Angesichts einer Flut von Unternehmenszahlen sowie des nahenden Zinsentscheids der US-Notenbank Fed am Abend sei es "kein Wunder, dass sich die Marktteilnehmer erst einmal zurückhalten", schrieb Marktbeobachter Christian Henke vom Handelshaus IG. Zu Wochenbeginn hatte der Dax mit 12 986 Punkten ein weiteres Hoch seit Juni 2018 erreicht und sich am Dienstag nur wenig unter diesem Niveau behauptet. Den Angriff auf 13 000 Punkte sieht Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners zunächst "vertagt". "Hierfür bedarf es neuer Impulse in Form positiver Nachrichten, sonst kommen auf diesem Niveau keine Anschlusskäufer in den Markt", so der Experte. Impulse für die kommenden Tage könnten Amerikas Währungshüter liefern. Sie dürften Analysten zufolge versuchen, mit einer erneuten Zinssenkung eine
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Angesichts einer Flut von Unternehmenszahlen sowie des nahenden Zinsentscheids der US-Notenbank Fed am Abend sei es "kein Wunder, dass sich die Marktteilnehmer erst einmal zurückhalten", schrieb Marktbeobachter Christian Henke vom Handelshaus IG. Zu Wochenbeginn hatte der Dax mit 12 986 Punkten ein weiteres Hoch seit Juni 2018 erreicht und sich am Dienstag nur wenig unter diesem Niveau behauptet.
Den Angriff auf 13 000 Punkte sieht Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners zunächst "vertagt". "Hierfür bedarf es neuer Impulse in Form positiver Nachrichten, sonst kommen auf diesem Niveau keine Anschlusskäufer in den Markt", so der Experte.
Impulse für die kommenden Tage könnten Amerikas Währungshüter liefern. Sie dürften Analysten zufolge versuchen, mit einer erneuten Zinssenkung eine drohende Wachstumsdelle der US-Wirtschaft zu verhindern. Eine Senkung um 0,25 Prozent ist laut Marktanalyst Milan Cutkovic von AxiTrader bereits eingepreist und sollte deshalb zu keinen grösseren Reaktionen an den Aktienmärkten führen.
"Was weitere Zinssenkungen betrifft, könnte es allerdings zu einer Enttäuschung für die Investoren kommen", warnte Cutkovic. Denn in den Handelsgesprächen zwischen den Vereinigten Staaten und China gebe es bedeutende Fortschritte. Auch für Altmann bleibt der Ausblick der Fed auf ihre künftige Geldpolitik entscheidend. Der Markt rechne im März 2020 mit dem nächsten Zinsschritt.
Derweil steigt in der laufenden Berichtssaison die Schlagzahl: Mit der Deutschen Bank , Bayer und Volkswagen legten allein drei Unternehmen aus dem Dax Zahlen vor. Dazu kommen eine Vielzahl von Quartalsbilanzen aus der zweiten und dritten Börsenreihe.
Die Deutsche Bank berichtete wegen ihres teuren Konzernumbaus auch für das dritte Quartal herbe Verluste. Ein Händler sprach von insgesamt erneut enttäuschenden Resultaten der Frankfurter, deren Fehlbetrag noch höher ausfiel als befürchtet. Dazu kam wegen der Einstellung des Aktienhandels ein überraschend deutlicher Rückgang der Erträge.
Auch die Quartalsresultate der Fondstochter DWS seien mit Ausnahme der Nettomittelzuflüsse hinter den Erwartungen zurückgeblieben, hiess es. Deutsche-Bank-Titel waren mit fast sieben Prozent Minus Dax-Schlusslicht, während DWS im Nebenwerte-Index SDax um knapp drei Prozent nachgaben.
Dagegen zählte Bayer mit einem Kursanstieg um mehr als anderthalb Prozent zu den Favoriten im Leitindex. Analyst Markus Mayer von der Baader Bank hob die Bestätigung der Jahresziele positiv hervor - einige Investoren hätten nach dem im Agrargeschäft eher schwachen zweiten Quartal schon eine Senkung befürchtet. Der deutliche Anstieg der Glyphosat-Klagen in den USA überraschte derweil nicht. So hatten die Klägeranwälte zuletzt noch einmal kräftig die Werbetrommel gerührt, um Mandanten zu gewinnen.
Der Autobauer Volkswagen bleibt derweil vorsichtig, obwohl er das um Sondereinflüsse bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern im dritten Quartal überraschend deutlich gesteigert hatte: Die Wolfsburger hielten an ihren Jahreszielen fest. Die Anleger honorierten diese Zurückhaltung, wie das Kursplus von zuletzt knapp einem halben Prozent für die schon stark gelaufenen Vorzugsaktien zeigte - bei 178,50 Euro hatten sie zwischenzeitlich den höchsten Stand seit April vergangenen Jahres erreicht.
Ausserhalb des Dax stach MDax-Spitzenreiter Fuchs Petrolub mit einem Kurssprung von fast zehn Prozent heraus. Der Schmierstoffespezialist konnte dank seines Sparkurses seinen deutlichen Gewinnrückgang in den ersten neun Monaten des Jahres etwas abbremsen. Vor diesem Hintergrund konkretisiere der Konzern die Jahresziele und erwartet Umsatz und operatives Ergebnis (Ebit) nun am oberen Ende seiner noch im Sommer deutlich gesenkten Zielspannen.
Auch Krones will angesichts hoher Kosten für Material und Personal nun noch stärker auf die Kostenbremse treten, wie der Abfüll- und Verpackungsanlagenhersteller bei Vorlage seines Quartalsberichts mitteilte. Das kam am Markt gut an: Die Aktien eroberten mit einem Kursanstieg um annähernd fünf Prozent einen der vorderen Plätze im SDax.
Am Rentenmarkt stagnierte die Umlaufrendite bei minus 0,36 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,02 Prozent auf 144,62 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,09 Prozent auf 171,20 Punkte.
Der Euro notierte zuletzt wenig verändert bei 1,1111 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,1095 (Montag: 1,1087) Dollar festgesetzt und der Dollar hatte damit 0,9013 (0,9020) Euro gekostet./gl/mis
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
(AWP)