"Die Messlatte für die laufende Berichtssaison hängt tief", sagt Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. "Es dürfte also einfach werden, positive Überraschungen zu liefern." Überzeugten auch US-Technologiekonzerne wie Apple oder die Google-Mutter Alphabet mit ihren Geschäftszahlen, lindere dies Rezessionsängste, betont Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader. In den vergangenen legte der Swiss Market Index (SMI) 2,3 Prozent zu und schloss am Freitag auf einem neuen Allzeithoch bei 10'197 Punkten. Auch in der Schweiz läuft die Bilanzsaison auf Hochtouren. In der neuen Woche legen etwa am Dienstag Rieter, Straumann und SIG, am Mittwoch Credit Suisse und Clariant sowie am Donnerstag Geberit, Swiss Re und Swisscom Zahlen vor. Neben den Geschäftszahlen spiele aber auch
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"Die Messlatte für die laufende Berichtssaison hängt tief", sagt Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. "Es dürfte also einfach werden, positive Überraschungen zu liefern." Überzeugten auch US-Technologiekonzerne wie Apple oder die Google-Mutter Alphabet mit ihren Geschäftszahlen, lindere dies Rezessionsängste, betont Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader. In den vergangenen legte der Swiss Market Index (SMI) 2,3 Prozent zu und schloss am Freitag auf einem neuen Allzeithoch bei 10'197 Punkten.
Auch in der Schweiz läuft die Bilanzsaison auf Hochtouren. In der neuen Woche legen etwa am Dienstag Rieter, Straumann und SIG, am Mittwoch Credit Suisse und Clariant sowie am Donnerstag Geberit, Swiss Re und Swisscom Zahlen vor.
Neben den Geschäftszahlen spiele aber auch der Zollstreit USA/China eine wichtige Rolle bei den Aussichten für den Aktienmarkt, sagte CMC-Experte Stanzl. "Hier darf jetzt nichts mehr schief gehen." Bei einer erneuten Eskalation drohten Entlassungen im grossen Stil. Beide Parteien hatten sich zuletzt optimistisch geäussert, dass das vereinbarte Teil-Handelsabkommen Mitte November unterschriftsreif sei.
Geldpolitik von Fed und EZB im Blick
Weitere Börsen-Unterstützung versprechen sich Analysten vom Fed-Entscheid am Mittwoch. Eine erneute Zinssenkung der US-Notenbank um einen viertel Prozentpunkt gilt als sicher. Daher richten Anleger ihre Aufmerksamkeit auf Aussagen zur weiteren Geldpolitik. Rückschlüsse hierauf lassen die wenige Stunden davor veröffentlichten Beschäftigtenzahlen der privaten US-Arbeitsagentur ADP zu.
Sie liefern einen Vorgeschmack auf die offiziellen Daten am Freitag. Ausserdem stehen am Donnerstag die Konsumausgaben auf dem Terminplan. Die Kauflaune der US-Konsumenten gilt als Hauptstütze der weltgrössten Volkswirtschaft.
Hinweise auf die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) unter ihrer neuen Chefin erhoffen sich Anleger von den deutschen Inflationsdaten am Mittwoch und den europäischen am Donnerstag.
Christine Lagarde übernimmt am Freitag offiziell das Amt von Mario Draghi. Dieser hatte auf seiner letzten Zinsentscheidung den Schlüsselsatz bei 0,0 Prozent belassen. Die Zinsen würden noch solange auf dem derzeitigen Niveau oder tiefer liegen, bis sich die Inflationsaussichten wieder deutlich der Marke von knapp zwei Prozent annäherten, hatte er betont.
Brexit-Drama geht in Verlängerung
Unabhängig davon bleibt der Brexit Thema. Zwar stimmte das Unterhaus prinzipiell für den Brexit-Deal von Premierminister Boris Johnson. "Verglichen mit den zahlreichen Versuchen seiner Amtsvorgängerin kam er mit Siebenmeilenstiefeln voran", sagte Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt der VP Bank.
Allerdings votierten die Abgeordneten gegen den engen Zeitplan für die endgültige Verabschiedung des Gesetzes. Johnson strebt nun Neuwahlen im Dezember an und nimmt Abstand von seinem Ziel, Grossbritannien am 31. Oktober aus der EU zu führen.
Die EU hat zwar zugestimmt, Grossbritannien grundsätzlich mehr Zeit zu gewähren. Wie lange der Brexit diesmal aufgeschoben wird, steht aber noch nicht fest. Eine Verlängerung bedeute erst einmal weniger Risiko, doch sei dies nur verschoben, sagte David Iusow, Analyst beim Brokerhaus DailyFX.
Neue Euphorie-Zukäufe im britischen Pfund könnten erst dann wieder sichtbar werden, wenn es positive Nachrichten zum ausgehandelten Deal gebe und die Wahrscheinlichkeit steige, dass dieser noch vor den angedachten Neuwahlen am 12. Dezember durch das Parlament genehmigt werde. "Dies halten aber die meisten Analysten unter den aktuellen Umständen für unwahrscheinlich."
(cash/Reuters)