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Sustainable Finance: Economiesuisse unterstützt Ziele des EU-Aktionsplans

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Nachhaltige Investitionen sollen dazu beitragen, den Klimawandel und seine verheerenden Folgen zu bremsen. (Bild: shutterstock.com / FloridaStock) Seit einiger Zeit entwickelt sich eine starke Dynamik auf dem Markt für nachhaltige Anlagen. Das biete Chancen für nachhaltigkeitsorientierte Anleger, berge aber auch die Gefahr unverhältnismässiger Markteingriffe, meint Economiesuisse.Sustainable Finance beschäftigt sich mit dem Thema Nachhaltigkeit im Finanzwesen und umfasst somit jede Form von Finanzdienstleistungen, die Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien in die Geschäfts- oder Investitionsentscheidungen einbezieht. Nachhaltige Anlagestrategien haben gerade in den letzten Jahren bei privaten und institutionellen Investoren an Bedeutung gewonnen. Zahlreiche Schweizer

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Sustainable Finance: Economiesuisse unterstützt Ziele des EU-Aktionsplans
Nachhaltige Investitionen sollen dazu beitragen, den Klimawandel und seine verheerenden Folgen zu bremsen. (Bild: shutterstock.com / FloridaStock)

Seit einiger Zeit entwickelt sich eine starke Dynamik auf dem Markt für nachhaltige Anlagen. Das biete Chancen für nachhaltigkeitsorientierte Anleger, berge aber auch die Gefahr unverhältnismässiger Markteingriffe, meint Economiesuisse.

Sustainable Finance beschäftigt sich mit dem Thema Nachhaltigkeit im Finanzwesen und umfasst somit jede Form von Finanzdienstleistungen, die Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien in die Geschäfts- oder Investitionsentscheidungen einbezieht. Nachhaltige Anlagestrategien haben gerade in den letzten Jahren bei privaten und institutionellen Investoren an Bedeutung gewonnen. Zahlreiche Schweizer Unternehmen verstehen dies ebenfalls als Chance und Notwendigkeit für den wirtschaftlichen Erfolg, schreibt der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse im neusten "Dossierpolitik".

Internationales Diskussionsthema

Hinter den Entwicklungen stehen gemäss Wirtschaftsdachverband neben einer Veränderung des Anlageverhaltens auch politische Forderungen. Verschiedene internationale Gremien und Organisationen beschäftigen sich mit dem Thema, es werden Standards entwickelt und Ziele definiert. Weltweit massgebend sind die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals). Im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung ist die Global Reporting Initiative zu erwähnen. Weiter internationale Initiativen sind unter anderem die G-20 Sustainable Finance Study Group, die Principles for Responsible Banking der UNEP FI sowie der EU Action Plan on Sustainable Finance.

Auch in der Schweiz wird das Thema von verschiedenen, teils politischen Institutionen diskutiert. Sustainable Finance ist in den Medien zunehmend präsent. Der Bundesrat hat 2016 die Grundsätze für eine konsistente Politik der Schweiz im Bereich der Finanzmarktpolitik im Zusammenhang mit der ökologischen Dimension der Nachhaltigkeit festgelegt. Das Staatssekretariat für internationale Finanzfragen hat bereits mehrmals einen "Round Table" zum Thema organisiert und die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) hat Sustainable Finance zu einer strategischen Priorität der SBVg erhoben. Auch Schweizer NGO engagieren sich, häufig über Studien und zuletzt auch über Protestaktionen.

