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Kremlkritiker Nawalny wird zur Behandlung nach Berlin geholt

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Ein Spezialflugzeug, das den 44-Jährigen aus dem russischen Omsk nach Berlin holen soll, war am frühen Freitagmorgen aus Deutschland gestartet, wie der Filmproduzent Jaka Bizilj der Deutschen Presse-Agentur sagte. Demnach befand sich auch ein Team von Medizinern an Bord der Maschine. Zuvor seien alle nötigen Genehmigungen zu einer Verlegung aus Russland erteilt worden. Nawalny könne noch am Freitag in Berlin ankommen, wo er in der Charité behandelt werden soll. Kosten für Flug und Behandlung würden von Privatleuten bezahlt, sagte Filmproduzent Bizilj. Der Kremlkritiker war am Donnerstag zunächst in ein Krankenhaus in der sibirischen Grosstadt Omsk gebracht worden und lag nach Angaben der Ärzte im Koma. Seine Sprecherin Kira Jarmysch war überzeugt, dass der Oppositionelle "absichtlich

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Ein Spezialflugzeug, das den 44-Jährigen aus dem russischen Omsk nach Berlin holen soll, war am frühen Freitagmorgen aus Deutschland gestartet, wie der Filmproduzent Jaka Bizilj der Deutschen Presse-Agentur sagte. Demnach befand sich auch ein Team von Medizinern an Bord der Maschine. Zuvor seien alle nötigen Genehmigungen zu einer Verlegung aus Russland erteilt worden. Nawalny könne noch am Freitag in Berlin ankommen, wo er in der Charité behandelt werden soll. Kosten für Flug und Behandlung würden von Privatleuten bezahlt, sagte Filmproduzent Bizilj.

Der Kremlkritiker war am Donnerstag zunächst in ein Krankenhaus in der sibirischen Grosstadt Omsk gebracht worden und lag nach Angaben der Ärzte im Koma. Seine Sprecherin Kira Jarmysch war überzeugt, dass der Oppositionelle "absichtlich vergiftet wurde".

Zu Nawalnys Gesundheitszustand gab es zunächst keine klaren Angaben. Ein behandelnder Arzt sprach am Donnerstag von einem "ernsten, aber stabilen Zustand". Eine Vergiftung schloss er nicht aus. Nawalny wurde künstlich beatmet. Seine Sprecherin begründete eine Verlegung mit der nicht ausreichenden Ausstattung der Klinik und machte Sicherheitsbedenken geltend. Unklar war zunächst aber, wann Nawalny überhaupt transportfähig ist. Die Stadt Omsk liegt etwa 3700 Kilometer von Berlin entfernt.

Zuvor hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel angeboten, dass der 44-Jährige auch in deutschen Krankenhäusern behandelt werden könnte. "Was jetzt ganz, ganz wichtig ist, ist, dass dringend aufgeklärt wird", sagte sei bei einem Treffen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.

Vor zwei Jahren war bereits der Aktivist Pjotr Wersilow, Mitglied der russischen Polit-Punk-Gruppe Pussy Riot, aus Moskau zur Behandlung nach Berlin geholt worden. Wersilow verdächtigte den russischen Geheimdienst, ihn vergiftet zu haben. Pussy Riot ist mit Aktionen gegen Justizwillkür und Korruption international bekannt.

Der Kreml hatte im Fall einer Verlegung von Nawalny ins Ausland bereits Unterstützung zugesichert und erklärt, es werde Untersuchungen durch die Polizei geben, sollte sich der Verdacht auf eine Vergiftung bestätigen. Nawalny war zuvor in Sibirien zu Recherchen unterwegs.

Nach Angaben seiner Sprecherin ging es dem Kremlkritiker vor dem Abflug nach Moskau noch gut. Am Flughafen in Tomsk habe er noch eine Tasse schwarzen Tee getrunken. Während des Flugs habe er sich dann unwohl gefühlt und noch an Bord das Bewusstsein verloren. Das Flugzeug landete ausserplanmässig in Omsk. Nawalny kam dort ins Krankenhaus.

Nawalny ist der führende Kopf der liberalen Opposition. Er hat auch viele Feinde im Machtapparat. Der studierte Jurist wirft der Regierung und Oligarchen regelmässig Korruption und Machtmissbrauch vor. Auf den prominenten Kämpfer gegen Korruption hatte es in der Vergangenheit mehrfach Anschläge gegeben. Vor einem Jahr musste er während seiner Haftstrafe in einem Krankenhaus angeblich wegen eines Allergieschocks behandelt werden. Nawalny betonte damals, dass er vergiftet worden sein könnte.

(SDA)

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