RAIFFEISEN I: Noch nie habe es das in der Schweiz gegeben, dass eine aussereheliche Affäre einem grossen Wirtschaftskapitän das Amt gekostet hat. Der Auftritt am Donnerstag des abtretenden Raiffeisen-Präsidenten Guy Lachappelle hinterlasse aber einen zwiespältigen Eindruck: "Zwar übernahm Lachappelle die Verantwortung für die Weitergabe des internen Dokuments. Die Schuld an der Eskalation aber wies er der früheren Geliebten zu." Das schreibt die "NZZ am Sonntag". Auch habe er noch an den "Sonntags-Blick"-Journalisten ausgeteilt. Dieser habe ihn im Hintergrundgespräch für einen möglichen Suizid seiner Ex-Geliebten verantwortlich machen wollen. Ringier bestritt dies vehement, so die "NZZ am Sonntag". (NZZaS, S. 21) RAIFFEISEN II: Die "SonntagsZeitung" spekuliert, ob der abtretende
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RAIFFEISEN I: Noch nie habe es das in der Schweiz gegeben, dass eine aussereheliche Affäre einem grossen Wirtschaftskapitän das Amt gekostet hat. Der Auftritt am Donnerstag des abtretenden Raiffeisen-Präsidenten Guy Lachappelle hinterlasse aber einen zwiespältigen Eindruck: "Zwar übernahm Lachappelle die Verantwortung für die Weitergabe des internen Dokuments. Die Schuld an der Eskalation aber wies er der früheren Geliebten zu." Das schreibt die "NZZ am Sonntag". Auch habe er noch an den "Sonntags-Blick"-Journalisten ausgeteilt. Dieser habe ihn im Hintergrundgespräch für einen möglichen Suizid seiner Ex-Geliebten verantwortlich machen wollen. Ringier bestritt dies vehement, so die "NZZ am Sonntag". (NZZaS, S. 21)
RAIFFEISEN II: Die "SonntagsZeitung" spekuliert, ob der abtretende Raiffeisen-Präsident Guy Lachappelle wegen eines Bluffs seinen Rücktritt erklärt hat. Denn bisher sei unbekannt gewesen, was genau in der Präsentation stand, die zum Rücktritt führte. Diese "SonntagsZeitung" macht sie nun öffentlich. Bei der Lektüre komme man nicht darum herum festzustellen, dass Lachappelle gegenüber seiner Geliebten etwas dick aufgetragen habe. Zumindest, wenn das vorliegende Dokument das einzige war, das er je von seinem privaten Mailserver versendet habe. Die Frage sei also, ob noch mehr Dokumente von seinem Server gegangen seien. Doch nicht nur über Lachappelle, auch über Ex-CEO Pierin Vincenz geht es in einem Artikel der Zeitung, den gar Chefredaktor Arthur Rutishauser persönlich verfasst hat. Darin geht es darum, dass Vincenz externe Konten nie offengelegt habe. Normalerweise erlaubten es die internen Regeln einer Bank dem CEO nicht, externe Konten zu unterhalten, oder zumindest müsse man diese offenlegen. All das sei bei der Genossenschaftsbank jedoch nie passiert (SoZ, S. 39).
