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Vorschau – Debatte über Finanzierungsbedingungen auf EZB-Zinssitzung erwartet

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Im Mittelpunkt werden dabei nach Einschätzung von Experten die Notfall-Anleihenkäufe des Kaufprogramms PEPP stehen. Notenbank-Chefin Christine Lagarde und die anderen Euro-Wächter wollen am Donnerstag über die Geldpolitik beraten. Zuletzt hatten einige Euro-Wächter erstmals öffentlich über ein Abschmelzen der PEPP-Käufe ab dem dritten Quartal sinniert, sollte mit Fortschritten in den Impfkampagnen und einer Wiedereröffnung der Wirtschaft eine robuste Erholung einsetzen. An ihrem Leitzins, der auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent liegt, dürfte die EZB nächste Woche nicht rütteln. "Aufkommende Debatten darüber, wie lange mit einem höheren Tempo gekauft werden soll und wie schnell das Abzuschmelzen sein soll, könnten für etwas Dramatik sorgen", schreiben die Volkswirte der Investmentbank Morgan

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Im Mittelpunkt werden dabei nach Einschätzung von Experten die Notfall-Anleihenkäufe des Kaufprogramms PEPP stehen. Notenbank-Chefin Christine Lagarde und die anderen Euro-Wächter wollen am Donnerstag über die Geldpolitik beraten. Zuletzt hatten einige Euro-Wächter erstmals öffentlich über ein Abschmelzen der PEPP-Käufe ab dem dritten Quartal sinniert, sollte mit Fortschritten in den Impfkampagnen und einer Wiedereröffnung der Wirtschaft eine robuste Erholung einsetzen. An ihrem Leitzins, der auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent liegt, dürfte die EZB nächste Woche nicht rütteln.

"Aufkommende Debatten darüber, wie lange mit einem höheren Tempo gekauft werden soll und wie schnell das Abzuschmelzen sein soll, könnten für etwas Dramatik sorgen", schreiben die Volkswirte der Investmentbank Morgan Stanley zur Zinssitzung. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte im März beschlossen, die Geschwindigkeit ihrer PEPP-Käufe im Vergleich zum Jahresanfang deutlich zu erhöhen. Damit will sie einer unerwünschten Verschärfung der Finanzierungsbedingungen im Euro-Raum entgegentreten. Das auf 1,85 Billionen Euro angelegte und noch bis mindestens Ende März 2022 laufende Programm ist zur Zeit die wichtigste Waffe der EZB gegen die Pandemiefolgen.

"Wir rechnen damit, dass Präsidentin Lagarde signalisieren wird, dass der EZB-Rat mit den Auswirkungen der Tempoerhöhung bei den PEPP-Käufen zufrieden ist", glaubt Goldman-Sachs-Volkswirt Sven Jari Stehn. Die EZB hatte bereits im März das Nettokaufvolumen verglichen zum Februar um 23 Prozent angehoben. Die Experten von Capital Economics gehen davon aus, dass die Euro-Wächter in den nächsten ein oder zwei Monaten PEPP-Käufe pro Woche von 15 bis 20 Milliarden Euro tätigen werden. Die Anleiherenditen, deren Anstieg nach dem Jahreswechsel den Währungshütern noch grosse Sorgen bereitet hatte, waren zuletzt wieder etwas gesunken.

"Die Juni-Sitzung bleibt das nächste Schlüsselereignis für die EZB, dann wird sie entscheiden müssen, ob sie die PEPP-Käufe in der gegenwärtigen wöchentlichen Rate aufrecht erhalten oder mit dem Abschmelzen der Käufe beginnen soll", meinen die Volkswirte Chiara Zangarelli und George Buckley vom japanischen Bankhaus Nomura. Zu dem Juni-Treffen werden den Euro-Wächtern neue Konjunktur-Prognosen der hauseigenen Ökonomen vorliegen. Zangarelli und Buckley rechnen damit, dass die EZB noch bis mindestens September an den aktuellen wöchenlichen PEPP-Kaufvolumina festhalten wird.

Strategiecheck im Blick

Aus Sicht von Anatoli Annenkov, Volkswirt beim französischen Bankhaus Societe Generale, ist die Diskussion über die Zukunft der PEPP-Käufe auch mit der laufenden Strategieprüfung verknüpft. Ergebnisse dieses Strategiechecks, in deren Zentrum eine Überarbeitung des Inflationsziels von unter, aber nahe zwei Prozent steht, will die Notenbank im September vorlegen. "Viele bei der EZB werden hoffen, dass ein neues symmetrisches Inflationsziel, das einige Flexibilität nach oben hin signalisiert, Marktbefürchtungen beruhigen wird, dass ein Ausstieg schnell oder sogar verfrüht erfolgen könnte", meint der Ökonom.

Manche Experten halten es für möglich, dass das neue Inflationsziel künftig schlicht auf zwei Prozent lauten könnte, versehen mit etwas Spielraum nach beiden Richtungen. Einige Notenbanker bemängeln an dem aktuellen Ziel, dass es nahelege, abweichende tiefere Inflationsraten würden eher toleriert als höhere. Beides sollte aus ihrer Sicht aber gleichermassen gewichtet werden. Lagarde dürfte am Donnerstag nach dem Zinsbeschluss dazu befragt werden. Das derzeitige Ziel verfehlt die Notenbank bereits seit Frühjahr 2013. Bislang hat Lagarde noch keine Hinweise gegeben, wie das Inflationsziel künftig ausschauen wird.

(Reuters)

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