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“Ohne Quote, keine nachhaltige Veränderung”

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Anne Connelly, leitende Gründerin von Fondsfrauen. Anne Connelly gründete im November 2014 das deutschsprachige Karrierenetzwerk Fondsfrauen. Im Interview spricht sie über die Erfolge des Netzwerks und die Einführung der Frauenquote. Wie kam die Idee für Fondsfrauen zustande? Anne Connelly: Ich bin schon lange in der Fondsbranche tätig, u.a. als langjährige Geschäftsführerin von Morningstar. Mit der Zeit fiel mir auf, dass ich einige der wenigen Frauen in einer Managementfunktion hierzulande war. Ich habe mich gefragt, warum das so ist und was wir als Branche tun, um das zu ändern. Da hatte ich die Idee zu dem Karrierenetzwerk. Mit der Einführung der Quote in Deutschland 2015 war das auf einmal ein wichtiges Thema

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Anne Connelly, leitende Gründerin von Fondsfrauen.

Anne Connelly gründete im November 2014 das deutschsprachige Karrierenetzwerk Fondsfrauen. Im Interview spricht sie über die Erfolge des Netzwerks und die Einführung der Frauenquote.

Wie kam die Idee für Fondsfrauen zustande?

Anne Connelly: Ich bin schon lange in der Fondsbranche tätig, u.a. als langjährige Geschäftsführerin von Morningstar. Mit der Zeit fiel mir auf, dass ich einige der wenigen Frauen in einer Managementfunktion hierzulande war. Ich habe mich gefragt, warum das so ist und was wir als Branche tun, um das zu ändern. Da hatte ich die Idee zu dem Karrierenetzwerk. Mit der Einführung der Quote in Deutschland 2015 war das auf einmal ein wichtiges Thema für Manager auch in unserem Business.

Welches sind die bisher grössten Erfolge von Fondsfrauen?

Es ist uns gelungen erstmalig ein Forum für Frauen in unserer Branche zu schaffen. Über 1000 Frauen sind bei uns registriert und treffen sich regelmässig zu Netzwerktreffen und lesen unseren Newsletter. Wir haben ein Mentoring Programm gestartet. Es ist eine grosse Freude zu sehen, wie die Frauen darauf reagieren und wie wir sie in ihrer Karriereplanung unterstützten können.

Die Finanzbranche ist für Frauen generell ein hartes Pflaster. Wo sehen Sie die Gründe für die Untervertretung speziell auch in der Fondsbranche?

Über die Gründe können wir aktuell nur spekulieren. Sicherlich schrecken die männliche Dominanz und das damit einhergehende Geschäftsgebaren viele Frauen ab. Generell zählt das Thema Finanzen nicht zu den Lieblingsthemen vieler Frauen. Wir werden gemeinsam mit der Uni Mannheim im Herbst eine Studie durchführen, um die Hintergründe genauer zu erforschen.

Warum braucht es Frauen in der Fondsbranche?

Aus dem gleichen Grunde, warum es Frauen in allen Branchen benötigt. Vielfalt sorgt für bessere unternehmerische Entscheidungen und ist ein Zeichen für ein modernes Unternehmen. Studien zeigen eine klare Outperformance von Firmen, die diversifiziert besetzte Management Teams haben.

Gibt es geschlechterspezifische Hürden, die verhindern, dass Frauen in der Fondsbranche erfolgreich Fuss fassen?

Nein, das sehe ich nicht so. Es gibt gut ausgebildete Männer wie Frauen. Die Performance von Fonds, die eine weibliche Fondsmanagerin haben sind gleich auf mit den von Männern geführten Fonds, wie wir anhand des Morningstar Ratings analysiert haben. Die Vorbehalte, die Frauen davon abhalten in der Fondsbranche Karriere zu machen, liegen eher in der Sozialisierung und dem sehr männlich geprägten Verständnis von Karriere. Diesem von männlichen Spielregeln dominierten Berufsweg wollen viele Frauen nicht konsequent gehen. Das ist auch in anderen Branchen so.

In Österreich soll eine gesetzliche Frauenquote eingeführt werden und auch in der Schweiz und Deutschland wird immer wieder darüber debattiert. Was halten Sie von solchen Massnahmen?

In Deutschland haben wir bereits seit ein paar Jahren die Quote. Wie viele Frauen, war ich in jüngeren Jahren dagegen. Glaubte ich doch, dass ich alleine durch meine gute Arbeit überzeugen kann und Karriere mache. Diese Ansicht änderte sich im Laufe der Jahre mit der Erfahrung und das weil ich Karriere gemacht habe. Heute bin ich überzeugt, dass ohne eine Quote keine nachhaltige Veränderung stattfinden kann. Wenn ich auch hoffe, dass sie nicht auf ewig notwendig sein wird.

Mit "herMoney" haben Sie eine weitere Plattform gegründet. Welches Ziel verfolgen Sie damit?

herMoney ist eine B2C Plattform und möchte Frauen ermuntern sich endlich um ihre persönlichen Finanzen zu kümmern. Altersarmut ist insbesondere bei Frauen ein sehr grosses, trauriges Thema. Das sie noch immer weniger als die Männer in vergleichbaren Jobs verdienen, ist auch nicht akzeptabel. Hier gibt es viel zu tun und mit herMoney möchte ich Frauen gezielt und nachhaltig ansprechen und animieren etwas zu tun.

Ein Blick in die Zukunft: Welches sind die nächste Schritte bzw. Projekte von Fondsfrauen?

Da wir uns als das deutschsprachige Netzwerk der Fondsbranche verstehen, überlegen wir nach Österreich zu expandieren. In Luxemburg haben wir ebenso eine kleinere Präsenz. Des Weiteren haben wir neue Studien geplant, um herauszufinden, wie wir mehr Frauen nachhaltig für unsere Branche gewinnen können. 

Gibt es gezielte Expansionspläne für die Schweiz?

Wir sind bereits in Zürich aktiv mit zwei Regionalveranstaltungen pro Jahr. Wir überlegen ob wir noch eine weitere Veranstaltung anbieten. Unsere redaktionellen Inhalte könnten wir auch um mehr Schweizer Themen ergänzen.

In Deutschland bieten Sie ein sogenanntes Mentoren-Programm an. Bieten Sie dies auch in der Schweiz an?

Ja, wir bieten das auch seit letztem Jahr in der Schweiz an.

(Anm. Red: Weitere Informationen zum Mentoring Programm von Fondsfrauen finden Sie hier)


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