RAIFFEISEN III: Raiffeisen-Präsident Guy Lachappelle ist über eine Sex-Affäre gestolpert. Muss nun eine Frau die Genossenschaftsbank auf Vordermann bringen? Zumindest wenn es nach der "Schweiz am Wochenende" geht, dann wäre das so. 2018 habe man einen Anti-Pierin-Vincenz gesucht, eine Person mit Bodenhaftung, eine, welche die angeschlagene Reputation der Raiffeisen-Gruppe wiederherstellen konnte. Professoren waren unerwünscht, hatte man doch mit dem zurücktretenden Johannes Rüegg-Stürm keine guten Erfahrungen gesammelt. Doch nun müsse auch Guy Lachappelle gehen, und wer eigne sich nach einer Affäre besser als eine Frau? Doch könnte die Suche schwierig werden. Nach dem Rücktritt von Doris Russi Schurter als Präsidentin der Luzerner Kantonalbank gebe es nur noch zwei Frauen an der Spitze einer Kantonalbank: Antoinette Hunziker-Ebneter in Bern und Christina Pamberg im Jura. Anfang 2022 übernehme ausserdem Eftychia Fischer das Präsidium der Waadtländer Kantonalbank. Noch spärlicher sei die Frauenvertretung an der Spitze der operativen Führung. Einzige CEO einer Kantonalbank sei Susanne Thellung, und sie habe ihren Posten als Chefin der Schwyzer Kantonalbank erst am 1. Februar angetreten. Bleibe noch Marianne Wildi, die Chefin der Hypothekarkasse Lenzburg. (Schweiz am Wochenende, S. 27)
SONOVA: Sonova-CEO Arnd Kaldowski ist offenbar sehr zufrieden mit dem Weg aus der Corona-Krise. "Wir sind sehr gut ins neue Geschäftsjahr gestartet", sagte der Firmenchef in einem Interview mit der "Finanz und Wirtschaft". Viele Absatzmärkte würden deutlich wachsen, auch im Vergleich mit dem Vorkrisenjahr 2019. Nur ein paar Märkte wie beispielsweise Deutschland und auch England würden sich noch etwas schwerer tun, so der CEO. An eine Erhöhung der mittelfristigen Ziele von derzeit 5 bis 7 Prozent Umsatzwachstum und 7 bis 11 Prozent Steigerung des Betriebsgewinns in Lokalwährungen will Kaldowski aber noch nicht denken. "Wir sind nach einem äusserst intensiven Geschäftsjahr erst einmal froh, dass wir uns nach dem ersten Quartal wieder auf einem deutlichen Wachstumspfad. (FuW, S. 5)
MIGROS: Beim Grossverteiler Migros sollen die Genossenschafterinnen und Genossenschafter über den möglichen künftigen Verkauf von Alkohol abstimmen. Für die nächste Migros-Delegiertenversammlung Anfang November haben mehrere Delegierte einen Antrag für eine entsprechende Urabstimmung auf die Traktandenliste setzen lassen, wie die "SonntagsZeitung" sowie "Le Matin Dimanche" anscheinend aus mehreren Quellen erfahren haben. Gemäss den Statuten des Grossverteilers dürfen die Migros-Supermärkte keinen Alkohol und Tabak verkaufen. Ausgenommen sind Tochtergesellschaften wie Globus, Denner oder der Onlinedienst. Zur Abstimmung kommen soll demnach eine völlige Streichung, die Aufrechterhaltung oder eine Abänderung des Alkohol-Artikels. (SoZ, S. 37; Le Matin Dimanche, S. 5)
MIGROS/COOP: Wegen der Lieferkosten verzichten viele Schweizerinnen und Schweizer auf den Onlineeinkauf von Lebensmitteln. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Beratungsunternehmens Oliver Wyman, berichtet die SonntagsZeitung. "Vielen Schweizerinnen und Schweizern ist der Onlineeinkauf von Lebensmitteln zu teuer", sagt Nordal Cavadini, Detailhandelsexperte und Partner bei der Oliver Wyman. Hohe Kosten für die Lieferung war die zweithäufigste Begründung der 1000 Befragten in der Schweiz bei der Frage, warum sie nicht im Onlineshop kaufen. 15 Prozent gaben an, zwischen Februar und April mindestens einmal im Internet Lebensmittel bestellt zu haben. Das ist deutlich weniger als in Ländern wie Spanien oder Frankreich. (SoZ, S. 38)
