstleistungen rund um Umwelt- und Naturschutz. Die dritte Kategorie "Alternative Energie" umfasst Investments in Unternehmen, deren Schwerpunkt auf umweltfreundlichen und innovativen Technologien für die Erzeugung sauberer Energie liegt. Die bei der Global Climate-Strategie verfolgte Anlagephilosophie konzentriert sich auf Akteure, die zu den Profiteuren des Megatrends Klima und Umwelt zählen. Zu finden sind diese vor allem in Branchen wie Industrie, Informationstechnologie und Grundstoffe (aber auch in konsumnahen Sektoren) und in geringerem Umfang in den Branchen Gesundheit, Finanzen, Energie und Telekommunikation.
Wie gut schneiden Strategien ab, die sich auf das Klimathema konzentrieren?
Henning Padberg: Dieses Segment wurde vom Markt in der Vergangenheit eindeutig missverstanden und erfährt unserer Ansicht nach noch immer nicht die ihm gebührende Wertschätzung. Für uns hat dies den Vorteil, dass reichlich Chancen vorhanden sind, die wir dank unserer Erfahrung aus jahrelanger Beschäftigung mit dem Thema Klima und Umwelt gut nutzen können. Bereits seit 2008 bieten wir ein speziell für diesen Bereich entwickeltes Produkt an, den Nordea 1 - Global Climate and Environment Fund. Wir halten unseren Ansatz in Bezug auf klimafreundliche Lösungen für absolut konkurrenzfähig und sind mit der bisherigen Wertentwicklung sehr zufrieden.
Welche Anlagestrategie eignet sich am besten: kurz-, mittel- oder langfristig?
Thomas Sørensen: Wir gehen davon aus, dass auf lange Sicht die Chancen deutlich grösser sein werden als die Risiken und dass der Megatrend Klima und Umwelt somit für alle Anleger interessant ist. Attraktive Anlagegelegenheiten sind genügend vorhanden, da viele in diesem Bereich aktive Industrien inzwischen gereift sind und immer mehr der neuen Lösungen heute wirtschaftlich Sinn machen.
Auf welchen Anlegertyp zielt die Strategie ab?
Henning Padberg: Wegen ihrer Kernausrichtung auf Mid Caps und vornehmlich Wachstumstitel ist die Strategie ein solider Baustein für Anleger, die bei der Asset-Allokation auf stärkere Diversifizierung Wert legen. Derzeit ist sie bei Pensionsfonds immer beliebter, was sich durch zwei wichtige Trends erklären lässt: Zum einen integrieren Pensionsfonds Aspekte aus den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environmental, Social and Governance – ESG) immer stärker in ihre Asset-Allokation, um ihrer treuhänderischen Pflicht nachzukommen. Zum anderen wird von den Versicherten der Pensionsfonds immer häufiger der Wunsch geäussert, dass sich ihr Klimabewusstsein auch in der Anlagepolitik widerspiegelt.
Inwieweit fliessen ESG-Faktoren in Ihre Strategie ein?
Thomas Sørensen: Wir verfolgen einen thematischen Anlageansatz, der darauf abzielt, die grossen ESG-Themen unserer Zeit anzugehen. Im Mittelpunkt stehen Investments in Unternehmen mit Lösungen für den Klima- und Umweltschutz. Ergebnis ist ein Anlageuniversum aus Anbietern klimafreundlicher Lösungen, deren ESG-Rating in der Regel überdurchschnittlich ist. Unternehmen aus vielen kontroversen Bereichen werden dabei ausgeklammert.
Henning Padberg: Gemäss den Nordea-Richtlinien für verantwortungsbewusste Anlagen werden alle Nordea-Portfolios einem jährlichen normbasierten Screening unterzogen, d. h. unsere Strategien dürfen nicht in Unternehmen investieren, die auf der Ausschlussliste von Nordea stehen. Darüber hinaus nehmen wir im Rahmen der als Teil der Fundamentalanalyse durchgeführten Unternehmensbewertung auch das ESG-Profil genau unter die Lupe.
Thomas Sørensen: Ziel der Strategie ist es, einen Beitrag für eine bessere Zukunft zu leisten. Unserer Ansicht nach spielt Kapital bei der Erreichung dieses Ziels eine entscheidende Rolle. Unser lösungsorientierter Ansatz misst einem aktiven Nachhaltigkeitsbeitrag grossen Stellenwert bei. Vorrangiges Ziel ist die Gewährleistung eines Anlageuniversums, das ausschliesslich auf klimafreundliche Lösungen ausgerichtet ist.