Rishabh Tiwari, Credit Portfolio Manager Emerging Markets, Third-Party Asset Management, Swiss Life Asset Managers Der Vergleich mit dem Taper-Tantrum von 2013 ist en vogue – doch er hinkt. Der Zinserhöhungszyklus in den USA stellt die Schwellenländer derzeit zwar vor ähnliche Herausforderungen. Doch stehen die aufstrebenden Märkte weit robuster da und ihre Wachstumsaussichten sind deutlich besser. Das Investitionsklima für Schwellenländer ist rauer geworden. Dafür sorgt einerseits die US-Notenbank mit ihren Zinserhöhungen. Lag das Zielband für den US-Leitzins Ende 2015 noch auf 0 bis 0,25%, reicht es nun von 1,75 bis 2%. Die höheren Zinsen machen festverzinsliche US-Anlagen attraktiver, Kapital fliesst aus den
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Der Vergleich mit dem Taper-Tantrum von 2013 ist en vogue – doch er hinkt. Der Zinserhöhungszyklus in den USA stellt die Schwellenländer derzeit zwar vor ähnliche Herausforderungen. Doch stehen die aufstrebenden Märkte weit robuster da und ihre Wachstumsaussichten sind deutlich besser.
Das Investitionsklima für Schwellenländer ist rauer geworden. Dafür sorgt einerseits die US-Notenbank mit ihren Zinserhöhungen. Lag das Zielband für den US-Leitzins Ende 2015 noch auf 0 bis 0,25%, reicht es nun von 1,75 bis 2%. Die höheren Zinsen machen festverzinsliche US-Anlagen attraktiver, Kapital fliesst aus den Schwellenländern ab, ihre Währung wird geschwächt. Andererseits gilt es auch den Konfrontationskurs der US-Regierung mit seinen Handelspartnern, darunter auch Schwellenländer, zu beobachten.
Der Vergleich mit 2013: Test bestanden
Angesichts der Straffung der US-Geldpolitik liegt der Vergleich zum sogenannten "Taper Tantrum" von 2013 zwar nahe. Doch eigentlich zeigt er vor allem, wie viel sich verändert hat.
Die US-Notenbank kündigte damals an, immer weniger zusätzliche Wertschriften am Markt aufzukaufen. Dieses "Tapering" führte dazu, dass sich die Dollarliquidität verknappte und Geld aus den Emerging Markets abfloss. Die Märkte in den Schwellenländern brachen ein, einige von ihnen stürzten in eine Krise. Davon kann heute nicht die Rede sein. Der Vergleich hinkt denn auch in einem entscheidenden Punkt: Die Schwellenländer sind nicht mehr dieselben, ihre Widerstandsfähigkeit hat sich teilweise deutlich verbessert. Die Zahlungsbilanzen sind gestärkt, die Volkswirtschaften sind weniger abhängig von der Aussenfinanzierung, das heisst von Geldzuflüssen.
Nach einer beeindruckenden Rally im Januar gerieten Schwellenländeranleihen zwar in die Verkaufswelle, die praktisch alle Anlageklassen erfasste. Grund war die Angst der Börsen, die Inflation könnte stärker als erwartet anziehen und die Notenbanken zwingen, die Zinsen schärfer als geplant anzuheben. Schwellenländer-Anleihen in Lokalwährung wurden am härtesten getroffen und büssten in den ersten fünf Monaten 5% ein. Auf Hartwährung lautende Obligationen aus aufstrebenden Märkten schnitten aber über Erwarten gut ab. Mit einem Minus von 2,4% waren sie sogar das bessere Investment als Unternehmensanleihen aus Industrieländern, die rund 3% ins Minus rutschten. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Hartwährungs-Anleihen aus Emerging Markets haben sich auch in vergangenen Verkaufsphasen als robust erwiesen: In jeder Krise der vergangenen 20 Jahren haben sie sich besser gehalten als ihre Pendants in lokaler Währung.
