Die US-Notenbank (Fed) setzt unter ihrem Präsidenten Jerome Powell ihre Krisenpolitik angesichts der weiter schwelenden Corona-Pandemie fort. Die Leitzinsen bleiben in der Nähe der Nulllinie, während weiterhin jeden Monat dreistellige Milliardenbeträge in die amerikanische Wirtschaft gepumpt werden. Die Fed werde all ihre Instrumente nutzen, um die Wirtschaft in dieser "herausfordernden Zeit" zu stützen, hiess es. "Wie erwartet bleibt die Geldpolitik der Fed fürs Erste unverändert. Die grösste Änderung für die Zukunft liegt darin, dass der Zeitraum zukünftiger Anleihekäufe an die beiden Fed-Ziele Inflation und Vollbeschäftigung geknüpft wird. Dass die Anleihekäufe in naher Zukunft enden könnten, muss dabei niemand befürchten", kommentierte Marktexperte Thomas Altmann von QC Partners.
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Die US-Notenbank (Fed) setzt unter ihrem Präsidenten Jerome Powell ihre Krisenpolitik angesichts der weiter schwelenden Corona-Pandemie fort. Die Leitzinsen bleiben in der Nähe der Nulllinie, während weiterhin jeden Monat dreistellige Milliardenbeträge in die amerikanische Wirtschaft gepumpt werden. Die Fed werde all ihre Instrumente nutzen, um die Wirtschaft in dieser "herausfordernden Zeit" zu stützen, hiess es.
"Wie erwartet bleibt die Geldpolitik der Fed fürs Erste unverändert. Die grösste Änderung für die Zukunft liegt darin, dass der Zeitraum zukünftiger Anleihekäufe an die beiden Fed-Ziele Inflation und Vollbeschäftigung geknüpft wird. Dass die Anleihekäufe in naher Zukunft enden könnten, muss dabei niemand befürchten", kommentierte Marktexperte Thomas Altmann von QC Partners.
Thomas Gitzel, Chefvolkswirt bei der VP Bank, bemerkte: "Die Fed widersetzt sich dem Sog und den vielerorts zu hörenden Forderungen nach einer immer noch expansiveren Geldpolitik. Das verdient Respekt. Der Druck auf die Washingtoner Politik wächst, endlich ein dringend notwendiges Hilfspaket zu verabschieden. Vermutlich dient Jerome Powell den Finanzmärkten damit mehr, als wenn er heute eine weitere Ausdehnung der ohnehin expansiven Geldpolitik verkündet hätte."
Frische US-Konjunkturdaten hatten zuvor nur wenig Einfluss auf die Notierungen gehabt. So sind die Einzelhandelsumsätze im November überraschend deutlich gefallen. Zudem hat sich die Stimmung auf dem US-Häusermarkt im Dezember stärker als erwartet eingetrübt. Die Einkaufsmanagerindizes für die Industrie und den Dienstleistungssektor im Dezember fielen uneinheitlich aus.
Unter den Einzelwerten ging es für die in den USA gehandelten Aktien des Mainzer Impfstoffherstellers Biontech um 4,9 Prozent abwärts, obwohl das Unternehmen bekanntgegeben hatte, nun auch mit China einen Liefervertrag für seinen Corona-Impfstoff im kommenden Jahr geschlossen zu haben. Einige Anleger machen hier nach der Kursrally der letzten Monaten weiter Kasse.
Die Papiere des Biontech-Partners Pfizer verloren 2,3 Prozent, nachdem die Analysten von RBC ihre Kaufempfehlung für die Titel des Pharmakonzerns gestrichen hatten. Die Anteilsscheine von Moderna sackten um 6,9 Prozent ab. Die US-Bank Morgan Stanley empfiehlt die Aktien des Impfstoffherstellers nun nicht mehr zum Kauf.
Eine Abstufung der Credit Suisse liess die Papiere des Musikstreamingdienstes Spotify um 2,6 Prozent einknicken. Die Aktien von United Airlines verbilligten sich um 3,1 Prozent, nachdem JPMorgan sie gleich um zwei Schritte auf "Underweight" abgestuft hatte. Die Titel des Kurznachrichtendienstes Twitter dagegen waren nach einer Kaufempfehlung durch JPMorgan gefragt und stiegen um 2,3 Prozent.
Der Euro-Kurs stoppte im US-Handel seinen Höhenflug aus dem europäischen Geschäft. Auf den Fed-Zinsentscheid reagierte die Gemeinschaftswährung mit einem leichten Rücksetzer und notierte zuletzt bei 1,2183 US-Dollar. Zuvor hatte der Euro erstmals seit April 2018 die Marke von 1,22 Dollar überschritten. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,2189 (Dienstag: 1,2140) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8204 (0,8237) Euro gekostet.
Langfristige US-Staatsanleihen sanken etwas. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) fiel um 0,04 Prozent auf 137,90 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Anleihe betrug 0,92 Prozent./edh/mis
(AWP)