Viele Kredite kommen nicht mehr von einem Schwarm von Kreditgebern, sondern von einzelnen Investoren. Bild: Pixabay Mehr als eine halbe Milliarde Franken wurden 2018 über Crowdfunding-Plattformen vermittelt. Das Volumen ist gegenüber dem Vorjahr noch einmal um 38 Prozent angestiegen. Damit hat sich die Schweiz zu einem der grössten Crowdfunding-Märkte in Kontinentaleuropa entwickelt. Dies zeigt der neuste Crowdfunding Monitor der Hochschule Luzern.Auch im Jahr 2018 stieg das Marktvolumen, das über Schweizer Crowdfunding-Plattformen vermittelt wird, auf neue Rekordwerte: Nach CHF 374,5 Millionen Franken im Jahr 2017 waren es 516,6 Millionen Franken im 2018, wie aus dem jährlich erscheinenden Crowdfunding Monitor der Hochschule Luzern hervorgeht. Im Jahr 2017 war noch ein grosser
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Mehr als eine halbe Milliarde Franken wurden 2018 über Crowdfunding-Plattformen vermittelt. Das Volumen ist gegenüber dem Vorjahr noch einmal um 38 Prozent angestiegen. Damit hat sich die Schweiz zu einem der grössten Crowdfunding-Märkte in Kontinentaleuropa entwickelt. Dies zeigt der neuste Crowdfunding Monitor der Hochschule Luzern.
Auch im Jahr 2018 stieg das Marktvolumen, das über Schweizer Crowdfunding-Plattformen vermittelt wird, auf neue Rekordwerte: Nach CHF 374,5 Millionen Franken im Jahr 2017 waren es 516,6 Millionen Franken im 2018, wie aus dem jährlich erscheinenden Crowdfunding Monitor der Hochschule Luzern hervorgeht. Im Jahr 2017 war noch ein grosser Wachstumssprung von 192% verzeichnet worden. Mit einer Zunahme um 38% ist der Anstieg im Jahr 2018 zwar deutlich zurückgegangen, bleibt aber immer noch hoch. Seit der Entstehung von Crowdfunding in der Schweiz wurden über diese alternative Finanzierungsform Projekte im Umfang von knapp 1,1 Milliarden Franken finanziert.
Das Crowdfunding in der Schweiz lässt sich in vier Bereiche unterteilen: Crowdsupporting/Crowddonating, Crowdinvesting, Invoice Trading und Crowdlending. Im Bereich Crowdlending wurden Kredite im Umfang von 261,9 Millionen Franken (+40%) finanziert. Im Crowdinvesting erreichten die Investitionen 204,9 Millionen Franken (+52%). Beim Crowdsupporting/Crowddonating wurden Projekte mit über 25,6 Millionen Franken unterstützt (-12%). Die grössten Wachstumstreiber im Jahr 2018 waren die Finanzierung von KMU mittels Crowdlending sowie Investitionen in Immobilien über Crowdinvesting.
Crowdfunding entfernt sich immer mehr von der Grundidee
Die ursprüngliche Idee von Crowdfunding war es, durch die Mobilisierung einer grossen Anzahl von Personen ein Projekt zu finanzieren. Studienautor Andreas Dietrich weist darauf hin, dass insbesondere im Crowdlending viele Kredite nicht mehr von einem Schwarm, sondern von einem einzelnen professionellen Investor finanziert werden. "Die Bedeutung von Privatpersonen wird dadurch geringer. Ähnliche Entwicklungen können wir auch bei der Finanzierung von Start-ups im Crowdinvesting feststellen." Die Bedeutung von professionellen
Investoren werde in Zukunft noch weiter zunehmen und könne dem Gesamtmarkt zu einem weiteren Wachstumsschub verhelfen.
Im Bereich Crowdsupporting und Crowddonating ist der Schwarmgedanke weiterhin zentral. Die Projekte werden noch vorwiegend von verschiedenen Privatpersonen finanziert. "Wir rechnen aber damit, dass auch hier zukünftig immer mehr Firmen und Stiftungen mit den Plattformen zusammenarbeiten werden", so Dietrich.
Schweiz gehört zu den grösseren Crowdfunding-Märkten
Betrachtet man das Crowdfunding-Volumen pro Kopf im internationalen Vergleich, so gehört die Schweiz zu den relevanteren Märkten weltweit. Auch in absoluten Zahlen hat der Schweizer Markt – trotz dem im Vergleich kleinen Heimmarkt – ein durchaus beachtliches
Volumen erreicht. Der Rückstand auf die führenden Märkte in Grossbritannien und den USA wird zwar nur schwer aufzuholen sein. In Kontinentaleuropa wird die Schweiz aber auch weiterhin vergleichsweise hohe Volumen aufweisen. Das Crowdfunding-Volumen pro
Einwohner liegt in der Schweiz bei 61 Franken (2017: 45 Franken) und ist damit deutlich höher als in den Nachbarländern.
Für das Jahr 2019 gehen die Studienautoren davon aus, dass das Gesamtvolumen erneut im zweistelligen Prozentbereich wachsen wird. Insgesamt wird mit einem Volumen zwischen 700 und 900 Millionen Franken gerechnet. Dieses Volumen werde vor allem unter den bestehenden Plattformen aufgeteilt. Der Eintritt neuer Anbieter in den Markt scheine derzeit eher unwahrscheinlich.