Die fragilen Fünf: Zu- und Abgänge
Im Sommer 2013 prägte ein Analyst den Begriff der "fragile five". Damit meinte er die Türkei, Brasilien, Indien, Südafrika und Indonesien. Massgeblich für ihre Fragilität war unter anderem ein hohes Defizit in der Ertragsbilanz. Sie waren dadurch abhängig vom Zustrom ausländischer Gelder, die diese Defizite volkswirtschaftlich ausgleichen mussten. Auch hier kam es aber seither zu Veränderungen. Indien und Indonesien vermochten diese Ungleichgewichte abzubauen und sind aus dem «Klub» ausgetreten. Geholfen haben diesen beiden Nettoimporteuren von Erdöl dabei auch die in den letzten Jahren gesunkenen Rohölpreise.
Für die Aufsteiger sind zwei neue Absteiger "beigetreten": Argentinien und Mexiko. Was ist in diesen Ländern schief gelaufen? In Argentinien führte eine forcierte Konjunkturpolitik zu einer Verschlechterung der Handelsbilanz. Die Notenbank versäumte es zudem, entschieden gegen die hochschiessende Inflation vorzugehen. Der argentinische Peso brach ein, allein im laufenden Jahr um 50% zum US-Dollar. In Mexiko drückt die von den USA angedrohte Neuverhandlung der Nordamerikanischen Freihandelszone (NAFTA) auf die Stimmung in der Wirtschaft.
Die dynamischen Drei: Indien, Peru und Chile
Dank des günstigen Wachstumsausblicks für die Schwellenländer bleiben wir zuversichtlich. Differenzierung und Selektion werden aber noch entscheidender werden. Wir fokussieren auf Länder mit starken Fundamentaldaten und Wachstumsaussichten wie Indien, Peru und Chile. Peru und Chile profitieren von den anziehenden Rohstoffpreisen und gesunden Finanzen. Indien hat unter Premier Modi wirtschaftsfreundliche Reformen durchgeführt. Die Wachstumsaussichten gehören zu den besten in den Schwellenländern überhaupt. In allen drei Ländern ist die politische Lage zudem stabil.
Vorteile kurz laufender Schwellenländeranleihen
Zinsinstrumente leiden bei steigenden Zinsen. Die Risikoaufschläge (Spreads) wirken nicht nur als Renditetreiber. Sie federn auch Verluste bei einem Anstieg des risikolosen Zinses ab. Schwellenländeranleihen liefern bei einer durchschnittlichen Laufzeit von zwei Jahren bereits eine Rendite von 4%. Zum Vergleich: Unternehmensanleihen mit Anlagequalität (Rating von mindestens BBB-) rentieren um durchschnittlich 2.5%. Kurz laufende Anleihen können zudem oft bis zum Verfall gehalten werden, was die Handelskosten senkt. Da die Couponzahlungen einen grossen Teil des Gesamtertrags ausmachen, sinkt auch die Volatilität der Performance.
Der Fokus auf Kurzläufer-Anleihen in Hartwährung hat andere Strategien in den Schwellenländern in allen Krisenzeiten der Vergangenheit geschlagen. Unsere aktuelle Strategie mit geringer Laufzeit erzielt derzeit eine Rendite von über 4% und einer Duration von rund 1,75 Jahren.
Swiss Life Funds (LUX) Bond Emerging Markets Corporates Short Term USD auf einen Blick:
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Die vollständigen Angaben zum hier erwähnten Anlagefonds sind den jeweiligen Verkaufsprospekten in Verbindung mit den jeweiligen Jahresberichten und Halbjahresberichten, sowie den wesentlichen Anlegerinformationen zu entnehmen. Diese Unterlagen stellen die allein rechtlich maßgebliche Grundlage für einen Erwerb der Anteile dar. Sie können kostenlos in elektronischer oder gedruckter Form in deutscher Sprache bei der Fondsleitung bzw. beim Vertreter Swiss Life Asset Management AG, General-Guisan-Quai 40, P.O. Box 2831, 8002 Zürich, bezogen werden. Zahlstelle in der Schweiz ist die UBS AG, Bahnhofstrasse 45, 8001 Zürich. Gerichtsstand für in der Schweiz vertriebene Anteile von ausländischen Investmentfonds ist am Sitz des Vertreters. Der in der vorliegenden Publikation genannte Anlagefonds ist im Grossherzogtum Luxemburg domiziliert.