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Studie – Reallöhne in der EU könnten 2022 um 2,9 Prozent sinken

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"Ein in den vergangenen Jahrzehnten einmaliger Vorgang", lautet das Fazit der am Dienstag veröffentlichten Untersuchung des gewerkschaftsnahen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. Demnach dürfte die Entwicklung der effektiven Bruttolöhne EU-weit um 2,9 Prozent hinter der Preissteigerung zurückbleiben. Auch in Deutschland drohe ein Reallohnverlust in dieser Grössenordnung. "Anzeichen für eine sich überhitzende Lohndynamik, die ihrerseits die Inflation verstärken könnte, gibt es angesichts einer weiterhin verhaltenen Entwicklung der Nominallöhne hingegen nicht", so die Autoren. Diese seien in Deutschland im Jahr 2021 nach Daten der Europäischen Kommission nur um 3,4 Prozent geklettert und damit deutlich unterhalb der allgemeinen

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"Ein in den vergangenen Jahrzehnten einmaliger Vorgang", lautet das Fazit der am Dienstag veröffentlichten Untersuchung des gewerkschaftsnahen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. Demnach dürfte die Entwicklung der effektiven Bruttolöhne EU-weit um 2,9 Prozent hinter der Preissteigerung zurückbleiben. Auch in Deutschland drohe ein Reallohnverlust in dieser Grössenordnung.

"Anzeichen für eine sich überhitzende Lohndynamik, die ihrerseits die Inflation verstärken könnte, gibt es angesichts einer weiterhin verhaltenen Entwicklung der Nominallöhne hingegen nicht", so die Autoren. Diese seien in Deutschland im Jahr 2021 nach Daten der Europäischen Kommission nur um 3,4 Prozent geklettert und damit deutlich unterhalb der allgemeinen Preissteigerung. Für das laufende Jahr zeichnet sich danach für Deutschland gesamtwirtschaftlich eine ähnliche Entwicklung ab, und auch das EU-weite Nominallohnwachstum dürfte mit voraussichtlich 3,7 Prozent "moderat bleiben".

«Gewinnzurückhaltung üben»

Gleichzeitig verzeichneten viele Unternehmen hohe Gewinne und schütteten Milliarden an Dividenden aus. Das laufende Jahr könnte damit von einer Umverteilung zulasten der Beschäftigten geprägt sein, wie die Studienautoren Malte Lübker und Thilo Janssen schreiben. Dies führe zu einem höheren Anteil der Unternehmens- und Vermögenseinkommen am Volkseinkommen. Vor diesem Hintergrund seien hohe Lohnforderungen in Branchen mit guter Gewinnentwicklung durchaus berechtigt und für die Unternehmen auch zu verkraften.

Sowohl für Deutschland als auch die Europäische Union ergebe sich ein gesamtwirtschaftliches Potenzial für Lohnsteigerungen von etwa sechs Prozent. "Einseitige Forderungen an die Gewerkschaften, im übergeordneten Interesse auf Lohnsteigerungen zu verzichten, greifen jedoch zu kurz und verkennen die Ursachen der momentanen Preisdynamik", so die Forscher. "Angebrachter wäre ein Appell an die Unternehmen, ihrerseits 'Gewinnzurückhaltung' zu üben." Auch dem Staat komme derzeit eine besondere Verantwortung dafür zu, die sozial- und verteilungspolitischen Auswirkungen der Inflation abzufedern und so indirekt den Erwartungsdruck auf die Tarifparteien zu mildern.

(Reuters)

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