SBB I: Im CEO-Image-Ranking der SonntagsZeitung belegt Vincent Ducrot, der im April 2020 die Nachfolge von Andreas Meyer an der Spitze der SBB angetreten hatte, den ersten Rang. In der ersten Mitarbeiterbefragung nach seinem Start waren praktisch alle Werte nach oben gegangen: zufriedenere Angestellte, gestärktes Vertrauen in die Führung. Ducrot hatte einen hervorragenden Start, was sich auch in den Medienberichten niederschlug. Ducrot geniesst das beste Image unter den Schweizer Konzernchefs. Das zeigt das CEO-Image-Ranking, für welches das Medienanalyse-Institut Unicepta rund 630 Beiträge auswertete, die von April bis Juni in schweizerischen Leitmedien und internationalen Publikationen erschienen sind. (SoZ, S. 42)
SBB II: Der Personalmangel in den Führerständen ist bewältigt. 12 800 Bewerber haben sich seit Anfang 2020 bei den SBB für die Ausbildung zum Lokomotivführer gemeldet. Von ihnen wurden 300 für eine der Ausbildungsklassen berücksichtigt, sagt SBB-Sprecher Martin Meier der "NZZ am Sonntag". Derzeit seien alle Plätze besetzt, erst ab 2022 werden wieder Bewerber aufgenommen. Noch vor einem Jahr fehlten den SBB mehr als 200 Lokomotivführer, zeitweise - vor Ausbruch der Corona-Pandemie - fielen regelmässig Züge aus, weil es an Personal mangelte. (NZZaS, S. 11)
SBB III: Die SBB sind beim Velo-Transport die Nummer zwei in Europa. Das schreibt der "Tages-Anzeiger" am Samstag. Sie schlossen in einem Ranking nämlich prima ab. Hinter einer Kooperation von Deutscher und Niederländischer Bahn liegen sie auf dem zweiten Platz. Die Bundesbahnen konnten 76 Prozent aller möglichen Punkte einfahren und erhielten das Prädikat "gut". Nur gerade sieben Bahnen erhielten die gleiche Beurteilung, der Sieger erhielt das Gütesiegel "exzellent". Untersucht wurden 69 Bahnen in ganz Europa. (Tages-Anzeiger, S. 11)
VERSICHERUNGSBRANCHE: Die Stürme, Überflutungen und Hagelzüge der letzten Wochen haben in der Schweiz Schäden in der Höhe von mehreren hundert Millionen Franken angerichtet, wie die Zeitungen "NZZ am Sonntag" und "Le Matin Dimanche" berichteten. Die 18 Schweizer Gebäudeversicherungen meldeten gemäss der Vereinigung Kantonalen Gebäudeversicherungen (VKG) bislang Schäden im Umfang von mindestens rund 450 Millionen Franken. Demnach dürfte die Schadenssumme aus dem Jahr 2007 übertroffen werden. Damals verzeichneten die Versicherungen die zweitgrösste Schadensbilanz seit der Jahrtausendwende. (NZZaS, S. 23; Le Matin Dimanche, S. 6)
BAUERN: Nicht nur für die Versicherungen, auch für die Bauern sind die Unwetter ein Graus. Im Gespräch mit dem "Blick" (Samstagsausgabe) ziehen Bauern ein trauriges Fazit. Jene Kirschen von Baumreihen ohne Schutz sind unbrauchbar, sagt etwa ein Bauer. "Diese Chriesi sind zerschlagen, sie verfaulen am Ast und können nicht mehr verkauft werden." Das könnte auch einen Einfluss auf die Preise im Supermarkt haben. (Blick, S. 2)
GESCHÄFTSREISEN: Schweizer Grosskonzerne planen nach der Corona-Pandemie weniger Geschäftsflüge. UBS, ABB, Autoneum, Credit Suisse, Lonza, Nestlé, Novartis, Roche, Schindler, Swiss Life und Zurich erklärten dem "SonntagsBlick", dass sie das Ausmass an Geschäftsreisen auch nach Ende der Pandemie tief halten wollen. "Unsere neue Reise-Policy sieht eine signifikante Reduktion von Geschäftsflügen gegenüber dem Niveau von vor der Pandemie vor", sagte eine Sprecherin des Pharmakonzerns Roche. Eine Sprecher des Versicherungskonzerns Zurich erklärte: "Unsere Erfahrung im Jahr 2020 hat gezeigt, dass unsere Mitarbeitenden auch ohne Geschäftsreisen erfolgreich unsere Kunden mit vollständig digitalisierten Dienstleistungen bedienen können." Dazu gehörten etwa die Bereitstellung von Schadensmeldungen per Video, die Verwendung elektronischer Unterschriften und virtuelle Risikobeurteilungen. (SonntagsBlick, S. 28)
kw/
(AWP)