EU-Aktionsplan zu Sustainable Finance

Aufgrund der global wachsenden Nachfrage nach nachhaltigen Investitionen kündigte die EU im März 2018 einen Aktionsplan an, der eine nachhaltige Ausgestaltung der Finanzflüsse aufgreifen und nachhaltige Investitionen fördern soll, schreibt Economiesuisse. Der EU geht es dabei nicht nur um Klimaschutz, sondern auch um Wirtschaftsinteressen und die Stärkung des Finanzwesens. Der EU-Aktionsplan beinhaltet ein Klassifikationssystem zur Bestimmung nachhaltiger Finanzprodukte. Die Klassifizierung soll zur verbesserten Transparenz und zur Bekämpfung von "Greenwashing" führen. Zudem werden Investorenpflichten präzisiert: Vermögensverwalter und institutionelle Anleger müssen im Rahmen ihrer Produkte künftig nachweisen, inwieweit ihre Investitionen und Finanzierungen an Nachhaltigkeitszielen ausgerichtet sind. Ergänzend werden Benchmarks und Vorgaben zur Beratung von Privatkunden im Banken- und Versicherungsbereich vorgeschlagen.

Economiesuisse unterstützt das Ziel des EU-Aktionsplans, Investitionen zu mobilisieren, um ein nachhaltiges Wachstum zu erreichen. Auch die Bestrebungen zu mehr Transparenz und Klarheit in den Märkten ist für den Verband grundsätzlich positiv zu werten. Allerdins wirft er ein kritisches Auge auf die Massnahmen. Diese müssen zweckmässig sein und dürfen nicht zu unverhältnismässigem bürokratischem Aufwand für Unternehmen – und insbesondere KMU – führen. Die Massnahmen dürfen in der Umsetzung keinesfalls als "Strafinstrument" missbraucht werden, das den Zugang der Unternehmen zu Finanzmitteln behindert.

Bedeutung für die Schweiz

Im internationalen Vergleich kann die Schweiz beziehungsweise deren Finanzplätze mit den Spitzenpositionen mithalten, sie belegen immer wieder gute Rangierungen in den entsprechenden Rankings. Es ist heute noch weitgehend offen, welche Auswirkungen die EU-Entwicklungen für den Schweizer Finanzplatz haben werden. Die Einführung von Nachhaltigkeitsregeln in der EU könnte ein Thema bei der Beurteilung der Gleichwertigkeit (Äquivalenz) der Rechtssysteme zwischen EU und der Schweiz sein. Dies, weil die eingeführten Änderungen nicht bloss marginal sind, sondern auch wesentliche Prinzipien der Art und Weise der Erbringung einer Finanzdienstleistung erfassen. Je nachdem, wie diese Beurteilung ausfällt, sei zu erwarten, dass hiesige Banken und Fondsgesellschaften ihre Prozesse und Produkte anpassen müssen, wenn sie Kunden aus der EU betreuen oder ESG-Produkte in der EU vertreiben wollen, schreibt Economiesuisse.

Da viele Schweizer Unternehmen das Themenfeld Nachhaltigkeit gerade auch international besetzen wollen, bietet der Aktionsplan für die Schweiz auch Chancen. Die Entwicklung einheitlicher Standards und Messmethoden könnte eine marktförderliche Dynamik auslösen und Profilierungsmöglichkeiten für Unternehmen öffnen. Die Schweiz kann laut dem "Dossierpolitik" dank ihrer Expertise im Umweltbereich, in Kombination mit den günstigen Rahmenbedingungen und einem starken Finanzsektor, langfristig einen Wettbewerbsvorteil im Bereich nachhaltiger Investitionen erreichen.

Empfehlung Economiesuisse

Sustainable Finance bietet Chancen in Bezug auf neue Geschäftsfelder und die Erreichung internationaler Nachhaltigkeitsziele. Allerdings ist gemäss Verband bei staatlichen Eingriffen und der Schaffung von staatlichen Klassifikationssystemen Zurückhaltung angebracht. Es muss verhindert werden, dass die Freiheiten von Marktteilnehmern und Investoren vorschnell und unnötig eingeschränkt werden. Ausserdem ist es Economiesuisse wichtig, dass die Wirtschaft die dynamischen Entwicklungen eng begleitet. Dabei legt der Verband den Fokus auf die Marktkräfte, die Chancen für alle Stakeholder und die positiven Entwicklungen auf dem Markt.

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