2018 war ein schwieriges Jahr für aktive Fondsmanager. Bild: Pixabay Nur 24 Prozent aller aktiven Fondsmanager in Europa schlugen 2018 ihre Benchmark. Das sind deutlich weniger als im Vorjahr. Aktive Anleihenfonds schnitten laut einer aktuellen Studie von Lyxor besonders schlecht ab. Nur 15 Prozent der Fonds im Universum Schweizer Large Caps schlugen ihren Vergleichsindex.Für aktive Fondsmanager war 2018 das schwierigste Jahr seit der Finanzkrise 2008: In einem Umfeld politischer sowie wirtschaftlicher Unsicherheiten, anlageklasseübergreifender Kursrückgänge und Ungewissheiten über die Entwicklung der Zinssätze konnte nur rund jeder vierte aktive Fonds (24 Prozent) eine höhere Performance als seine Benchmark erzielen. Zum Vergleich: 2017 gelang dies noch etwa der Hälfte (48
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Nur 24 Prozent aller aktiven Fondsmanager in Europa schlugen 2018 ihre Benchmark. Das sind deutlich weniger als im Vorjahr. Aktive Anleihenfonds schnitten laut einer aktuellen Studie von Lyxor besonders schlecht ab. Nur 15 Prozent der Fonds im Universum Schweizer Large Caps schlugen ihren Vergleichsindex.
Für aktive Fondsmanager war 2018 das schwierigste Jahr seit der Finanzkrise 2008: In einem Umfeld politischer sowie wirtschaftlicher Unsicherheiten, anlageklasseübergreifender Kursrückgänge und Ungewissheiten über die Entwicklung der Zinssätze konnte nur rund jeder vierte aktive Fonds (24 Prozent) eine höhere Performance als seine Benchmark erzielen. Zum Vergleich: 2017 gelang dies noch etwa der Hälfte (48 Prozent), im Zehnjahresdurchschnitt immerhin rund einem Drittel (32 Prozent). Das zeigt die sechste Ausgabe der jährlichen Studie "Analysing active & passive fund performance" von Lyxor Asset Management ("Lyxor").
Auch im Anlageuniversum der Schweizer Large Caps gelang es 2018 nur 15 Prozent aller Fonds mit dem Swiss Performance Index als Benchmark, diese zu übertreffen. Über drei Jahre gesehen, lag die Quote bei 36 Prozent und über fünf Jahre bei 29 Prozent.
Für die diesjährige Ausgabe der Studie wurden erstmals auch alternative UCITS-Fonds untersucht. Insgesamt wurde die Performance von rund 7'000 aktiv gemanagten Fonds mit Sitz in Europa analysiert – das entspricht 32 aktiven Anlageuniversen (28 traditionelle und 4 alternative) und insgesamt 1,6 Billionen Euro an verwaltetem Vermögen.
Aktive Anleihenmanager performten am schlechtesten
Eine besonders schwache Wertentwicklung wiesen 2018 Fondsmanager aktiver Anleihenfonds auf. Denn während immerhin 27 Prozent der aktiven Aktienfonds ihre Benchmarks übertrafen, lag diese Quote auf der Anleiheseite bei gerade einmal 18 Prozent. Laut Lyxor Asset Management resultiert die unterdurchschnittliche Wertentwicklung daher, dass die aktiven Anleihen-Fondsmanager im Verhältnis zu ihren Benchmark-Indizes geringere Risiken in ihr Portfolio aufgenommen haben. Darüber hinaus haben sie die Umkehr des Kreditzyklus und die Entwicklung der Zinsspanne nicht hinreichend antizipiert, was ihre kollektive Leistung zusätzlich negativ beeinflusst hat.
2018 war auch für UCITS-konforme "Long/Short-Equity“-Hedgefonds ein schwaches Jahr. Allerdings konnten alternative Fonds ihre Benchmarks insgesamt noch öfter übertreffen als traditionelle, rein aktiv gemanagte "Long-Only“-Aktienfonds. Hedgefonds litten 2018 besonders unter dem Anstieg der Volatilität und dem Einbruch der Aktienmärkte, insbesondere im vierten Quartal. Über einen längeren Beobachtungszeitraum liefern sie jedoch überdurchschnittlich positive Resultate ab: Im Fünfjahresdurchschnitt schlug jeder zweite Hedgefonds (50 Prozent) seine Benchmark.
Fonds mit überdurchschnittlicher Performance waren rar
Zudem war es 2018 für Anleger schwerer denn je, in einen der wenigen erfolgreichen aktiven Fonds zu investieren. Denn die insgesamt schwache Performance ging mit unterdurchschnittlichen Performance-Spreads einher. Mit anderen Worten sind die Fondsmanager im relativen Vergleich zueinander weniger Wetten eingegangen als in der Vergangenheit und wiesen daher im Kollektiv eine Underperformance auf. Jean-Baptiste Berthon, Senior Cross-Asset-Stratege bei Lyxor Asset Management, kommentiert:
"Der Markt hat 2018 auf Fundamentaldaten phasenweise unter- und überreagiert, was aktiven Fondsmanagern die Arbeit erheblich erschwert hat. Ausserdem sank der Anteil der Gewinne aus Unternehmensspezifika nach Gewinnmeldungen auf einen historischen Tiefstand.“
Die Experten von Lyxor sind davon überzeugt, dass die relative Attraktivität von aktiv und passiv gemanagten Fonds zueinander je nach Phase im Konjunkturzyklus schwankt. Sie empfehlen den Anlegern, in rezessiven Phasen vermehrt auf aktiv gemanagte Alternative Investmentfonds und Publikumsfonds zu setzen. In der frühen Phase des Zyklus hingegen sei Beta die dominierende Performance-Quelle und passive Vehikel seien zu bevorzugen. In der Mitte und im späten Verlauf des Zyklus, die durch eine fragilere Marktrichtung gekennzeichnet seien, profitierten Anleger hingegen von der richtigen Kombination aus aktiv und passiv.